Jan-Lennard Struff am Stuttgarter Weissenhof

Tennis in Stuttgart Jan-Lennard Struff zieht ins Finale ein

Stand: 17.06.2023 18:19 Uhr

Jan-Lennard Struff hat nach einem Drei-Satz-Erfolg gegen Hubert Hurkacz am Stuttgarter Weissenhof das Finale erreicht. Dort trifft der Deutsche auf Frances Tiafoe.

Jan-Lennard Struff hat zum ersten Mal das Endspiel des Rasenturniers in Stuttgart erreicht. Vor rund 5.000 Zuschauern und dem dreimaligen Wimbledonsieger Boris Becker beeindruckte der deutsche Davis-Cup-Spieler mit seinem 3:6, 6:3, 6:3 in der Vorschlussrunde gegen den früheren polnischen Wimbledon-Halbfinalisten Hubert Hurkacz. Im Endspiel kann der Weltranglisten-24. seinen ersten ATP-Titel holen und sich zum ersten deutschen Turniersieger auf dem Weissenhof seit Michael Stich 1991 krönen.

Jan-Lennard Struff: "Die Stimmung ist Weltklasse"

"Ich bin sehr, sehr glücklich. Die Stimmung ist Weltklasse. Morgen wird es bestimmt auch richtig geil. Es bedeutet mir richtig viel in meinem dritten Finale zu sein. Ich freue mich auf morgen und werde alles geben», sagte Struff.

Lob von Boris Becker

Auch Becker erhob sich nach dem Erfolg von seinem Sitz. "Es ist ein großer Sieg für ihn. Er spielt mit einem unglaublichen Selbstvertrauen. Großes Rasentennis, Kompliment", sagte Becker bei "ServusTV".

Sechs Wochen nach seinem glanzvollen Erfolgslauf in das Finale des Masters-1000-Turniers in Madrid erwischte der Davis-Cup-Spieler im Halbfinale auf dem Weissenhof einen schlechten Start. Schnell lag der Sauerländer 0:3 zurück. Gegen die Aufschläge des Halle-Siegers von 2022 fand er zunächst keine Mittel. Erst im zweiten Durchgang nutzte Struff seinen einzigen Breakball zum entscheidenden Vorteil für den Satzausgleich. 

Standing Ovations für "Struffi"

Struff, Stuttgart-Halbfinalist von 2019, spielte wie in den Partien zuvor aggressiv weiter, punktete immer wieder mit seiner wuchtigen Vorhand und verdiente sich den Erfolg. Die Fans feierten den Sauerländer für seine starke Leistung in der Vorbereitung auf Wimbledon (3. bis 16. Juli) mit Standing Ovations und "Struffi"-Rufen. 

Unabhängig vom Ergebnis hatte bereits festgestanden, dass der Warsteiner am Montag in der Weltrangliste mindestens auf Platz 21 vorrückt und Alexander Zverev wieder als deutsche Nummer eins ablöst. Neben dem Finale in Madrid in diesem Jahr hatte Struff auch in München 2021 im Endspiel gestanden.

Im Finale gegen Frances Tiafoe

Im Stuttgarter Finale trifft Struff auf US-Open-Halbfinalist Frances Tiafoe. Vor rund 5.000 Zuschauern gewann der 25 Jahre alte Amerikaner sein Halbfinale 6:3, 7:6 (13:11) gegen den ungarischen Qualifikanten Marton Fucsovics. Zu den Zuschauern auf dem Centre Court zählte auch der dreimalige Wimbledonsieger Boris Becker.

Nach dem von Tiafoe souverän gewonnenen ersten Satz lieferten sich die beiden einen hochklassigen und unterhaltsamen zweiten Durchgang: Nach einem Ballwechsel mit dem besseren Ende für Fucsovics, bei dem beide Ballgefühl zeigten, klatschten sich die beiden freundschaftlich beim anschließenden Seitenwechsel ab. Im Tiebreak wehrte der an drei gesetzte Tiafoe sechs Satzbälle des Außenseiters ab, ehe er seinen ersten Matchball zum 13:11 nutzte.  

Deutsches Doppel zieht ins Finale ein

Auch das deutsche Tennis-Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz hat den Einzug ins Finale in Stuttgart geschafft. Das Duo aus Coburg und Frankfurt am Main setzte sich im Halbfinale am Samstag 7:6 (8:6), 6:7 (12:14), 10:4 gegen die an eins gesetzten Rohan Bopanna und Matthew Ebden aus Indien und Australien durch. Vier Matchbälle im Tiebreak des zweiten Satzes konnten Krawietz und Pütz nicht nutzen. Danach folgte ein Match-Tiebreak. Im Endspiel am Sonntag (12 Uhr) treffen die beiden auf die Olympiasieger Nikola Mektic und Mate Pavic aus Kroatien.