Keeper Jiri Pavlenka vom Fußball-Bundesligisten Werder Bremen

NDR-Sport Erst verletzt, nun nur noch Ersatz - Pavlenka ohne Zukunft bei Werder?

Stand: 27.11.2023 18:09 Uhr

Der langjährige Stammtorwart Jiri Palvenka ist beim Fußball-Bundesligisten Werder Bremen nur noch die Nummer zwei. Eine hartnäckige Adduktorenverletzung sowie die guten Leistungen seines Vetreters Michael Zetterer kosteten dem Tschechen den Platz zwischen den Pfosten. Nun scheint sogar ein Abgang des 31-Jährigen im Winter nicht ausgeschlossen.

Seit knapp fünfeinhalb Jahren steht Pavlenka nun bei den Hanseaten unter Vertrag. Werder hatte den aus Hlučín stammenden Schlussmann im Sommer 2017 für eine kolportierte Ablösesumme von drei Millionen Euro von Slavia Prag verpflichtet. Seitdem hütete der Nationalkeeper in 221 Pflichtspielen das Bremer Tor. Ob noch weitere Einsätze für die Norddeutschen folgen werden, ist zumindest fraglich.

Denn obwohl der Routinier wieder genesen ist, kehrte er am Sonnabend im Duell mit Bayer Leverkusen (0:3) nicht ins Gehäuse zurück. Stattdessen hütete wie in den Vorwochen Zetterer das Bremer Tor. Der gebürtige Münchner hat Pavlenka den Rang abgelaufen, wie Lizenzbereich-Leiter Clemens Fritz bestätigte: "Die Entscheidung ist jetzt erstmal gefallen. Natürlich wechselst du nicht Woche für Woche auf der Torhüterposition, denn das bringt dich nicht weiter."

Torwart-Trainer Vander: "Zetterer hatte einfach gute Zahlen"

Pavlenka muss sich also erst einmal hintenanstellen beim Tabellenzwölften der Bundesliga. Ein bitters Los für den 31-Jährigen, der an den ersten sieben Spieltagen im Tor stand und dann wegen der Adduktorenverletzung zum Zuschauen verdammt war. Weil Zetterer ihn in den darauffolgenden vier Partien gut vertrat, ist der Tscheche nun seinen Stammplatz los. "Wir haben zwei Torhüter mit ganz unterschiedlichen Profilen. Zetterer hat Stärken im Offensivspiel und seiner Beidfüßigkeit, löst Dinge auch schon mal vertikal auf. Pavlenka hat eher Stärken im Raum und in der Torverteidigung. Zetterer hatte in den letzten Wochen einfach gute Zahlen", erklärte Bremens Torwart-Trainer Christian Vander im Interview mit buten un binnen die Entscheidung zugunsten des langjährigen Ersatzkeepers.

Pavlenka sei "schon enttäuscht" gewesen, verriet der frühere Bundesliga-Schlussmann. "Für ihn ist jetzt die Aufgabe, dranzubleiben. Natürlich wird man auf der Torwartposition nicht nach jedem Fehler oder jeder missglückten Aktion direkt wieder wechseln. Trotzdem erwarte ich von Pavlenka, dass er sich - wie in den vergangenen Jahren - weiterhin tadellos verhält und wir beide zusammen uns Ziele fassen und daran arbeiten. So schnell, wie es in die eine Richtung geht, kann es auch wieder in die andere Richtung gehen", führte Vander aus.

Fritz schließt Pavlenka-Abgang aus - noch

Pavlenka selbst hat sich nach seiner Degradierung zur Nummer zwei noch nicht öffentlich geäußert. Auf Dauer, so viel dürfte aber feststehen, wird sich der 31-Jährige nicht mit dem Bankplatz zufrieden geben. Zumal ihm ohne Spielpraxis im Verein wohl auch der Verlust seines Stammplatzes bei der tschechischen Nationalmannschaft, die sich für die Europameisterschaft im kommenden Jahr qualifiziert hat, drohen würde.

Gut möglich also, dass sich "Pavlas", wie er gerufen wird, in der Winterpause nach einem neuen Arbeitgeber umschauen wird. Sein Kontrakt bei Werder läuft ohnehin am Saisonende aus, Gespräche über eine Verlängerung des Arbeitspapiers hat es bis dato noch nicht gegeben.

Für die Bremer sei ein vorzeitiger Abgang von Pavlenka aktuell aber "noch kein Thema", erklärte Fritz. Der Lizenzbereich-Leiter ergänzte allerdings vielsagend: "Im Fußball kann es schnell gehen."

Dieses Thema im Programm:
Die NDR 2 Bundesligashow | 25.11.2023 | 15:00 Uhr