Werders Tischtennis-Profi Mattias Falck reckt martialisch die Faust und schreit seinen Jubel über den Punktgewinn hinaus.

buten un binnen 3 Gründe, warum Werder heute die Tischtennis-Play-offs knackt

Stand: 24.04.2024 06:43 Uhr

Ab 19 Uhr geht es für das Bremer Team um Topspieler Mattias Falck um alles oder nichts. Werder muss den ultimativen Showdown gegen Bergneustadt unbedingt gewinnen.

Von Petra Philippsen

Sie hatten es so gewollt: Ein echtes Saisonfinale in der Tischtennis-Bundesliga hat sich die Mannschaft von Werder Bremen erkämpft – mit einem Sieg in Bergneustadt in ihrem letzten Spiel wären sie für die Play-offs qualifiziert. Ganz egal, wie die Konkurrenz spielt.

In diesem packenden Showdown um Platz vier geht es ab 19 Uhr um alles oder nichts – was spricht für die Bremer?

1. Bergneustadt hat mehr zu verlieren

Werder liegt vor dem Duell auf Rang vier und hat mit 20:18 Punkten die beste Ausgangslage, diesen auch zu verteidigen. Bergneustadt steht mit 18:18 Punkten auf Platz sechs und muss unbedingt gewinnen, um in seinem letzten Saisonspiel gegen Ochsenhausen dann noch um die Play-offs kämpfen zu können. "Sie stehen sehr unter Druck, sie müssen unbedingt gewinnen", sagt Werders Nummer eins Mattias Falck im Gespräch mit buten un binnen, "und sie spielen Zuhause und sind Favorit. Da ist viel Druck. Das müssen wir für uns nutzen." Und Werder-Trainer Cristian Tamas schiebt nach: "An einem guten Tag können wir jedes Team schlagen."

2. Werder ist auf die Tricks vorbereitet

Bergneustadt ist eines der unangenehmsten Auswärtsspiele der Tischtennis-Bundesliga: Meistens ist die Halle eiskalt, bei Werders letztem Gastspiel waren es kaum zwölf Grad. Die Zuschauer machen zudem einen Höllenlärm und schrammen schon mal scharf an der Unsportlichkeit vorbei. "Die Atmosphäre in der Halle ist immer sehr laut und sehr kalt, die lautesten Trommler setzen sich immer direkt neben uns. Aber wir sind darauf eingestellt", betont Tamas im Gespräch mit buten un binnen.

Schwierig ist zudem: Bergneustadt spielt mit einem anderen Tisch-Fabrikat und einer anderen Ball-Marke als der Rest der Liga. "Alles dort ist etwas anders", sagt Falck, der amtierende Team-Europameister und Vizeweltmeister von 2019: "Der Tisch stoppt mehr und die Bälle springen anders ab. Man muss deshalb etwas aggressiver spielen." Werder hat sich zwei Tische mit gleicher Beschaffung besorgt, ebenso die Bälle. "Zu unseren Tischen ist es ein großer Unterschied", sagt Tamas, "daher war es wichtig, in unseren drei Trainingseinheiten das Gefühl dafür zu bekommen."

3. Werder will es mehr

Werders Tischtennis-Profi Kirill Gerassimenko bei einem Vorhandschlag in Aktion.

Werders Nummer zwei Kirill Gerassimenko kehrte erst am Samstagnachmittag aus China zurück und spielte tags darauf für die Bremer in der Bundesliga.

In der Saison 2019/20 spielte Werder zuletzt in den Play-offs. Es war die erste Saison für Mattias Falck in Bremen. "Wir wollen unbedingt wieder da hin", betont der 32-jährige Schwede, "dafür trainieren wir so hart. Diese großen Matches will man einfach spielen. Darum kämpfen wir das ganze Jahr." Aber Falck ist auch sicher, dass es schwer wird, "ein echter Fight".

Auf Werders Besten kommt es in Bergneustadt wieder an in beiden Einzeln. Und der Doppelweltmeister muss vor allem Werders Nummer zwei Kirill Gerassimenko mitziehen, der derzeit zwar in sehr guter Form, aber vom wochenlangen Turnierreisestress gerade ziemlich ausgelaugt ist. Falck aber ist bereit. "Ich fühle mich gut und habe genug Energie. Die großen Spiele, bei denen man besonders unter Druck steht, machen am meisten Spaß." Wie groß der Spaß für Werder sein wird, muss sich zeigen.

Wir genießen es. Wir spielen um die Play-offs, nicht gegen den Abstieg und das in der stärksten Liga. Dafür trainieren die Jungs das ganze Jahr so hart. Die Play-offs wären die Krönung. Wir hoffen, dass wir uns belohnen können.
(Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen)

Werders Tischtennis-Team erkämpft sich Showdown um die Play-offs

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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 25. April 2024, 18:06 Uhr