Nyamekye Awortwie-Grant und Jan Ferdinand wollen mit TSG Balingen den VfB Stuttgart überrumpeln.

Im DFB-Pokal gegen Stuttgart Außenseiter Balingen - wo sogar die Narren helfen

Stand: 11.08.2023 08:14 Uhr

Seit Wochen ackern die Amateure der TSG Balingen für die DFB-Pokal-Premiere gegen den VfB Stuttgart. Seit Wochen läuft die Organisation. Folgt am Samstag sportlich die Sensation?

Auch wenn der Trainer Martin Braun die Chance, den VfB Stuttgart zu schlagen, auf eins zu 20 bis 30 beziffert: Gefeiert wird bei der TSG Balingen auf jeden Fall. Egal, wie das schwäbische Duell des Viertligisten am Samstag (13 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de) in der ersten Runde des DFB-Pokals mit dem Bundesligisten VfB Stuttgart ausgeht.

In einigen Wochen soll es im Rahmen eines Regionalliga-Heimspiels in jedem Fall eine Aktion für alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, sagt TSG-Geschäftsführer Jonathan Annel. Und ein kleines Fest. Denn der Amateur-Verein hat eine Menge Arbeit mit der Organisation des Pokal-Nachmittags - wie so häufig, wenn es heißt: klein gegen Groß.

"Es kribbelt auf jeden Fall. Für mich ist es ja als Trainer auch das erste Mal im DFB-Pokal. Ein super schönes Erlebnis, jetzt ein Derby zu spielen", sagt Trainer Braun im Gespräch mit SWR Sport. Sein Team sieht er naturgemäß als Außenseiter, kampflos ergeben wird sich bei der TSG aber deswegen noch lange nicht. "Bei 32 Spielen in der ersten Runde sind statistisch gesehen ein bis zwei Überraschungen realistisch. Und da würden wir gerne dabei sein", so der ehemalige Profi des SC Freiburg weiter.

Für Abwehrspieler Matthias Schmitz sind die Rollen ebenfalls klar verteilt, er kündigt jedoch an, voll dagegen halten zu wollen. "Der Respekt vor der Mannschaft VfB Stuttgart ist schon groß bei uns. Aber ich glaube, das kann man in den 90 Minuten gut ausblenden. Da geht man in seinen Zweikampf rein und möchte den gewinnen", sagt der gebürtige Balinger.

300 Ehrenamtler empfangen den VfB Stuttgart im Stadion an der Kreuzeiche

30 Ehrenamtliche haben sich in der Planung im Vorfeld engagiert, 300 sind am Spieltag dabei. Neben Parkeinweisern oder Platzordnern betreuen allein 120 davon die 17 Imbiss- und Getränkestände bei den Stehrängen des mit 13.400 Zuschauern längst ausverkauften Stadions an der Kreuzeiche in Reutlingen. Dorthin wurde die Partie verlegt, weil die Balinger Arena zu klein ist für den DFB-Pokal. "Das ist logistisch echt eine Herausforderung, wenn Sie auf einem fremden Gelände sind", sagt der fürs Catering zuständige TSG-Mitarbeiter Ronald Schefer. "Ich hatte erst ein bisschen Angst, dass wir nicht genügend Ehrenamtliche zusammenbekommen", meint Schefer. Aber durch die Urlaubszeit und den Einsatz der Partnervereine sei es kein Problem.

Denn die Freiwilligen kämen nicht nur von der TSG, sondern aus der ganzen Region - sogar die Narrenzunft Frommern sei dabei. "Das ist das Schöne auf dem Land: Man hilft sich gegenseitig." Schefer ist übrigens optimistischer als Trainer Braun, er glaubt an eine 50:50-Chance. "Im Pokal kann alles passieren, sage ich immer."