Werder-Spieler Naby Keita schaut nachdenklich am Rande des Trainings.

buten un binnen Werder stellt Keita für 2 Tage frei – Entscheidung fällt am Mittwoch

Stand: 15.04.2024 12:11 Uhr

Weil er keine Lust auf die Ersatzbank hatte, fuhr Naby Keita einfach nicht mit nach Leverkusen. Werder kündigt Konsequenzen an. Sogar der Rauswurf ist möglich.

Von Petra Philippsen

Als wäre die 0:5-Klatsche gegen Leverkusen nicht schlimm genug gewesen, entpuppte sich am Wochenende auch noch Sorgenspieler Naby Keita für Werder Bremen als echtes Ärgernis. Keita hatte sich am Samstag geweigert, die Reise zum Auswärtsspiel mit der Mannschaft anzutreten, nachdem er erfahren hatte, dass er nicht in der Startelf stehen würde.

Dieser Eklat sorgte nicht nur für Ärger, er wird für Keita auch Konsequenzen haben. Werder stellte den 29-Jährigen am Montag zunächst für zwei Tage frei und kündigte für Mittwoch eine Entscheidung an. Von Geldstrafe bis zum Rauswurf sind mehrere Szenarien denkbar.

Bei Werder reagierte man am Sonntagabend jedenfalls sehr verärgert. "Ehrlicherweise war es keine überraschende Entscheidung, dass Naby nicht beginnen wird", erklärte Werner der "Bild"-Zeitung den Vorfall: "Dann wurde mir zugetragen, dass er daraufhin nach Hause gefahren ist und sich entschieden hat, nicht mit nach Leverkusen zu kommen. Die Aktion sagt eigentlich alles – speziell dann, wenn man die Personaldecke hat, die wir aktuell haben."

Werner: "Das hat nichts mit Teamsport zu tun"

Werder fehlten in Leverkusen acht teils verletzte, teils gesperrte Spieler. Verzichten kann Werner derzeit auf niemanden. Umso mehr verärgerte den Trainer das egoistische und unprofessionelle Verhalten Keitas, der nach unzähligen Verletzungen erst fünf Einsätze für die Bremer hatte.

Dazu muss ich nicht mehr viel sagen. Da kann sich jeder sein Bild bilden, meins habe ich mir gebildet. Was er gemacht hat, ist nichts, was mit Teamsport zu tun hat.
(Werder-Trainer Ole Werner in der "Bild"-Zeitung über Naby Keita)

Sowohl Werders Sportlicher Leiter Clemens Fritz als auch Werner kündigten ein Gespräch mit Keita und dessen Berater an. Gut möglich, dass der Mittelfeldspieler dann suspendiert wird, zudem eine Geldstrafe zahlen muss. Die Bremer könnten aufgrund von Keitas Verweigerung auch die Auflösung seines Vertrages anstreben. Es würde ein Kapitel beenden, das sich immer mehr zum großen Missverständnis entwickelt hat.

Keita wehrt sich bei Instagram

Hat Keita seinen Rauswurf möglicherweise selbst provoziert? Am Sonntag war er bei Instagram jedenfalls sehr bemüht, in einem Statement auf Französisch, die Wogen zu glätten und dem Eklat um seine Person seine eigene Lesart zu geben. Keita betonte, er sei vom ersten Tag an bei Werder professionell gewesen und habe in seiner gesamten Karriere nie disziplinarische Probleme verursacht.

Dass dieses Bild nun von ihm gezeichnet würde, werde er nicht akzeptieren, so Keita. Am Mittwoch wird sich zeigen, ob Werder ein weiteres Mal Verständnis für Keita aufbringt.

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buten un binnen mit Sportblitz, 15. April 2024, 19:30 Uhr