Vincent Büchner von der TSV Hannover-Burgdorf

Handball-Bundesliga Hannover-Burgdorf folgt Flensburg-Handewitt in die European League

Stand: 11.06.2023 17:50 Uhr

Die TSV Hannover-Burgdorf hat sich mit einem 34:31 beim TVB Stuttgart für den Handball-Europapokal qualifiziert. Der HSV Hamburg guckte trotz eines starken 33:28-Erfolgs gegen Melsungen als Tabellensiebter in die Röhre. Die SG Flensburg-Handewitt gewann ihr letztes Saisonspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen 34:31.

Der letzte Spieltag der Handball-Bundesliga stand eigentlich komplett unter dem Eindruck des 23. Meistertitels für den THW Kiel. Aber auch für Hannover-Burgdorf endete die Saison mit einem großen Erfolg. Zwischenzeitlich schien das Team von Trainer Christian Prokop deutlich schlechtere Karten als der HSVH zu haben. Doch anders als der Konkurrent leisteten sich die Recken im Juni keine Schwächen mehr. Den Hamburgern blieb nur der Titel des Torschützenkönigs für den dänischen Linksaußen Casper Mortensen mit 234 Treffern.

Die Flensburger hatten sich schon vorab wieder für den Europapokal qualifiziert. Dort haben die Schleswig-Holsteiner etwas gutzumachen. In diesem Jahr verpassten sie durch das Viertelfinal-Aus in der European League das Final Four in eigener Halle. Einen deutschen Sieger gab es mit den Füchsen Berlin dennoch. Und weil das Team aus der Hauptstadt in der Liga Platz drei gesichert hat, darf mit Hannover-Burgdorf der Tabellensechste in der kommenden Saison ebenfalls international spielen.

Recken mit starker Vorstellung in Stuttgart

Hannover-Burgdorf ließ beim Spiel in Stuttgart von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen, dass es den sechsten Platz unbedingt verteidigen wollte. Genau einmal führte der TVB (13:12/22.), aber die Recken ließen bis zur Pause einen Parforce-Ritt folgen. Mit einem 7:1-Lauf, den Renars Uscins zum 19:14-Halbzeitstand abschloss, enteilten sie dem Gegner.

Stenogramm: TVB Stuttgart - TSV Hannover-Burgdorf 31:34 (14:19)

Tore für Stuttgart: Pfattheicher 9/2, Hanusz 4/2, Nicolaus 4, Zieker 4, Lönn 3, Häfner 2, Maric 2, Schöttle 1, Sliskovic 1, Truchanovicius 1
Tore für Hannover-Burgdorf: Vujovic 8, Kulesch 5, Pevnov 4, Brozovic 3, Feise 3, Gerbl 3/1, Uscins 3, Michalczik 2, Büchner 1, Quenstedt 1, Steinhauser 1
Zuschauer: 4.989
Strafminuten: 10 / 6

Allerdings nur vorerst - denn Stuttgart ließ sich vor dem eigenen Publikum nicht hängen. Nach einem guten Start in die zweite Hälfte stand es plötzlich aus Sicht der Schwaben nur noch 22:23 (40.). Und sie blieben dran. Zum Ausgleich oder gar zu mehr reichte es aber trotzdem nicht mehr. Marian Michalczik traf eine Minute vor dem Abpfiff zum 33:30 für die Recken und machte damit alles klar.

HSV Hamburg kämpft vergeblich

Der HSVH wollte da sein, falls die Niedersachsen gepatzt hätten. Mit dem 4:3 (8.) brachte Leif Tissier die Hausherren gegen Melsungen erstmals in Führung. Hamburg zog auch ohne den verletzten Mortensen Stück für Stück davon. Nachdem die Gäste noch einmal auf 6:7 (13.) verkürzt hatten, folgte ein Drei-Tore-Lauf der Hausherren - Andreas Magaard traf zum 10:6 (15.). Dani Baijens erhöhte die Führung zwölf Minuten später sogar erstmals auf sieben Treffer (17:10).

Stenogramm: HSV Hamburg - MT Melsungen 33:28 (18:13)

Tore für Hamburg: Baijens 8, Andersen 7/4, Magaard 5, Tissier 5, Walullin 5, Feit 1, Schimmelbauer 1, Weller 1
Tore für Melsungen: Casado 6, Kastening 6/3, Arnarsson 4, Gomes 4, Häfner 3, Kalarasch 2, Drosten 1, Kühn 1, Mandic 1
Zuschauer: 6.089
Strafminuten: 4 / 6

Doch so einfach ließen sich die Hessen auch nicht abspeisen. Timo Kastening brachte Melsungen in der zweiten Hälfte noch mal auf drei Tore heran (22:25/48.). Mehr ließen die Hamburger allerdings nicht zu, sondern hielten stark dagegen. Thore Feit setzte mit seinem Tor zum 33:28 den Schlusspunkt hinter den 17. Saisonsieg. Beste Werfer waren die Hamburger Baijens mit acht und Frederik Bo Andersen mit sieben Treffern.

Versöhnlicher Abschluss für Flensburg-Handewitt

Nicht nur um Prestige, sondern auch darum, sich nach einer insgesamt enttäuschenden Saison mit einem Sieg von den eigenen Fans zu verabschieden, ging es für Flensburg im Topspiel des Spieltags.

Stenogramm: SG Flensburg-Handewitt - RN Löwen 34:31 (17:15)

Tore für Flensburg-Handewitt: Mensing 6, L. K. Möller 6/1, Hansen 5, Pedersen 4, Golla 3, Hald 3, Röd 2, Einarsson 1, Jakobsen 1, Larsen 1, K. Möller 1, Semper 1
Tore für die Löwen: Forsell Schefvert 5, Horzen 5, Knorr 5/3, Nilsson 5, Lagergren 3, Groetzki 2, Helander 2, Zacharias 2, Kirkelökke 1, Kohlbacher 1
Zuschauer: 6.300
Strafminuten: 6 / 10
Disqualifikation: - / Kohlbacher (21.)

Die Hausherren und die Rhein-Neckar Löwen schenkten sich nichts. Simon Hald hatte die SG zwar schon in der sechsten Minute mit 4:1 in Führung geworfen. Doch die Mannheimer glichen schon bald wieder aus und gestalteten die Partie vollkommen offen (14:14/25.).

Erst nach der Pause konnten sich die Flensburger absetzen. Zunächst hätten die Löwen fast noch die 19:15-Führung der Gastgeber ausgeglichen. Dann machte die SG aus dem 19:18 (34.) innerhalb von drei Minuten ein 24:18. Eine Vorentscheidung war damit aber noch nicht gefallen. Die Süddeutschen schöpften nach dem 26:28 von Lion Zacharias noch einmal Hoffnung (51.). Aber auch dank Torhüter Kevin Möller geriet der Heimsieg nicht mehr in Gefahr.

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 11.06.2023 | 23:03 Uhr