Noah Atubolu

Fußball | Bundesliga Freiburgs Atubolu fordert VfB-Keeper Nübel heraus

Stand: 31.08.2023 17:40 Uhr

Für Noah Atubolu vom SC Freiburg ist es das erste Bundesliga-Duell mit dem VfB Stuttgart. Die Schwaben setzen mit Alexander Nübel auf Erfahrung zwischen den Pfosten.

Wenn bei einem Ausflug ins Schwimmbad "von einem Tag auf den anderen plötzlich 30, 40 Leute um einen herumstehen" ist das gar nicht mal "so ohne", findet Christian Streich. Dem Trainer des SC Freiburg geht’s aber nicht darum zwischen Freibadpommes und Picknickdecke seine Ruhe zu haben, sondern um seinen Torhüter. Denn die gestiegene Aufmerksamkeit ist neu für Noah Atubolu.

Doch der 21-Jährige meistert die Herausforderung souverän. Am Samstag (15:30 Uhr) beim VfB Stuttgart wird Atubolu erneut im Fokus stehen - genau wie sein Gegenüber Alexander Nübel. Das Duell der beiden Clubs ist auch das Aufeinandertreffen der beiden Keeper.

Kein Vergleich

"Ich halte nicht viel davon, die beiden zu vergleichen", sagte Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß am Donnerstag. Das, was Freiburgs Atubolu gerade lernt, ist VfB-Keeper Nübel schon lange gewohnt: im Mittelpunkt zu stehen.

Der 26-Jährige wechselte im Sommer 2020 vom FC Schalke 04 zum FC Bayern München, dann zum französischen Club AS Monaco. Nach zwei Spielzeiten in der Ligue 1 ging es diesen Sommer für eine weitere Leihe nach Stuttgart.

Nübel zurück in der Bundesliga

Nübel wollte hoch hinaus, musste dabei aber einen Umweg nehmen - und muss sich nun in der Bundesliga neu beweisen. Mindestens ein Jahr soll Nübel nun für neue Stabilität im Tor des VfB sorgen. Daran ändert auch das 1:5 bei RB Leipzig am vergangenen Freitag - und Nübels eher schwache Leistung nichts.

"Er war auch dort schon sehr, sehr klar", sagt Coach Hoeneß über das Gespräch nach der Partie. "Und genauso klar war er jetzt auch in der Trainingswoche." Soll heißen: Nübel hat volles Vertrauen. So ein Fehler wird ihm so schnell schon nicht wieder passieren.

Atubolu neu in der Bundesliga

Volles Vertrauen hat auch Atubolu in Freiburg. Die Entscheidung der Breisgauer, den zum englischen Club FC Brentford gewechselten Mark Flekken im Sommer nicht durch einen etablierten und erfahrenen Schlussmann zu ersetzen, war durchaus mutig. Eigengewächs Atubolu, im Freiburger Stadtteil Weingarten aufgewachsen und in der Jugend des SC ausgebildet, stand in den vergangenen beiden Jahren überwiegend für die Drittliga-Mannschaft auf dem Rasen - dazu zweimal im DFB-Pokal und einmal in der Europa League.

Doch Streich und Co. sind von den Fähigkeiten des U21-Nationaltorwarts überzeugt. Atubolu mache es bislang gut, findet der Trainer. "Er ist kein zu großes Risiko gegangen, das ist ein schmaler Grat", analysierte der 58-Jährige die bisherigen Leistungen des Youngsters. Der wäre schließlich nicht der Erste gewesen, der am Anfang womöglich gleich zu viel will. Hier und da gehöre natürlich auch Glück dazu, erklärte Streich. Gegen Werder Bremen (1:0) rettete zuletzt beispielsweise einmal Verteidiger Lukas Kübler für seinen Torhüter.

Freiburgs Atubolu - Keeper wie ein "Baumstamm"

Insgesamt passt Atubolu, der für sein Alter eine bemerkenswerte Ruhe ausstrahlt, aber gut hinein in den Freiburger Defensivverbund. "Er ist ein sehr positiver Mensch, lacht den ganzen Tag gefühlt", sagte Abwehrchef Matthias Ginter. Von der Statur her erinnere ihn der 1,90-Meter-Mann an einen "Baumstamm". Die Mitspieler würden helfen "den Kerl nicht verrückt zu machen", lobte Streich. Ihm persönlich sei es früher lieber gewesen, kein Torwart zu sein, so Freiburgs Trainer. "Als Feldspieler kannst du dich ein bisschen verstecken." Atubolu und Nübel geht es da anders - auf dem Platz und im Freibad.