Das Donaustadion in Ulm. Nach über drei Monaten darf der SSV Ulm wieder in seiner Heimstätte spielen.

Zurück im Donaustadion Schafft der SSV Ulm den Durchmarsch?

Stand: 08.03.2024 17:04 Uhr

Der SSV Ulm steht vor dem 29. Spieltag in der dritten Liga auf einem direkten Aufstiegsplatz. Nun geht es zurück ins eigene Wohnzimmer. Schaffen die Spatzen den Durchmarsch?

Der Höhenflug beim SSV Ulm 1846 Fußball hält an. Nach 28 Spieltagen stehen die Spatzen mit 51 Punkten auf Platz zwei - und damit auf einem direkten Aufstiegsplatz. Seit März spielt das Team von Trainer Thomas Wörle die Heimspiele auch wieder im geliebten Donaustadion.

Kurzer Rückblick: Es war vor einigen Monaten im Dezember, kurz vor Weihnachten. Der Aufsteiger SSV Ulm 1846 spielte bis dahin eine Wahnsinns-Saison und überwinterte nach 20 Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz. Die Ulmer Fans konnten es kaum glauben. Bei Gesprächen hörte man immer wieder, die Ulmer "überperformen" momentan in der ersten Saisonhälfte und "haben auch Glück". Kaum einer rechnete damit, dass der sportliche Höhenflug weitergeht.

Dann kam die Winterpause. Die Vorbereitung auf die Rückrunde bei den Ulmern lief nicht optimal. Wegen schlechtem Wetter kann das Wörles häufig nicht auf dem Rasen trainieren. "Es war natürlich keine ideale Lage" sagte Wörle damals.

Der SSV Ulm bleibt seiner Linie treu

Im März spielt das Alles spielte keine Rolle mehr. Weitere acht Spiele sind ins Land gezogen, und die Ulmer stehen nach wie vor da oben in der Tabelle. Sie haben sich sogar noch verbessert. Seit dem 1:0-Sieg gegen 1860 München am vergangenen Spieltag steht Ulm mit Rang zwei sogar auf einem direkten Aufstiegsplatz. Inzwischen ist auch den letzten Kritikern klar geworden: Ulm "überperformt" nicht und das kann auch nicht mehr nur Glück sein.

Thomas Wörle "Wir haben ein ganz tolles Team"

In der Tat spielen die Spatzen guten und vor allem effizienten Fußball. Die Geschlossenheit, die Bissigkeit, die Trainer Wörle Woche für Woche auf den Pressekonferenzen predigt, bringt seine Mannschaft auf den Platz - und das konstant. Eigentlich sollte "nur" die Klasse gehalten werden, so lautete das Ziel vor der Saison.

SSV Ulm 1846 Fußball hat sicherheitshalber schon die Zweitliga-Lizenz beantragt

Doch die aufopfernde Spielweise der Ulmer wurde zum Erfolgsrezept. Das tolle Team, die unfassbare Bereitschaft, jedes Spiel über Grenzen zu gehen, verbunden mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen, das sind laut Trainer Thomas Wörle die wichtigsten Zutaten für den aktuellen Erfolg. Deshalb stehen die Spatzen neun Spieltage vor Saisonende auf dem zweiten Platz. Und deshalb hat der Verein jetzt eine Zweitliga-Lizenz beantragt. Weil es tatsächlich reichen könnte.

Eine kleine Portion Glück gehört natürlich trotzdem dazu. So wie beim letzten Spiel in München, als Lucas Röser den Siegtreffer erst in der Nachspielzeit erzielte. "Lucky Punch. Das war am Ende glücklich, darüber brauchen wir nicht reden", meint Thomas Wörle. Dennoch, es kommt nicht von irgendwo - das Glück des Tüchtigen würde manch einer sagen.

Die Highlights von 1860 München gegen SSV Ulm 1846 Fußball

Nach mehr als drei Monaten wieder daheim an der Donau

Im März geht es zurück ins eigene Wohnzimmer. "Die Freude bei allen Beteiligten ist maximal groß", sagt Thomas Wörle. Das letzte Spiel in Ulm fand am 25. November statt. Die darauffolgenden fünf Heimspiele musste der Verein wegen der fehlenden Rasenheizung in Aalen austragen. Aber auch das brachte keinen Bruch in die Konstanz der Mannschaft. Die Bilanz: Ungeschlagen - drei Unentschieden, zwei Siege. Auch die (Auswärts-)Heimspiele in Aalen haben unterstrichen, wie anpassungsfähig Mannschaft und Verein in dieser Saison sind.

Thomas Wörle: "Wir freuen uns unglaublich"

SSV Ulm schient die Gedanken weit weg von der 2. Bundesliga

Thomas Wörle will von der ganzen Zweitliga-Thematik noch wenig wissen. Die "heilige" 45-Punkte-Marke, die statistisch für den Klassenerhalt reicht, ist übertroffen. Ein phänomenaler Erfolg, sagt Wörle. Alles weitere, sei Bonus. "Wir schauen von Spiel zu Spiel", betont er immer wieder. Zumal noch 30 Punkte zu vergeben sind und seine Mannschaft noch viele schwere Gegner vor der Brust habe. Dennoch: "Träumen ist nie verboten", sagt der 42-jährige.

Noch sind zehn Spiele zu absolvieren. Jetzt liegt die ganze Vorfreude und der Fokus erstmal auf der Partie gegen den SV Sandhausen am Sonntag (19:30 Uhr). Und Thomas Wörle weiß: Da kommt ein "enorm schwerer Gegner mit viel Qualität" nach Ulm. Das Donaustadion ist ausverkauft, eine besondere Atmosphäre fast garantiert - viel Euphorie, damit er weitergehen kann: der Höhenflug des SSV Ulm 1846 Fußball

Sendung am Fr., 8.3.2024 14:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4