Pellegrino Matarazzo und Attila Szalai von der TSG Hoffenheim

Fußball | Bundesliga Neustart und neuer Ehrgeiz bei der TSG Hoffenheim

Stand: 01.08.2023 12:02 Uhr

In der vergangenen Saison kämpfte die TSG Hoffenheim lange gegen den Abstieg, jetzt soll der Neustart her. Vier Spieler stehen während der Vorbereitung des Bundesligisten im Fokus.

Pellegrino Matarazzo ärgerte sich. Nicht darüber, wie seine Mannschaft im Testspiel gegen die Glasgow Rangers aufgetreten war, sondern über das Ergebnis. "Ich ärgere mich, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben. Wenn wir direkt nach dem Wiederanpfiff das 3:0 erzielen, dann geht das Spiel sicher anders aus", wird der Trainer nach der Partie, die nach 2:0-Führung letztlich noch 2:2 endete, auf der TSG-Homepage zitiert.

Es spiegelt den Ehrgeiz wider, den die TSG nach der schwachen letzten Saison hat, als der Klub lange im Abstiegskampf gesteckt hatte. Die Ergebnisse in den Testspielen sind bislang wechselhaft. Nach dem 3:1-Sieg gegen Astoria Walldorf kassierte die TSG Niederlagen gegen die SV Elversberg und Racing Straßburg (jeweils 1:2). Es folgten ein 4:2 gegen Feyenoord Rotterdam und das Remis gegen Glasgow.

Vier TSG-Profis im Fokus

Von der Form her sieht sich die TSG aber bereits im Soll. "Der Zug ist ins Rollen gekommen, es geht jetzt um Feinheiten", sagte Matarazzo. Dabei stehen sportlich bislang vier Profis im Fokus.

Andrej Kramaric
Eigentlich alles wie immer: Kramaric ist die TSG und die TSG ist Kramaric. Das Offensivspiel der Kraichgauer steht und fällt mit dem kroatischen Vize-Weltmeister von 2018. Der 32-Jährige, der zu Beginn der Vorbereitung noch gefehlt hatte, traf gegen Feyernoord und glänzte gegen die Rangers als Vorbereiter. Er wird auch in der neuen Saison eine wichtige Rolle einnehmen.

Pavel Kaderabek
Plötzlich Torjäger! Drei Treffer in fünf Vorbereitungsspielen sind dem gelernten Rechtsverteidiger bereits gelungen - eigentlich eine starke Stürmerquote. "Für mich läuft es in der Vorbereitung bisher gut, ich habe mein drittes Tor gemacht, wie gegen Feyenoord sogar mit links", sagte der 31-Jährige nach dem Rangers-Spiel. Ein großer Pluspunkt des Tschechen ist seine Flexibilität. Kaderabek kann links und rechts agieren, je nach System defensiver oder offensiver. Gut möglich, dass er seinen Platz in der Stammformation findet.

Attila Szalai
Der ungarische Neuzugang (kam von Fenerbahce Istanbul) gab gegen die Rangers seinen Einstand, als er in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Zwar fehlte beim 2:2-Ausgleich noch etwas die Abstimmung mit den Defensivkollegen. Doch der 25-jährige Szalai ließ bereits aufblitzen, warum er ein wichtiger Faktor werden kann. Neben seinen Stärken im Zweikampf und Kopfballspiel deutete der ungarische Nationalspieler mit einigen dynamischen Vorstößen an, dass er auch das Aufbauspiel der TSG nach vorne bringen kann.

Marius Bülter
Neben Szalai der zweite Neuzugang mit dem Prädikat "Mentatlitätsspieler". Bülter kam vom FC Schalke 04 mit der Empfehlung von 23 Toren aus 69 Spielen. Bei den Königsblauen wurde Bülter wie zuvor bei Union Berlin als Mittelstürmer oder Linksaußen eingesetzt. Bei der TSG agierte der 30-Jährige bislang überwiegend im linken Mittelfeld. Lediglich gegen Straßburg besetzte er das Sturmzentrum. Torgefahr strahlte Bülter bislang kaum aus, er überzeugt jedoch mit Einsatz und Robustheit im Zweikampf. "Über allem stehen die Zeile der Mannschaft", hatte Bülter im Trainingslager im Gespräch mit SWR Sport gesagt.

Mittelstürmer gesucht - letzter Test gegen den FC Fulham

Große personelle Veränderungen wird es in Matarazzos Aufgebot wohl nicht mehr geben. Der Kader der TSG Hoffenheim steht vor der finalen Phase der Vorbereitung - mit einer Ausnahme: Die Kraichgauer sind nach dem Wechsel von Munas Dabbur noch auf der Suche nach einem klassischen Mittelstürmer.

Vor dem Saisonauftakt bestreiten die Hoffenheimer am Samstag ein letztes Testspiel beim FC Fulham, bevor es im DFB-Pokal zum VfB Lübeck (14. August um 13 Uhr) und in der Bundesliga gegen den SC Freiburg geht (19. August um 15:30 Uhr). Spätestens dann soll es bei Pellegrino Matarazzo keinen Grund zum Ärgern mehr geben.