
Segeln News zum Ocean Race: Vorsprung der Malizia schmilzt weiter
Das Ocean Race 2023 mit Boris Herrmann läuft. Die dritte Etappe ist die schwerste und längste Prüfung der Weltumsegelung. Die Route in der Übersicht, alle wichtigen Ereignisse, Live-Tracker und Hintergründe gibt es im Live-Ticker von NDR.de.
Live-Tracker: Das Renngeschehen in der Übersicht
Holcim setzt zum Überholen an
Holcim - PRB rückt der Malizia immer näher auf die Pelle. Nur noch 3,6 Seemeilen trennen das Spitzenduo, und das Schweizer Team segelt aktuell schneller als Boris Herrmann und Co. Auch das vorausliegende Schwachwindgebiet dürfte eher Holcim helfen, ist es doch das bessere Allround-Boot. Der Malizia fehlt zudem das große Vorsegel, das erst nach Ankunft in Itajai repariert werden kann.
Malizia knapp vorn, Holcim holt weiter auf
Rund 1.000 Seemeilen haben die führenden Yachten bei der Königsetappe des Ocean Race noch bis zum Zielhafen Itajai in Brasilien vor sich - und das Rennen wird immer enger. Nicht einmal mehr zehn Seemeilen trennen die Malizia - Seaexplorer von Verfolger Holcim. Das Schweizer Boot war in den vergangenen vier Stunden im Schnitt zwei Knoten schneller unterwegs als der Hamburger Skipper Boris Herrmann und seine Crew.
Beucke hofft auf Rückkehr - Traum vom Fly-By in Kiel
Susann Beucke trainiert aktuell in Frankreich, steht aber auf Abruf. Noch ist unklar, ob sie beim Ocean Race bei einer weiteren Etappe dabei sein wird. Die Kieler Seglerin hatte im Team des Gesamt-Spitzenreiters Holcim - PRB auf dem zweiten Teilstück ihre Ocean-Race-Premiere gefeiert, auf der langen Etappe von Kapstadt nach Itajai gab dann aber die dreimalige Weltumseglerin Abby Ehler ihr Comeback. Der größte Wunsch der Olympia-Zweiten, die das Rennen intensiv beobachtet und der Crew um Skipper Kevin Escoffier die Daumen drückt, wäre die Teilnahme an der sechsten Etappe ab dem 8. Juni von Aarhus nach Den Haag mit Fly-By in Kiel.
Harris freut sich auf Itajai - und andere Gesichter
Seit einem Monat sind die Crews auf See, knapp 1.400 Seemeilen trennen die in Führung liegende Malizia vom Zielhafen Itajai in Brasilien. Noch dauert es also ein paar Tage bis zur Ankunft, doch Co-Skipper Will Harris freut sich schon jetzt darauf: "Ich träume davon, unsere Landtream zu treffen, meine Familie und Freunde zu sehen. Wir haben eine wunderbare Crew an Bord, aber es wird schön sein, ein paar andere Gesichter zu sehen", sagte der Brite.
Malizia weiter vorn - aber Holcim ist hartnäckig
Die Finalphase der Königsetappe verspricht Spannung pur: Team Malizia hält auch am 31. Tag auf See den Vorsprung von 30 Seemeilen auf den Gesamtführenden Holcim - PRB, doch die nach dem Ausfall von Rosalin Kuiper reduzierte Crew muss weiter alles geben, um die Angriffe des Schweizer Teams abzuwehren.
"Es kann noch alles passieren. Ich hoffe natürlich, dass wir Erster oder Zweiter werden und es nicht noch ganz große Überraschungen gibt. Es gilt einfach: dranbleiben, weitermachen und um jeden Meter kämpfen", sagte Malizia-Skipper Boris Herrmann, der sich "von hier bis zum Finale ein Matchrace vorstellen kann, bei dem es viel um Bootsspeed gehen wird. Und ein bisschen Glück."
Die Bedingungen, erläuterte der viermalige Weltumsegler, seien weiter "deutlich schwieriger als im Südmeer. Ab heute ist wieder mit einem Tief und erneut 50 Knoten zu rechnen. Es geht auch ein bisschen darum, jetzt nichts falsch, nichts kaputt zu machen."
"Die See ist komplett chaotisch. Man scheppert hier so durch. Wir segeln hier in einem sehr ungewöhnliches Offroad-Terrain. Das ist wohl eher ein Vorteil für uns und unseren 4 Wheel Drive."
— Boris Herrmann
11th Hour Racing und Biotherm werden mit jeweils weit über 300 Seemeilen Rückstand wohl nicht mehr in den Kampf um den Sieg eingreifen können.
Team Malizia: Harte Zeiten im Atlantik
Das Team Malizia behauptet weiter seine Führung von rund 30 Seemeilen auf Holcim - doch es ist harte Arbeit. "Sie machen einen unglaublich guten Job und setzen uns permanent unter Druck. Ich wünschte, sie würden ein wenig das Tempo drosseln", sagte Co-Skipper Will Harris am Dienstag lachend.
Knapp 1.600 Seemeilen haben die beiden führenden Boote noch bis Itajai zu meistern. "Es wird ein Kampf bis ins Ziel", so Harris. Und er ist intensiv. Zumal die Bedingungen im Atlantik nicht wie erhofft etwas ruhiger sind. Im Gegenteil: "Der Atlantik lässt nicht locker. Die letzte Nacht war hart mit über 50 Knoten Wind - mehr, als wir in den Tagen vor Kap Hoorn erlebt haben", so der Brite.
"Ich würde sagen, in den vergangenen 48 Stunden habe ich es geschafft, drei Stunden Schlaf zu bekommen."
— Malizia-Co-Skipper Will Harris
Zudem wiegt der Ausfall von Rosalin Kuiper schwer. "Es ist auf jeden Fall ein Nachteil, ohne Rosie auskommen zu müssen. Sie ist ein sehr wertvolles Crew-Mitglied", erklärte Harris. "Wir kriegen viel weniger Schlaf. Aber sie kann sich hoffentlich erholen und dann in den nächsten Tagen ins Copckpit zurückkehren."
Guyot fast schon in Itajai
Guyot Environnement - Team Europe ist noch knapp 550 Seemeilen vom Zielhafen der dritten Etappe in Brasilien entfernt - segelt aber auf dem längsten Teilstück außer Konkurrenz. Das Team hatte die Etappe kurz nach dem Start wegen eines Rumpfschadens abbrechen und nach Kapstadt zurückkehren müssen. Vor zwölf Tagen war die reparierte Yacht mit unter anderem dem Deutschen Phillip Kasüke an Bord erneut in See gestochen, auf direktem Weg über den Atlantik nach Itajai, wo am 23. April die vierte Etappe der Weltumseglung startet. Dann wird Guyot wieder ins Renngeschehen eingreifen. Den aktuellen Etappen-Spitzenreiter Malizia trennen noch rund 1.600 Seemeilen von Itajai.

Screenshot Tracker Ocean Race
Ein Schluck Rum für die Crew, die Malizia und Neptun
Boris Herrmann und seine Crew gönnten sich, dem Meer und der Malizia nach der Passage des legendären Kap Hoorn einen Schluck aus einer Buddel Rum. "Das Horn sah heute wunderschön aus, und nach ein paar Minuten verschwand es wieder im grauen Nebel", berichtete der Skipper. Für einen Segler ist es ein magischer Moment, den Felsen im Süden Chiles zu passieren - ein sagenumwobener Mythos. Tagelang hatten Herrmann und Co. kein Land gesehen. Kap Hoorn "als Erster zu erreichen, bedeutet fast mehr als der Etappensieg", so der Hamburger.
Kuiper erholt sich - "Fühle mich wie eine Prinzessin"
Rosalin Kuiper erholt sich nach ihrem heftigen Sturz aus der Koje. "Es geht mir besser, ich habe aber immer noch Kopfschmerzen und meine Augäpfel sind geschwollen. Ich schlafe 90 Prozent der Zeit", berichtet die Niederländerin vom Team Malizia kurz nach der Umrundung von Kap Hoorn. "Ich bin wirklich stolz auf das Team."
Skipper Boris Herrmann und Co. kümmern sich um Kuiper. "Ich fühle mich wie eine Prinzessin. Wenn man krank ist, ist es schön, wenn alle Freunde so nah sind."
Ab in den Atlantik für Malizia und Co.
Beim Ocean Race sind nun die letzten 2.000 Seemeilen der Königsetappe eingeläutet. Die Flotte verlässt den Südpazifik und segelt nun im Atlantik weiter. Dort geht es für die Weltumsegler in der finalen Phase von Etappe drei die südamerikanische Ostküste hinauf nach Itajai. Im brasilianischen Hafen wird die zweite Runde Punkte der doppelt gewerteten Etappe über insgesamt fast 15.000 Seemeilen verteilt.
Herrmann nach Kap-Umrundung überwältigt
2009 hatte Boris Herrmann beim Global Ocean Race das Kap Hoorn gemeinsam mit Felix Oehme als Zweiter umrundet. Nun passierte der Hamburger die legendäre chilenische Landmarke mit der Malizia als Erster und war anschließend überglücklich. "Kap Hoorn hält für mich viele Erinnerungen bereit. Diese Linie als Erster zu erreichen, bedeutet fast mehr als der Etappensieg. Ich bin stolz auf das Team und auf dieses Boot", sagte der Skipper.
Herrmann-Crew gewinnt Roaring Forties Trophy
Der Gesamtsieg beim Ocean Race ist für die Malizia noch weit enfernt. Einen Titel hat das Team des Hamburgers Boris Herrmann nun aber schon gewonnen. Es sicherte sich die Roaring Forties Trophy für das Boot, das die Passage zwischen dem Kap der Guten Hoffnung in Afrika und dem Kap Hoorn in Südamerika am schnellsten meisterte.
Die Roaring Forties Trophy wurde in der Historie des Ocean Race erstmals für eine Nonstop-Passage zwischen beiden Kaps vergeben, da die dritte Etappe die längste des Rennens ist.
Malizia passiert Kap Hoorn und schreibt Geschichte
Die Malizia hat am Montagabend (MESZ) als erste Yacht das Kap Hoorn passiert und führt das Feld weiter an. Um genau 18.23 Uhr habe das Boot von Skipper Boris Herrmann die Landspitze auf der chilenischen Felseninsel Isla Hornos umrundet, teilte Mirko Gröschner, Direktor Marekting The Ocean Race, dem NDR mit. Die Malizia benötigte von Kapstadt, wo die dritte Etappe startete, bis zum Kap Hoorn exakt 29 Tage, vier Stunden und acht Minuten.
Herrmann und seine Crew schrieben damit Geschichte. Die Malizia ist das erste deutsche Schiff seit der Illbruck im Jahr 2002, das bei einer internationalen Offshore-Regatta das Kap Hoorn in der Führungsposition rundete. Das Team um den Deutschen Tony Kolb gewann das Ocean Race anschließend auch - vielleicht ja ein gutes Omen für die Malizia.
Kuiper geht es gut - "Rosie ist wirklich tapfer"
Nach ihrem Sturz geht es Rosalin Kuiper den Umständen entsprechend gut. "Ich werde darüber hinwegkommen. Zurzeit sehe ich aus wie Piratin Rosie. Ich schlafe viel und die Jungs kümmern sich um mich", sagte die Niederländerin nach ihrem Sturz aus der Koje. Will Harris hatte die Co-Skipperin gefunden. "Rosie ist wirklich tapfer und versucht, sich auszuruhen", so Harris.
Malizia: Kuiper erleidet Kopfverletzung
Kurz vor Kap Hoorn hat sich Co-Skipperin Rosalin Kuiper an Bord der Malizia eine Kopfwunde und eine Gehirnerschütterung zugezogen. Die Niederländern war aus der Koje gefallen, als die Yacht in schwerer See unerwartet drehte und heftig aufschlug.
Weniger Wind und Kap Hoorn voraus
Nach den zuletzt ruppigen Bedingungen nimmt der Wind nun zunehmend ab. "Nur" noch 18 bis 22 Knoten und fünf Meter hohe Wellen bedeuten für das Feld schon eine kleine Verschnaufpause. Die Malizia führt weiterhin und scheint gute Karten zu haben, Kap Hoorn als Erster zu passieren. "Wir müssen jede Meile gewinnen, die wir holen können", sagte Co-Skipper Will Harris. Am Montag dürften die Malizia und Co. die legendäre Südspitze Südamerikas erreichen.
Malizia baut Führung aus
Die Malizia hat über Nacht die Führung ausgebaut und liegt nun über 35 Seemeilen vor dem ersten Verfolger Holcim - PRB. Alle vier Boote haben einen Haken nach Süden geschlagen, bis Kap Hoorn sind es keine 500 Seemeilen mehr. Vor den Crews liegt das letzte Wochenende in den südlichen Breiten mit Windstärken von 35 Knoten (65 km/h) und Böen bis 45 Knoten (85 km/h).
Malizia weiter vorn - Bedingungen brutal und schön zugleich
Die Boote sind weiterhin auf Kurs Kap Hoorn und befinden sich in rauer See. Mehrere Meter hohe Wellen und starker Wind sind extreme Herausforderungen für die Segler und ihre Boote. "Das sind schon ordentliche Wellen", sagte Malizias Will Harris, der aber auch betonte: "Es ist herausfordernd, macht aber auch Spaß. Hin und wieder surfen wir mit vollem Tempo eine Welle hinunter. Es fühlt sich gut an, wenn man dabei die volle Kontrolle hat. Wenn nicht, wird man ein wenig nervös."
Die Malizia mit Skipper Boris Herrmann liegt auf der längsten Etappe des Ocean Race weiterhin auf Platz eins. Am Samstagmorgen betrug der Vorsprung auf Team Holcim rund 22 Seemeilen. Der Hamburger beschrieb die Situation an Bord wiefolgt: "Ein wenig heißt es: Arschbacken zusammenkneifen und durch. Ich würde mir wünschen, elegant auf einer schönen Südmeer-Welle abzusurfen. Ohne das leidvolle Aufschlagen und Bolzen. Das geht durch Mark und Bein."
Herrmann und Co. passen sich Holcim an
Rund 990 Seemeilen entfernt von Kap Hoorn haben die Boote mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. "Wir haben fünf, sechs Meter Seegang und 25 bis 35 Knoten böigen Wind", berichtete Boris Herrmann am Freitagabend an Bord der weiter in Führung liegenden Malizia. Die Bedingungen seien "freudlos".
Die vier noch im Rennen befindlichen Boote sind nah beisammen. Seine Yacht könnte aber deutlich schneller sein, erklärte der Hamburger Skipper. "Wir versuchen, uns ungefähr der Geschwindigkeit von Holcim anzupassen", sagte Herrmann und fügte hinzu: "Wir wollen das Boot einfach so wenig wie möglich belasten." Statt möglichen 25 beträgt die Geschwindigkeit knapp 19 Knoten.
Durch den aggressiven Seegang mache es auch so immer wieder "Bocksprünge" und schlage unangenehm. Sollte es der Crew zu viel werden, wolle man sich weiter nach Osten orientieren. Herrmann erwartet sogar noch eine Zunahme des Windes.
Malizia weiter vorn - Herrmann fühlt sich gut
Boris Herrmann und sein Team Malizia segeln auf dem zweiten Teil der Königsetappe um den Sieg. Im stürmischen Härtetest auf Kurs Kap Hoorn hat die deutsche Rennyacht über Nacht die Führung erfolgreich verteidigt. Das Schweizer Team Holcim - PRB bleibt allerdings hartnäckig dran, der Gesamführende hat aktuell 13,6 Seemeilen Rückstand auf die Malizia. Rund 60 Seemeilen weiter südlich als das Duo liegen Biotherm 50 und 11th Hour 60 Seemeilen zurück.
Herrmann und sein Team fühlen sich in ihrem extra für solche Starkwind-Bedingungen konzipierten Boot wohl. "Das Boot springt, schlägt und wir erleben Geschwindigkeiten von 30 Knoten. Ich fühle mich gut, zuversichtlich und wir führen", so der Hamburger Skipper. Das Ocean-Race-Quartett wird Kap Hoorn, das noch knapp 1.000 Seemeilen entfernt ist, voraussichtlich am Montagmorgen passieren.
Biotherm: Vorsegel gerissen
Pech für Biotherm: Das Boot von Skipper Paul Meilhat hatte knapp in Führung gelegen, als ein Vorsegel (Fractional Code Zero) riss. "Es gab eine steile Welle und wir hatten einen heftigen Nosedive. Als das Boot herauskam, war das Segel am Fuß praktisch entzweigerissen. Wir haben dann ein kleineres Segel gehisst. Das war unser erster Warnschuss von diesem großen Tiefdruckgebiet", erklärte der Franzose. Das Segel könne auf See nicht repariert werden, wohl aber in Itajai.
"Bisher härteste Tage des Rennens" rücken näher
Es kommt ganz schön was zu auf die im Moment führende Malizia und die anderen Boote. "Die Flotte geht wahrscheinlich in die bisher härtesten Tage des Rennens, mit sehr aggressivem Wetter bis zum Kap Hoorn am Ende des Wochenendes", sagte Renndirektor Phil Lawrence, der gemeinsam mit seinem Team die Eisgrenze aus Sicherheitsgründen zuletzt viermal verschoben hat.
"Der Wind wird auf über 30 Knoten zunehmen und in Böen 40 Knoten erreichen, und wir können am Freitag und Samstag mit Wellen von sechs bis sieben Metern rechnen", ergänzte Ocean-Race-Meteorologe Christian Dumard: "Ich denke, wir können davon ausgehen, dass die Flotte etwas nördlich der Eissperrzone bleiben wird, um den schlimmsten Seegang zu vermeiden, wenn der Wind noch stärker wird."
Malizia übernimmt Führung
Die Malizia - Seaexplorer ist aktuell mit fast 23 Knoten das schnellste Boot und hat sich im virtuellen Tracker wieder an die Spitze gesetzt.
Flotte auf Kurs Kap Hoorn
Voraussichtlich in der Nacht zum Sonntag werden die Imoca-Yachten Kap Hoorn erreichen. Die legendäre Landmarke markiert den Höhepunkt von Weltumseglungen. Die Prognosen sagen sehr starke Westwinde und einen damit einhergehenden Seegang von über sechs Metern vorher. Kap Hoorn könnte somit einmal mehr zur harten Bewährungsprobe für Boote und Teams werden. Seit der ersten Passage im Jahr 1616 durch den Niederländer Willem Schouten wurde die See rund um den Südzipfel mehr als 800 Schiffen und über 10.000 Menschen zum Verhängnis und zum größten Schiffsfriedhof der Welt.
Herrmann: Bedingungen begünstigen normalerweise Malizia
Die Flotte ist jetzt in den Tiefausläufern schnell unterwegs, aber weiter dicht zusammen. Malizia-Skipper Boris Herrmann freut sich über die raueren Bedingungen, denn sie liegen seinem Boot: "Mit dem Fortschreiten des Tiefs wird Malizia beginnen, bei stärkerem SW-Wind zu segeln. Der Wind wird auf 20 Knoten auffrischen, und der Seegang wird sich mit dieser stärkeren SW-Strömung, die von der Westseite eines Tiefs kommt, weiter aufbauen. Dadurch werden Bedingungen geschaffen, die normalerweise unser Schiff begünstigen."
"Wir wissen, dass der Sturm kommt, aber ich vertraue dem Boot und ich weiß, wie stark es ist."
— Boris Herrmann
Tief naht - es wird ruppiger
Es wird absehbar wieder ruppiger beim Ocean Race, und das könnte die Flotte nach tagelangen Führungswechseln im engen Renngeschehen auseinenderreißen. Ein Tief naht und bringt vor allem entlang der Eisgrenze Wind, aber auch viel mehr Seegang. Holcim - PRB, Biotherm und 11th Hour Racing orientieren sich schon nach Süden, die Malizia (noch) nicht. Es gilt, den besten Kompromiss zu finden, um die Bedingungen bestmöglich zu nutzen, aber auch zu kontrollieren.
Malizia und Co. am entlegensten Punkt des Planeten
Die Flotte hat den nächsten großen Wegepunkt erreicht: Point Nemo zwischen Chile und Neuseeland, der nach Kapitän Nemo in Jules Vernes "20 000 Meilen unter dem Meer" benannt ist. Die Malizia - Seaexplorer passierte den entlegensten Punkt des Planeten als erstes Boot. An diesem Punkt beträgt der Abstand zum Festland 2.688 Kilometer. Zum Vergleich: Die Internationale Raumstation ISS umkreist die Erde in einer Höhe von rund 400 Kilometern.
Einsam wird es für Malizia-Skipper Boris Herrmann und Co. aber nicht, denn die Flotte ist weiterhin dicht beisammen. Alle vier Rennyachten kreuzten den Point Nemo innerhalb von lediglich 23 Minuten.
"Heute ist ein historischer Tag. Die Schlacht von Point Nemo!!", hatte Herrmann zuvor gesagt. "Wir können alle Boote hier durch unsere Fenster sehen. Sie sind nur ein paar Bootslängen entfernt und wir rasen alle auf Point Nemo zu. Es ist erstaunlich, so nah an unseren Freunden vorbeizusegeln!"
Ab Donnerstag soll ein Tief wieder mehr Wind bringen, vor allem nahe der Eisgrenze. Noch mehr als 4.000 Seemeilen (rund 6.400 Kilometer) sind es bis zum Zielhafen im brasilianischen Itajai.
Antoine Auriol: "Der härteste Job, den ich je hatte"
Er ist Kite-Weltmeister, TV-Journalist und liefert nun von Bord der Malizia - Seaexplorer spektakuläre Bilder: Antoine Auriol. "Das hier ist definitiv der härteste Job, den ich je hatte", sagt der 38-Jährige, der aber immer gute Laune versprüht - und die Erfahrung genießt: "Das Ocean Race macht mich innerlich reicher."
Schwachwindphase vorbei - Malizia führt
Die Imoca-Flotte ist weiter eng beisammen, hat sich aber aus der Flaute herausgearbeitet und wieder Fahrt aufgenommen. Überraschend: Die Malizia von Skipper Boris Herrmann hat trotz der vermeintlichen Schwachwind-Schwäche nicht nur mitgehalten, sondern segelt derzeit vorneweg. Der Vorsprung ist aber klein - zwischen dem Spitzenreiter und der viertplatzierten Biotherm lagen am Dienstagmorgen lediglich fünf Seemeilen.
Es geht hin und her
Eben noch in Führung, nun "nur" noch Vierter: Die Malizia ist im engen Rennen leicht zurückgefallen. Allerdings liegen zwischen Platz eins mit der Holcim und dem Boot von Skipper Boris Herrmann weniger als zehn Seemeilen.
Malizia wieder knapp vorn
Im aktuell so superengen (Schnecken-)Rennen sicher nur eine Momentaufnahme, aber weil es so schön ist: Die Malizia hat wieder die Führung übernommen. Die Abstände bleiben hauchdünn. Holcim - PRB als Vierter hat nur 3,4 Seemeilen Rückstand auf das Boot unter deutscher Flagge.
Crew wartet die Malizia und ist zufrieden
Alles bestens beim Team Malizia: Die Crew nutzt die ruhige See für Wartungsarbeiten, auch der reparierte Mast ist top in Schuss.
Alles auf Null nach drei Rennwochen
11th Hour Racing nun in Front und nicht mehr Vierter, dafür der lange souverän führende Spitzenreiter Holcim - PRB aktuell das Schlusslicht des Imoca-Quartetts - alles anders beim Ocean Race? Nicht wirklich. Die Boote sind praktisch auf einer Höhe in einer Linie von Nord nach Süd aufgereiht und versuchen abwechselnd, weiter in den Süden in Richtung Eisgrenze zu halsen, wo im Hochdruckgebiet der Wind geringfügig stärker ist. Dadurch wird das Ranking immer wieder durcheinander gekegelt.
Die Leichtwindzone hat die Flotte bis auf eine Seemeile (!) zusammengebracht. Malizia-Co-Skipperin Rosalin Kuiper stieg auf den Mast und konnte alle vier Boote von dort aus sehen. Am Anfang der Woche soll wieder stärkerer Wind aufkommen, dann wird auch das Rennen erneut Fahrt aufnehmen. Im Moment ist nach drei vollen Rennwochen nur klar, dass nichts klar ist. Alles offen auf dem zweiten Teil der Königsetappe...
11th Hour Racing Team nun knapp in Führung
Das Kopf-an-Kopf-Rennen auf der dritten Etappe des Ocean Race hält unvermindert an. In der Nacht zum Sonntag übernahm das 11th Hour Racing Team die Führung, nachdem zuvor Holcim und die Malizia von Boris Herrmann in Front gelegen hatten. Der Vorsprung der Yacht des US-amerikanischen Skippers Charlie Enright auf Biotherm und die Malizia beträgt aber nicht einmal eine Seemeile. Auch Holcim, das derzeit als Vierter Schlusslicht ist, hat lediglich knapp zwei Seemeilen Rückstand auf den Spitzenreiter.
Weniger als 15 Seemeilen zwischen 1 und 4
Wie bereits prophezeit kommt es auf der dritten Etappe des Ocean Race zu einer Art Neustart. Das Feld der vier Imoca-Rennyachten liefert sich aktuell ein sehr enges Rennen im Südpolarmeer, bei dem zwischen dem wieder führenden Team Holcim und 11th Hour Racing auf Rang vier weniger als 15 Seemeilen liegen.
Malizia übernimmt die Führung
Im Kopf-an-Kopf-Rennen im Southern Ocean hat die Malizia - Seaexplorer in den vergangenen Stunden viel Boden gutgemacht und im virtuellen Tracker nun sogar die Führung übernommen. Mit über 16 Knoten ist das deutsche Boot aktuell weiterhin das schnellste im Imoca-Quartett. Die vier Yachten sind nahezu auf einer Höhe unterwegs, 11th Hour auf Platz vier hat nur rund 27 Seemeilen Rückstand auf den neuen Spitzenreiter. Vor der Flotte liegt nun eine Schwachwindzone mit Windgeschwindigkeiten um fünf Knoten - es ist also alles völlig offen auf dem zweiten Teil der dritten Etappe.
Escoffier: "Boot noch nicht ans Limit getrieben"
Holcim-Skipper Kevin Escoffier hat mit Blick auf den vor wenigen Tagen aufgestellten 24-Stunden-Rekord von 595,3 Seemeilen konstatiert: "Wir haben das Boot noch nicht ans Limit getrieben. Wäre das hier nicht die längste Etappe im Ocean Race, sondern ein kürzeres Rennen gewesen, dann hätten wir noch mehr gepuscht. So aber geht es vor allem um hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten, aber auch die Sicherheit des Bootes." Der Franzose hält ein bis zwei Knoten schnellere Durchschnittsgeschwindigkeiten schon bald für erreichbar.
(Fast) alles auf Anfang
Holcim - PRB verteidigt eisern seine Führung, doch die anderen Boote rücken näher. Die Malizia - Seaexplorer belegt 15 Seemeilen zurück weiter Rang zwei, aber Biotherm ist schon bis auf weniger als fünf Seemeilen herangerückt. Auch 11th Hour Racing mischt voll mit: Nur noch 34,5 Seemeilen trennen das US-Team von der Spitze. Alles auf Anfang - zumindest fast.
Stanjek beobachtet aus der Ferne - und ist beeindruckt
Robert Stanjek beobachtet das Rennen aktuell aus der Heimat - und ist beeindruckt von den Leistungen der anderen Crews. "Ich bin fasziniert, wie sie ihre Probleme lösen auf dieser harten Etappe und überrascht von den 24-Stunden-Geschwindigkeitsrekorden. Sie haben einen großen Sprung gemacht", sagte der Berliner Skipper. "Die Malizia ist ein sehr starkes Boot für die großen Wellen. Wenn sie nicht gehandicapt sind, können sie richtig puschen und sind sehr schnell. Holcim ist offenbar das stärkste Allround-Boot, sie haben eine sehr erfahrene Crew mit Top-Seglern und finden die richtige Balance. Es wird sehr schwer sein, sie zu schlagen."
Der 41-Jährige vom Team Guyot fliegt am 13. oder 14. April nach Brasilien, wo er mit dem reparierten Boot auf der vierten Etappe wieder ins Rennen zurückkehren wird. "Wir glauben weiterhin fest daran, dass wir unser Ziel mit Platz drei oder vier erreichen können", sagte er.
Fast die Hälfte der "Monsteretappe" absolviert
Die Teams haben auf der Mammutetappe - der längsten in der Renngeschichte - ungefähr die Hälfte der Strecke absolviert. Kap Hoorn ist noch etwa 4.000 Seemeilen entfernt. Die Abstände der Flotte sind zusammengeschrumpft. Keine 100 Seemeilen trennen mehr Holcim - PRB an der Spitze und 11th Hour Racing auf Platz vier. Das Feld wird in den nächsten Tagen in einer Schwachwindzone wohl noch weiter zusammenrücken.
Den Crews gibt das die Gelegenheit, in ruhigerer See Reparaturarbeiten durchzuführen. So will 11th Hour das beschädigte Großsegel und eines der Ruder reparieren. Das Team habe mit seinen Segelmachern einen Plan ausgearbeitet, damit das Segel - wenn alles gut geht - wieder zu 100 Prozent genutzt werden könne.
Teil I der dritten Etappe in der Zusammenfassung
Weil es so schön war und so spannend...
Escoffier: "Wir haben ein bisschen zu viel gewettet"
Team Malizia kämpft im Südpazifik um Anschluss an Spitzenreiter Holcim. Wie prophezeit kommen aber auch die Verfolger Biotherm und 11th Hour Racing näher. Alle Teams versuchen aktuell, die starken Winde zu nutzen, ehe sie eine Schwachwindzone durchqueren müssen - voraussichtlich am Sonntag.
Zunächst schien die von Holcim weit südlich gewählte Route als die erfolgsversprechende für diese Phase des Rennens. Doch Skipper Kevin Escoffier orientiert sich nun auch wieder etwas weiter nördlich. "Wir sind eine kleine Wette eingegangen, aber ich denke, wir haben ein bisschen zu viel gewettet", sagte der Franzose. So oder so wird es für die Boote in den kommenden Tagen auf dem Weg gen Osten ein anstrengendes Halsen-Spiel, mit vermutlich vielen Manövern.
"See you in Itajai" - Guyot segelt wieder
Alle Reparaturen erledigt, auf geht's nach Itajai. Das Team Guyot hat in Kapstadt abgelegt, um auf direktem Weg über den Atlantik nach Brasilien zu segeln, wo am 23. April die vierte Etappe der Weltumseglung startet. Dann wird die Guyot wieder ins Renngeschehen eingreifen.
Rund zwei Wochen wird das Team brauchen, um nach Itajai zu kommen. An Bord für die Überführung sind Sébastian Simon und der Deutsche Phillip Kasüke von der Segelcrew, OnBoard-Reporter Charles Drapeau sowie die Techniker Clovis Gautier und Jimmy le Baut.
Boris Herrmann träumt vom Etappensieg
Die Malizia macht weiter Druck auf die führende Holcim - PRB, auch wenn sich der Rückstand wieder auf 18 Seemeilen vergrößert hat. Das Team von Boris Herrmann hatte zuletzt die schnellste 24-Stunden-Durchschnittsgeschwindigkeit (21,4 Knoten) verbucht, aber auch Holcim ist nun wieder richtig gut unterwegs, aktuell mit rund 22 Knoten.
Auf dem Weg zum rund 6.500 Seemeilen entfernten Etappenzielhafen im brasilianischen Itajai steuert die Flotte auf ein Schwachwindgebiet zu - keine guten Bedingungen für die Malizia. "Es dürfte einen kleinen Re-Start des Rennens geben", prognostizierte Co-Skipper Will Harris. Doch Herrmann gibt sich kämpferisch: "Wir wollen diese Etappe so unbedingt gewinnen."
Malizia ganz knapp an Team Holcim dran
Die Malizia hat Kurs auf die Führung genommen. Die Crew um Skipper Boris Herrmann hat den Rückstand auf Holcim - PRB auf weniger als zehn Seemeilen verkürzt. In den vergangenen 24 Stunden war die Malizia, deren robuste Bauweise sich auf der Etappe durch das Südpolarmeer auszahlt, im Schnitt rund fünf Knoten schneller unterwegs als das Boot von Kevin Escoffier.
Auch auf der Biotherm wird laminiert
Die "Furios Fifties", die südlichen 50er-Breitengrade, fordern weiter ihren Tribut. Bei einer Routinekontrolle entdeckte die Crew auf der Biotherm einen drei Meter langen Riss in den Längsstringern des Bootes - sie dienen dazu, den Rumpf zu stabilisieren und das Einknicken zu verhindern. Anthony Marchand und Paul Meilhat laminierten mehrere Lagen Kohlefasermatten über den Riss.
Hiobsbotschaft für 11th Hour: Riss im Großsegel
Die Rekordhatz zur ersten Wertungslinie auf der dritten Etappe hat die Boote schwer gefordert, alle Teams haben mit Belastungsschäden zu kämpfen. 11th Hour, das zuletzt schon ein Ruder ersetzen musste, macht nun ein riesiger, knapp ein Meter langer horizontaler Riss im Großsegel zu schaffen.
Das US-Team erwog, die Königsetappe für einen Reparaturstopp in Neuseeland oder Tasmanien zu unterbrechen, segelt nun aber weiter nach Itajai - wenn auch unter erschwerten Bedingungen und mit verkleinerter Fläche im Großsegel. Eine Reparatur auf See ist wohl nicht möglich.
"Unser Ziel ist es nun, das Boot nach Brasilien zu bekommen, um es dort auf Vordermann zu bringen", so Skipper Charlie Enright: "Diese Etappe fühlt sich momentan ziemlich schmerzvoll an. Aber wir haben alle viel investiert, um bei einem der letzten großen Abenteuer des Lebens dabei zu sein. Und wir müssen es trotz allem genießen."
Malizia verkürzt Rückstand auf Holcim
Die Malizia macht weiter Tempo und jagt der führenden Holcim - PRB hinterher. Boris Herrmann und seine Crew haben in den vergangenen 24 Stunden mehr als 50 Seemeilen gutgemacht. Der Rückstand auf das Boot von Skipper Kevin Escoffier betrug am frühen Dienstagmorgen erstmals wieder weniger als 100 Seemeilen. Zugleich vergrößerte die zweitplatzierte Malizia auch ein wenig den Vorsprung auf 11th Hour Racing und Biotherm.
"Es macht mich glücklich zu sehen, wie schnell das Boot jetzt fährt. Wir wollten am Anfang der Etappe mit dem Schaden am Mast umdrehen. Jetzt sind wir zum Auftakt der zweiten Hälfte der Etappe stark, segeln an Neuseeland vorbei und wollen dann den Pazifik erobern", so Skipper Herrmann.
Schon wieder Reparatur-Arbeiten für Herrmann und Co.
Unmittelbar nach der kleinen Feier über ihren bisher größten Erfolg hatten Skipper Boris Herrmann und Co. schon wieder Reparatur-Arbeiten an der Malizia durchzuführen. Die Hydraulik der Foils bereitete Sorgen, ein Teil hatte sich gelöst. "Wir haben acht Stunden gebraucht, um das Problem lösen", erklärte Herrmann, der sich aber auch vom erneuten Vorfall nicht die Laune verderben ließ.
Crewmitglied Rosalin Kuiper und er hätten nun ihre Fortgeschrittenen-Prüfungen zu Mechanikern abgelegt. Die zweitplatzierte Malizia verlor wegen der Reparaturen vorübergehend an Tempo, ist aber wieder in Renngeschwindigkeit unterwegs.
Malizia in der Gesamtwertung nun Dritter
Durch den zweiten Platz in der Zwischenwertung ist das Team Malizia um Skipper Boris Herrmann in der Gesamtwertung des Ocean Race mit nunmher neun Punkten auf den dritten Rang vorgerückt. Weiter souverän in Führung liegt Team Holcim.
Guyot, das nach seinem Rumpfschaden erst zur vierten Etappe wieder ins Rennen einsteigt, hat mit lediglich zwei Punkten schon großen Rückstand auf die Topteams.
1. Team Holcim - 15 Punkte
2. 11th Hour Racing - 10 Punkte
3. Team Malizia - 9 Punkte
4. Biotherm Racing - 8 Punkte
5. GUYOT environnement - Team Europe - 2 Punkte
Malizia macht zweiten Platz perfekt
Skipper Boris Herrmann und seine Crew haben mit Platz zwei bei der ersten Wertung auf der Königsetappe von Kapstadt nach Itajai in Brasilien ihr bislang bestes Ergebnis beim Ocean Race verbucht - und das trotz aufwendiger Reparaturarbeiten auf See vor wenigen Tagen. Die Malizia - Seaexplorer stockte ihr Punktekonto damit um vier Zähler auf nunmehr neun Punkte auf.
Rund sechs Stunden zuvor hatte der souveräne Gesamtführende Holcim - PRB den dritten Erfolg perfekt gemacht und den 143. Längengrad Ost als erstes Boot erreicht. Als Dritter passierte 11th Hour Racing die Marke (drei Punkte), ehe Biotherm als Vierter zwei Zähler einsammelte.
Holcim gewinnt auch dritte Wertung
Holcim - PRB hat rund zwei Wochen nach dem Start in Kapstadt das Wertungstor auf dem 143. Längengrad Ost als erstes Boot erreicht - und zum dritten Mal in Folge fünf Punkte eingeheimst. Die Mannschaft um Skipper Kevin Escoffier gewann nach den Etappen eins und zwei auch die Halbzeitwertung der doppelt zählenden Königsetappe von Kapstadt nach Itajai in Brasilien. Der Vorsprung auf den ersten Verfolger Malizia: rund 135 Seemeilen.
Das Ocean Race läuft weiterhin perfekt für das Schweizer Team, das am Sonntagmorgen einen fabelhaften 24-Stunden-Geschwindigkeitsrekord von 595,26 Seemeilen (1.102 Kilometer) aufstellte. Die Bestmarke muss noch vom World Speed Sailing Record Council (WSSR) anerkannt werden.
Malizia weiter auf Rang zwei - und schnell unterwegs
Die Flotte rast der virtuellen Wertungslinie vor Tasmanien entgegen, allen voran das Team Holcim - PRB, das noch rund 120 Seemeilen vor sich hat. Die Malizia ist aktuell mit knapp 25 Knoten am schnellsten unterwegs und vergrößert langsam, aber stetig den Abstand zu 11th Hour Racing und Biotherm. Behauptet das Boot unter deutscher Flagge den zweiten Rang, verbucht es vier wertvolle Punkte.
Malizia erobert Rang zwei
Für Holcim - PRB sind es noch rund 180 Seemeilen bis zur ersten Wertung der dritten Etappe, das Team um Skipper Kevin Escoffier hält den Vorsprung auf die Verfolger. Rund 160 Seemeilen weiter hinten hat sich die Malizia erst vor Biotherm gesetzt und nun auch gegen 11th Hour Racing behauptet - Platz zwei! Knappe 1,5 Seemeilen beträgt der Abstand zu 11th Hour und immerhin mittlerweile 30 Seemeilen zu Biotherm.
THE FIGHT IS ON 🔥 Today the @imocaglobeseries fleet will cross the scoring gate. Malizia - SeaExplorer has just took the 2nd position 🚀 COME ON 💪🏽"
— Team Malizia via Instagram
Die Rekorde purzeln
Die Imocas stellen im Südpolarmeer einen Fabel-Rekord nach dem anderen auf. Das in Führung liegende Schweizer Team Holcim - PRB vermeldete mit 595,26 Seemeilen einen 24-Stunden-Geschwindigkeitsrekord. Die Bestmarke muss noch vom World Speed Sailing Record Council (WSSR) anerkannt werden. Die Malizia verbuchte zeitgleich einen Hausrekord von 581,3 Seemeilen. Erst kurz zuvor hatte 11th Hour Racing 586,36 Seemeilen erreicht.
Den noch offiziellen, zertifizierten Rekord hält seit 2018 der Brite Alex Thomson mit 539,71 Seemeilen binnen 24 Stunden. In den vergangenen Tagen haben ihn die vier Imocas auf der dritten Etappe des Ocean Race allesamt mindestens einmal mit mehr als 572 Seemeilen geknackt.
Malizia kämpft um Platz zwei
Auf dem nördlichsten Kurs hat die Malizia sehr gute Chancen auf Rang zwei. Am Samstagabend zog die Yacht von Skipper Boris Herrmann am Team Biotherm vorbei und hatte nur noch 1,7 Seemeilen Rückstand auf das zweitplatzierte 11th Hour Racing. Mit rund 150 Seemeilen Vorsprung liegt Holcim - PRB weiter deutlich in Führung und baute diese sogar wieder ein bisschen aus.
11th Hour vermeldet erneut Rekord
11th Hour Racing Team hat den 24-Stunden-Geschwindigkeitsrekord für Imocas mit 586,36 Seemeilen erneut verbessert - und das mit einem Ersatzruder, nachdem die Crew in der vergangenen Woche einen Riss im Steuerbord-Ruder entdeckt und es ausgetauscht hatte. Die Bestmarke muss noch vom World Speed Sailing Record Council (WSSR) anerkannt werden.
Den offiziellen Rekord hält seit 2018 der Brite Alex Thomson mit 539,71 Seemeilen. Das beste bislang erzielte Ergebnis gelang der französischen Charal im Dezember 2022 mit 588 Seemeilen, es wurde aber vom WSSRC nicht ratifiziert. Schon in der Vorwoche hatte das US-Team 11th Hour Racing 544,63 Seemeilen binnen 24 Stunden zurückgelegt. Auch dieser Rekord ist noch nicht bestätigt.
Malizia behält vielleicht geflickten Mast
Der geflickte Mast der Malizia muss vielleicht bei der Ankunft im Etappenzielhafen Itajai/Brasilien nicht ausgetauscht werden. "Wir können einen neuen Mast kriegen, aber vielleicht lassen wir es auch, wie es ist. Ich habe noch nicht mit dem Team an Land gesprochen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir den Mast für den Rest des Rennens behalten", so Skipper Boris Herrmann. "Im Moment segeln wir mit 100 Prozent."
Kleine Reparatur beim Team Malizia
Klitzekleiner Rückschlag für die Malizia. Skipper Boris Herrmann musste die Geschwindigkeit kurzzeitig verringern, um eine Reparatur an einem Segel-Seil durchzuführen. Die Imoca-Yacht konnte aber schnell wieder in den Rennmodus zurückkehren.
Feld rückt Team Holcim immer näher auf die Pelle
Wie schon prognostiziert kommen die Verfolger dem führenden Team Holcim - PRB immer näher. Aus dem ursprünglichen 500-Seemeilen-Vorsprung des Bootes von Skipper Kevin Escoffier sind weniger als 150 geworden. Sowohl die Malizia von Boris Herrmann, die wieder auf Rang vier zurückgefallen ist, als auch 11th Hour Racing und Biotherm segeln im 24-Stunden-Schnitt schneller als Holcim, haben aktuell aber auch die besseren Windverhältnisse.
Rosalin Kuiper: "Habe mich so lebendig gefühlt"
Rosalin Kuiper scheut keine Herausforderung. "Da oben im Mast, das war einer des tollsten Momente, die ich mir vorstellen kann", berichtete die 26-Jährige, die zuletzt in 28 Meter Höhe am Mast der Malizia gearbeitet hat. "Es ist gefährlich und du musst sehr vorsichtig sein. Aber der Körper ist voller Adrenalin. Alle Sinne sind geschärft, du hast menschliche Superkräfte und kannst alles schaffen. Viele Menschen würden Angst bekommen, aber ich liebe es. Ich habe mich so lebendig gefühlt."
Risse in beiden Rudern bei 11th Hour Racing
Die dritte Etappe fordert den Crews und den Booten alles ab. Das Team 11th Hour Racing hatte zuletzt die Geschwindigkeit drosseln müssen und verlor Rang drei an die Malizia. Der Grund: Bei einer Routineinspektion hat das Team Risse im Steuer- und Backbordruder festgestellt.
Das stärker beschädigte Steuerbordruder, auf dem 11th Hour Racing zurzeit segelt, hat die Crew durch das mitgenommene Ersatzruder ersetzt. Das momentan nicht belastete Backbordruder steht nun unter Beobachtung, während das Team im vollen Rennmodus weitersegelt. Für das ausgebaute Ruder hat die Crew in Absprache mit dem Landteam und den Konstrukteuren einen Reparaturplan erstellt. Bei der nächsten Schwachwindphase soll sie durchgeführt werden.
"Im Rennen weiter Richtung Osten kommen und gleichzeitig darauf achten, die verbleibenden Ruder zu pflegen, diese Balance müssen wir finden", sagte Sprecher Amory Ross.
Dritte Etappe: Das Update im Video
Ran an die Eisgrenze: Holcim orientiert sich weit nach Süden
Holcim - PRB gibt alles, um die Verfolger auf Distanz zu halten und das Feld zu kontrollieren. Das Schweizer Team hat einige Haken geschlagen und sich weit bis ran an die Eisgrenze orientiert, um zu verhindern, dass die anderen drei Schiffe im Süden durchrutschen. Rund 370 Seemeilen beträgt der Vorsprung, der noch komfortabel, aber zuletzt auch geschrumpft ist, auf Biotherm. Team Malizia und 11th Hour Racing liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz drei. Alle Imoca-Yachten geraten absehbar in eine Schwachwind-Zone - und für die Konkurrenten gibt es in diesem Wettersystem wenig Möglichkeiten, der Holcim gefährlich zu werden.
Guyot schreibt dritte Etappe ab und will in Itajai zurückkehren
Das Team Guyot mit Co-Skipper Robert Stanjek wird die Regatta aufgrund des erlittenen Rumpfschadens erst zur vierten Etappe wieder aufnehmen. In Kapstadt laufen die Reparaturarbeiten auf Hochtouren, die voraussichtlich fünf bis sieben Tage dauern werden. Skipper Benjamin Dutreaux und seine Crew wollen dann direkt nach Itajai/Brasilien segeln, um dort rechtzeitig und gut vorbereitet wieder ins Ocean Race einzusteigen. Die Strecke dauert etwa 14 Tage.
"In Itajai stehen noch 60 Prozent des Rennens an. Wir verlieren jetzt zwar 20 Prozent, sind dann aber bereit für die verbleibenden 60 Prozent."
— Guyot-Skipper Benjamin Dutreaux
Durch die Aufgabe wird Team Guyot auf der dritten Etappe, die zwei Wertungen enthält, keine Punkte erhalten und mit zwei Zählern auf dem letzten Platz der Gesamtwertung bleiben.
Mast der Malizia hält
Co-Skipperin Rosalin Kuiper ist am Dienstag noch einmal in den Mast der Malizia geklettert, um seine Verfassung nach der Reparatur zu überprüfen. Die Diagnose: "Es sieht alles gut und stabil aus", so Boris Herrmann. Die Crew hatte den etwa 30 Zentimeter langen Riss vor einigen Tagen in einer spektakulären Aktion in 28 Meter Höhe geschliffen und geflickt.
Malizia macht Tempo und ist nun Dritter
Team Malizia macht im Südpolarmeer Tempo und hat sich an 11th Hour Racing vorbei auf den dritten Rang geschoben. Der Vorsprung auf das amerikanische Boot, das aus noch unbekanntem Grund überraschend sehr langsam geworden ist, wächst und beträgt aktuell rund 20 Seemeilen. Möglicherweise repariert 11th Hour Racing derzeit seine beiden eingerissenen Vorsegel.
Auf die zweitplatzierte französische Biotherm hat die Malizia allerdings mittlerweile 90 Seemeilen Rückstand. Die Imoca-Yachten rasen nahe der Ideallinie im selben Tiefdruckgebiet gen Osten - allen voran Holcim - PRB. Das Schweizer Team hat einen weiterhin komfortablen Vorsprung von rund 440 Seemeilen auf Biotherm, das aber nach und nach Boden gutmacht.
Noch eine Woche bis zur ersten Ziellinie
Die Yachten nähern sich auf der Königsetappe von Kapstadt nach Brasilien der ersten Ziellinie. "Es ist jetzt ruhiger und wir können uns wieder auf das Rennen fokussieren", sagte Rosalin Kuiper am Montag an Bord der Malizia. "Wir rechnen damit, dass wir die erste Ziellinie kurz vor Australien in ungefähr acht Tagen erreichen werden."
Weil die Etappe mit 12.750 Seemeilen so lang ist, wird es vor der Westküste Australiens bereits eine erste Wertung geben. Schon deutlich früher als die Malizia sowie die Teams von Biotherm und 11th Hour, die alle drei nah beieinander unterwegs sind, dürfte Holcim - PRB am 143. Längengrad ankommen: bei aktuell knapp 500 Seemeilen Vorsprung rund einen Tag früher.
Malizia: Noch eine Reparatur
Co-Skipper Will Harris war auf der Malizia einmal mehr gefordert und musste reparieren - diesmal einen Generator, der zum Laden der Batterien genutzt wird. Er muss laufen, wenn die Sonnenkollektoren bei bewölktem Himmel kaum Strom liefern und das Boot zu schnell für die Wellen-Generatoren ist. Das Problem: Immer wieder reißen die Keilriemen, und das Ersatzkontingent wird bei dem Verschleiß nicht ausreichen.
Die Reparatur bedeutet eine schwierige Millimeterarbeit inmitten der unruhigen See. Immerhin: Auch diese Mission scheint nach 20-stündiger Arbeit geglückt.
11th Hour vermeldet Geschwindigkeitsrekord
11th Hour Racing Team hat in der Nacht zum Sonntag den 24-Stunden-Geschwindigkeitsrekord für Imocas gebrochen und 544,63 Seemeilen zurückgelegt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug dabei 22,7 Knoten. Die Bestmarke muss aber noch anerkannt werden.
Den offiziellen Rekord hält seit 2018 der Brite Alex Thomson mit 539,71 Seemeilen. Das beste bislang erzielte Ergebnis gelang der französischen Charal im Dezember 2022 mit 588 Seemeilen, es wurde aber vom World Speed Sailing Record Council (WSSRC) noch nicht ratifiziert. Auf Etappe zwei des laufenden Ocean Race verbuchte 11th Hour Racing einen 542,68 Seemeilen-Lauf binnen 24 Stunden, der jedoch ebenfalls noch nicht bestätigt wurde.
Guyot zurück in Kapstadt - Reparaturarbeiten sollen beginnen
Co-Skipper Robert Stanjek ist in der Nacht zu Sonntag mit seinem Guyot Environnement - Team Europe im Hafen von Kapstadt angekommen. Dort werden sich Techniker nun der Yacht annehmen, um den Rumpfschaden zu reaparieren. Stanjek und Co. hatten die Königsetappe des Meeresmarathons am vergangenen Mittwoch unterbrochen und beschlossen, nach Südafrika zurückzukehren.
Gute Nachrichten von der Malizia - Volle Belastung möglich
Team Malizia hat die Reparaturarbeiten abgeschlossen und will ab 20 Uhr (MEZ) wieder mit voller Geschwindigkeit segeln. Dann soll das neue Vorsegel gesetzt und der geflickte Mast einer ersten Belastungsprobe ausgesetzt werden. "Ich bin so glücklich, wir segeln wieder, die meisten Dinge an Bord sind repariert. Es erfüllt mich mit Energie, darüber nachzudenken, was wir gerade im gesamten Team erreicht haben, und ich bin bereit für den Rest dieser Etappe", jubelte Skipper Boris Herrmann: "Wir sind noch im Rennen, nicht weit von 11th Hour und Biotherm entfernt und das Rennen ist noch lang."
Malizia-Co-Skipperin Rosalin Kuiper hatte am Morgen bei rauer See mit etwa 20 Knoten Wind zweieinhalb Stunden im Mast verbracht, um die Reparatur abzuschließen und zu testen. Das Ergebnis: Das Laminat erscheine dick, gleichmäßig und stark, teilte das Team mit. Auf Rat des Technik-Teams nutzt die Crew den oberen, reparierten Teil des Mastes noch nicht, um das vollständige Aushärten des Laminats sicherzustellen. Doch der ersehnte Moment rückt näher.
"Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit, wir haben wirklich als Team zusammengearbeitet. Jeder von uns hat unermüdlich daran gearbeitet, das Boot zu reparieren und ich bin wirklich glücklich, dass es funktioniert zu haben scheint", sagte Co-Skipper Will Harris, der am Vortag Stunden mit zermürbender Arbeit im Mast verbracht hatte.
Herrmann kürt Harris zum "Hero of the day"
Boris Herrmann hat via Twitter Co-Skipper Will Harris nach stundenlangen und fordernden Reparaturarbeiten zum "Hero of the day" gekürt. Der Brite hatte im Laufe des Tages in 28 Metern Höhe die Schleifarbeiten am aufgeschlitzten Mast vorgenommen und nach einer kurzen Ruhepause auch die Carbon-Matten aufgetragen.
Weil der Prozess so langwierig war, musste Harris die schwierigen Arbeiten am späten Abend im Licht einer Stirnlampe beenden. "Großen Respekt an Will! Es braucht so viel Mut, für so viele Stunden da oben am Mast zu arbeiten, während wir drei Meter hohe Wellen haben", so Herrmann, der offen damit umgeht, dass er selbst Höhenangst hat. Der Skipper sprach von einem "epischen Teamwork. Jetzt können wir nur die Daumen drücken und hoffen, dass es hält."
Team Malizia will Vorsegel in Brasilien reparieren
Team Malizia will das ins Wasser gefallene Vorsegel in Brasilien reparieren und auf den weiteren Etappen wieder nutzen. Co-Skipper Will Harris habe das Segel bei der Bergung so sauber abgeschnitten, dass das möglich sei.
Malizia: Schleifarbeiten am Mast erledigt
Wegen massiver Wellen hatte sich bei der Malizia die dringende Reparatur des aufgeschlitzten Mastes verzögert. Nun aber hat Co-Skipper Will Harris seinen ersten Job und die Schleifarbeiten erledigt. Nach einer kurzen Ruhepause steigt er erneut in den Mast und trägt in 28 Meter Höhe die Carbon-Matten auf, die Boris Herrmann und Rosalin Kuiper vorbereitet haben. Sie werden sechs Stunden zum Aushärten brauchen - und dann kommt nach (vorsorglich) weiteren sechs Stunden der Moment der Wahrheit. Ziel ist ein Zustand wie nach dem Vorfall. Aber wie belastbar ist das Material nach der Reparatur wirklich? Und mit welcher Besegelung kann es weitergehen?
Boris Herrmann: "Glücklich, nicht alleine zu sein"
Der viermalige Weltumsegler Boris Herrmann hatte bei seinen Solo-Regatten schon häufiger mit dem Gefühl der Einsamkeit zu kämpfen. In der aktuell schwierigen Situation ist er allerdings umso glücklicher, nicht allein an Bord der beschädigten Malizia zu sein. "Dieses Team ist so unglaublich positiv und hat eine tolle Moral. Ich selbst bin emotional angeschlagen. Enttäuscht", bekannte der Skipper. "Aber die Leute um mich herum zeigen die richtige Einstellung: stark zu bleiben, um den Traum von dieser Weltumrundung wahr werden zu lassen. Ich werde so stolz sein an dem Tag, wenn wir in Itajai im Dock stehen."
"Ich bin so glücklich, nicht alleine zu sein. Alleine wäre das eine Horrorshow."
— Boris Herrmann
Mast-Riss bei Boris Herrmann
Segler Boris Herrmann hat mit seiner Malizia-Crew einen weiteren Rückschlag auf der Königsetappe des Ocean Race erlitten. Der 41 Jahre alte Skipper stellte nach dem Verlust eines Vorsegels nun einen 30 Zentimeter langen Riss im Kohlefasermast fest. "Das ist ein ganz schöner Rückschlag für uns, aber wir versuchen das zu reparieren und müssen einfach weitermachen", sagte Herrmann sichtlich angefasst. "Erstmal sind wir noch im Rennen." Die Reparatur, die mehrere Stunden dauern wird, soll am Donnerstag durchgeführt werden, dann ist ein Abflauen des Windes prognostiziert.
Guyot-Co-Skipper Stanjek: "Sport manchmal brutal"
Guyot-Co-Skipper Robert Stanjek ist nach dem Etappen-Aus seines Teams tief enttäuscht. "Es ist sportlich ein harter Schlag für das ganze Team. Jeder hat so hart und so lange gearbeitet. Aber es zerschmettert auch einen persönlichen Traum, der mich seit Jahren antreibt. Ich wollte dieses Meer und diese Etappe erfolgreich segeln. Und dann kommt das Ende so schnell. Sport ist manchmal so brutal", sagte der Berliner, der sein Debüt beim Ocean Race gibt. Sein Traum von einer Weltumsegelung im Südpolarmeer ist geplatzt.
"Es ist ein ziemliches Drama. Persönlich hat mich gerade diese Etappe über Jahre angespornt, dieses Projekt aufzugleisen. Da ist das hier jetzt eine mentale Ohrfeige. So brutal kann Sport sein."
— Robert Stanjek
So verlor die Malizia ihr Segel
Das tut weh: Das Vorsegel fällt herunter, kann nicht befreit werden - und Co-Skipper Will Harris greift zum Messer.
Team Guyot gibt noch nicht auf
Guyot Environnement - Team Europe hat die dritte Etappe abgebrochen - doch das bedeutet nicht zwingend das Ende im Ocean Race. Die Yacht wird in drei bis fünf Tagen in Kapstadt erwartet, wo die Schäden begutachtet sowie die Reparaturmöglichkeiten und ein möglicher Wiedereinstieg auf der nächsten Etappe besprochen werden. Aktuell ist das Boot langsam auf dem Weg zurück nach Kapstadt, um den Boden des Rumpfes nicht zu sehr zu bewegen. Alle Vorkehrungen für eine mögliche Evakuierung der Yacht seien getroffen, hieß es auf der Homepage des Teams.
"Zum Glück ist es nicht die Vendée Globe, sondern ein Rennen mit mehreren Etappen. Wir kommen wieder - sobald wir können."
— Guyot-Crewmitglied Annie Lush
The Ocean Race: Die Etappen
1. Etappe: Alicante - Kapverden
Start: 15. Januar; Ankunft: 21. Januar 1.900 Seemeilen
2. Etappe: Kapverden - Kapstadt/Südafrika
Start: 25. Januar. Ankunft: 12. Februar 4.600 Seemeilen
3. Etappe: Kapstadt - Itajai/Brasilien
Start: 26. Februar; erwartete Ankunft: 1. April 12.750 Seemeilen
4. Etappe: Itajai/Brasilien - Newport/USA
Start: 23. April; erwartete Ankunft: 10. Mai 5.550 Seemeilen
5. Etappe: Newport/USA - Aarhus/Dänemark
Start: 21. Mai; erwartete Ankunft: 30. Mai 3.500 Seemeilen
6. Etappe: Aarhus/Dänemark - Fly-By Kiel - Den Haag/Niederlande
Start: 8. Juni; Kiel (kein Stopp) 9. Juni; erwartete Ankunft: 11. Juni 800 Seemeilen
7. Etappe: Den Haag/Niederlande - Genua/Italien
Start: 15. Juni; erwartete Zielankunft: 1. Juli 2.200 Seemeilen
Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 12.03.2023 | 22:50 Uhr