Nachwuchstrainer Benjamin Hoffmann zeigt in der Youth League der Mainzer Jugend, wo es lang geht. Er könnte die Nachfolge des entlassenen Cheftrainers Jan Siewert bei den Profis antreten.

Interne Lösung Hoffmann soll bei Mainz auf Siewert folgen

Stand: 13.02.2024 08:44 Uhr

Nach der Trennung von Cheftrainer Jan Siewert will Mainz 05 eine schnelle Lösung präsentieren. Vieles deutet auf Benjamin Hoffmann hin, den bisherigen U23-Trainer.

Der FSV Mainz 05 hat mit der Trennung von Trainer Jan Siewert auf die andauernde Misere in der Fußball-Bundesliga reagiert. Der seit elf Spielen sieglose Tabellenvorletzte stellte den 41-Jährigen am Montag frei - er war nur drei Monate im Amt. Siewerts Nachfolger soll am Dienstagnachmittag vorgestellt werden, wie die Rheinhessen mitteilten.

"Wir sehen in der Veränderung auf der Trainerposition jetzt leider einen notwendigen Schritt, um noch eine positive Wende herbeiführen zu können", sagte Sportvorstand Christian Heidel vor der nächsten Partie gegen den FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr, live im Audiostream auf Sportschau.de).

Stellt Mainz 05 am Dienstag erneut eine interne Lösung vor?

In derselben Mitteilung, in der die Mainzer die Trennung von Siewert bekannt gaben, kündigte der Bundesligist an, am Dienstag dessen Nachfolger vorzustellen. Dabei könnte es sich nach SWR-Informationen um den bisherigen U23-Trainer Benjamin Hoffmann handeln. Der 44-Jährige hatte Siewert im vergangenen Herbst als U23-Coach bei den Rheinhessen ersetzt. In der Vor-Saison war er mit der U19 der 05er deutscher Meister geworden.

Zuletzt sorgte Hoffmann für Aufsehen, als er mit der U19 in der europäischen Youth League den Nachwuchs des FC Barcelona aus dem Wettbewerb warf. Hoffmann hatte sich zusichern lassen, die Youth League-Spiele trotz seiner Tätigkeit bei der U23 übernehmen zu dürfen.

Siewert wurde im Dezember zum Chefcoach der Mainzer

Siewert war Anfang November Bo Svensson zunächst als Interimscoach gefolgt. Er bekam dann kurz vor Weihnachten einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026. Bis auf seine erste Partie (2:0 gegen RB Leipzig) gewann der frühere Trainer der zweiten Mannschaft von Mainz kein Spiel und spielte sechsmal unentschieden.

Nach dem 1:3 beim VfB Stuttgart am Sonntag hatte FSV-Sportdirektor Martin Schmidt ein Bekenntnis zu Siewert vermieden und eine ausführliche Analyse angekündigt. "Wir werden uns in Ruhe zusammensetzen und gucken, wie die nächsten Schritte sind. Wir müssen ja was ändern, das ist klar", sagte der Schweizer. "Klar ist, dass wir so natürlich nicht weiterspielen können. Wir brauchen Siege."

Mainz 05 hat neun Punkte Abstand auf Rang 15

Den Mainzern droht der erste Absturz aus dem Oberhaus seit dem Aufstieg 2009. Auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den Union Berlin besetzt, haben sie bereits neun Punkte Rückstand. Auf den Relegationsplatz mit dem 1. FC Köln sind es vier Zähler Abstand.

Die 05er hatten in der Vergangenheit große Trainer wie Jürgen Klopp und Thomas Tuchel herausgebracht. Doch selbst Svensson, der die Mainzer 2021 vor dem Abstieg rettete und die Saison danach als Tabellenachter beendete, wurde nicht zu einer Dauerlösung. Siewert verabschiedete sich in der Pressemitteilung der 05er mit den Worten: "Ich habe gemeinsam mit meinem Trainerteam alles dafür gegeben, dass der Verein in der Liga bleiben kann, leider hat uns auch das nötige Glück gefehlt. Ich wünsche Mannschaft und Verein alles Gute - und vor allem, dass sie die Liga noch halten können."

Sendung am Mo., 12.2.2024 14:00 Uhr, SWR Aktuell am Nachmittag, SWR Aktuell