
Eishockey | DEL Halbfinal-Hit: Können sich die Adler Mannheim erneut gegen Ingolstadt durchsetzen?
Im Play-off-Halbfinale treffen die Adler Mannheim ab Freitag auf den ERC Ingolstadt. Da werden Erinnerungen wach an die gewonnene Finalserie um die Deutsche Meisterschaft 2015.
An jenem denkwürdigen Abend bot sich in der Mannheimer Arena eine kuriose Szenerie: Die Eisfläche war leer, weit und breit kein Eishockey-Crack und kein Puck zu sehen. Und dennoch waren die steilen Tribünen prall gefüllt. Knapp 11.000 Adler-Fans hatten sich am 22. April 2015 zum Public Viewing im Mannheimer Eishockey-Tempel getroffen, während ihre Eis-Helden zeitgleich beim Auswärtsspiel in Ingolstadt mit einem 3:1 bei den Oberbayern den siebten Deutschen Meistertitel perfekt machten.
Auch dank der euphorischen Unterstützung der Fans "aus der Ferne", getrennt von den rund 300 Kilometern zwischen Mannheim und Ingolstadt, war es ein unvergessliches emotionales Gemeinschaftserlebnis für alle, die damals dabei waren. In diesem Fall wurde eben das entscheidende sechste Finalspiel dieser Play-off-Serie in Ingolstadt auf der Leinwand des Mannheimer Videowürfels mitfiebernd verfolgt und gefeiert.
Kurz vor 22 Uhr tönte die Schlusssirene durch die Arena, waren der vierte Sieg der Finalserie und damit der Mannheimer Triumph endgültig perfekt. Die Meisterschaft wurde hier wie da feuchtfröhlich gefeiert und die darauffolgende lange Partynacht rund um die Arena und am Wasserturm zum Tag gemacht.
Empfang des Mannschaftsbusses morgens um halb fünf an der Arena
Denn erst am frühen Morgen danach, gegen halb fünf Uhr, waren die Mannheimer Spieler um den famosen Torhüter Dennis Endras und den smarten kanadischen Trainer Geoff Ward per Mannschaftsbus aus Ingolstadt zurückgekehrt. Das Team hatte, runter von der Autobahn, unmittelbar die Arena vor den Toren der Quadratestadt angesteuert und dort Halt gemacht.
Es brach ein unglaublicher Orkan der Begeisterung los: Tausende der Adler-Anhänger hatten bis dahin über Stunden ausgeharrt und durften endlich mit ihren Cracks munter weiterfeiern und den Meisterpokal siegestrunken immer wieder in die Höhe stemmen.

Adler-Torhüter Dennis Endras 2015 mit dem Meisterpokal
Empfang und Autokorso am Mannheimer Rathaus
Damit aber war der Triumph-Tag von Mannheim noch lange nicht zu Ende. Am Nachmittag des 23. April folgte noch der obligatorische Empfang im Rathaus, der Auftritt der Spieler auf dem Balkon und bei strahlendem Sonnenschein ein Autokorso durch die Straßen der Innenstadt.
"Geil, sensationell, traumhaft", brüllten die Fans ins SWR-Mikro. Die Spieler in den offenen Cabrios, die müden Augen dezent hinter Sonnenbrillen verdeckt, Spuren einer wilden Feier. "Wir haben die besten Eishockeyfans Deutschlands, und das ist etwas ganz Besonderes", staunte Käptn Kink über die überbordende Begeisterung rund um den siebten Titel in der Vereinsgeschichte, "Mannheim ist eine Eishockeystadt und der Pott wieder zurecht in Mannheim".
Ingolstadt trifft als Hauptrundenzweiter auf die Adler
Jetzt also wieder Ingolstadt. Nicht im Finale wie 2015, sondern diesmal im Halbfinale. Die "Ingos", Viertelfinal-Sieger gegen Düsseldorf, hatten die Hauptrunde immerhin als Tabellenzweiter beendet, plazierten sich im Saison-Endspurt noch einen Rang vor den Mannheimern. Sie besitzen damit in einem fünften oder siebten Spiel der Play-off-Serie Heimrecht. Was allerdings für die Adler kein Nachteil sein muss, gewannen die doch im Viertelfinale alle drei Auswärtsspiele in Köln.
Erstes Duell am Freitag in Oberbayern
Los geht`s für das Team von Trainer Bill Stewart am Freitagabend (19.30 Uhr) in Ingolstadt. Die zweite Halbfinal-Partie ist dann am Sonntag (16.30 Uhr) in Mannheim. Aus dem Meisterteam von 2015 sind einzig noch die beiden Verteidiger Denis Reul und Sinan Akdag übriggeblieben. Der damalige Torjäger Jochen Hecht steht inzwischen als Co-Trainer hinter der Bande.
Gutes Omen übrigens: Bislang haben die Adler noch keine Play-off-Serie gegen Ingolstadt verloren. Neben dem Finale 2015 setzten sich die Kurpfälzer auch 2012 und 2018 jeweils im Viertelfinale gegen den ERC durch.