Nicolai Remberg und Tom Rothe (v.l.) von Holstein Kiel bejubeln den 1:0-Erfolg gegen den FC Schalke 04

Spitzenspiel am Samstag Holstein Kiel mit "Rambo" Remberg und breiter Brust nach Paderborn

Stand: 17.02.2024 08:48 Uhr

Für Bundesliga-Anwärter Holstein Kiel steht am Samstag (17.02.2024) das Spitzenspiel beim SC Paderborn auf dem Programm. Gegen die zuletzt stark aufspielenden Ostwestfalen soll beim Tabellenzweiten der 2. Liga erneut ein Mann im zentralen Mittelfeld aufräumen, der vor wenigen Monaten noch ein unbeschriebenes Blatt im Profifußball war: Nicolai Remberg.

Wer den 23-Jährigen in seinem Alltag und auch auf dem Trainingsplatz beobachtet, der würde vermutlich nicht auf den Gedanken kommen, dass er den Spitznamen "Rambo" trägt. Denn anders als die muskelbepackte Film-Figur aus der US-amerikanischen Action-Reihe ist Remberg ein äußerst freundlicher und fröhlicher Zeitgenosse. "Ich lache eigentlich immer und mache gerne Witze, daran erkennt man mich", erklärte der Defensivspezialist im Interview auf dem Youtube-Kanal der KSV.

Er ist ein absoluter Gewinn für uns.
— KSV-Coach Marcel Rapp

Dass Remberg dennoch beinahe von allen "Rambo" gerufen wird, ist aber kein Zufall: "In der Jugend hat es mal ein Trainer zu mir gesagt, weil er gemerkt hat: Der grätscht auch mal gerne. Das hat sich dann durch alle Mannschaften durchgezogen."

Mit seinem harten, jedoch selten unfairen Zweikampfverhalten sowie seiner insgesamt robusten Spielweise hatte der "Sechser" in der vergangenen Serie, in der er noch für den damaligen Regionalligisten Preußen Münster auflief, diverse Clubs auf sich aufmerksam gemacht. Seine Wahl fiel schließlich auf Holstein Kiel. Und spätestens nach Rembergs toller Leistung am vergangenen Sonntag gegen den FC Schalke 04 (1:0) dürfen sich die Kieler Verantwortlichen im Transfer des vormaligen Viertliga-Kickers bestätigt sehen.

"Rambo" Remberg alles andere als unbarmherzig

Gegen die Gelsenkirchener unterband Remberg an der Seite von Marvin Schulz auf der "Doppel-Sechs" nahezu jeden halbwegs gefährlichen Angriff der Gäste. Dass er dabei mit einem einzigen Foul über die gesamte Distanz auskam, zeugt von seinem geschickten Zweikampfverhalten - und ist so gar nicht "Rambo"-like. Die Filmfigur geht bei seinen "Aufräumarbeiten" schließlich - gelinde gesagt - ziemlich unbarmherzig vor.

Remberg aber will seinen Gegenspielern nicht wehtun. Der 23-Jährige will ihnen einfach nur das Spielgerät stibitzen. "Einen Ball zu erobern, finde ich einfach geil", sagte der KSV-Aufsteiger den "Kieler Nachrichten".

Erneut Sander-Ersatz

Und genau das wird auch am Samstag (13 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) im Spitzenspiel beim SC Paderborn wieder seine primäre Aufgabe sein. Weil Kapitän Philipp Sander nach seiner wochenlangen Verletzungspause noch nicht wieder einsatzfähig ist, wird Coach Marcel Rapp erneut Remberg als dessen Ersatz aufstellen. Zweifel an den Qualitäten des Neuzugangs, der in der Hinrunde noch keinen Stammplatz hatte, gab es beim Trainer ohnehin zu keinem Zeitpunkt.

"Er konnte von Anfang an das Niveau bei uns gehen. Er wollte jeden Tag dazulernen. Ich habe in jedem Training gesehen, dass er seine Leistung bringt und ans Limit geht", lobte Rapp den 23-Jährigen: "Er ist ein absoluter Gewinn für uns."

Rapp: "Stehen vor großen Herausforderung"

"Rambo"-Mentalität wird gegen Paderborn ohnehin gefragt sein. Die Ostwestfalen sind mit sieben Punkten aus drei Partien in die Rückrunde gestartet und haben lediglich noch fünf Zähler Rückstand auf die "Störche". In dieser Saison bekamen unter anderem bereits der HSV (1:2) sowie Fortuna Düsseldorf (3:4) zu spüren, was geschieht, wenn der SCP sein großes fußballerisches Potenzial abruft.

"Da kommt eine große Herausforderung auf uns zu", sagte Rapp, der im Vorjahr an der Pader mit der KSV ein sportliches Waterloo erlebte, als Holstein mit 2:7 verlor. "Die Partie spielt in meinen Gedanken aber keine Rolle mehr. Die meisten Spieler, die damals dabei waren, sind ja heute nicht mehr bei uns", erklärte der Coach.

Mögliche Aufstellungen:

SC Paderborn: Boevink - Curda, Ens, Musliu - Obermair, D. Kinsombi, Klefisch, Klaas - Bilbija, Kostons, Ansah
Holstein Kiel: Weiner - Becker, Erras, Kleine-Bekel - M. Schulz, Porath, Holtby, Remberg, Rothe - Skrzybski, Machino

Dieses Thema im Programm:
Schleswig-Holstein Magazin | 16.02.2024 | 19:30 Uhr