Luca Sirch (Lok Leipzig, 24) am Ball

Fußball | Regionalliga Trotz Verletzungssorgen: Bricht der 1. FC Lok bei Viktoria Berlin den Bann?

Stand: 22.10.2023 08:52 Uhr

Seit Ende August wartet der 1. FC Lok Leipzig auf ein Erfolgserlebnis in der Regionalliga. Es braucht dringend einen Befreiungsschlag – doch die Blau-Gelben plagen vor der schweren Aufgabe bei Favoritenschreck Viktoria Berlin (So., 13 Uhr im Liveticker in der SpiO-App und auf sport-im-osten.de) arge Personalsorgen.

Im schnelllebigen Fußballzeitgefühl erscheint es wie eine kleine Ewigkeit. Vor mittlerweile über zwei Monaten – nämlich am 20. August – feierte der 1. FC Lok Leipzig im denkwürdigen Last-Second-Drama beim FC Carl Zeiss Jena seinen bis dato letzten Sieg. Seitdem sind sechs vergebliche Anläufe des FCL auf den vierten Dreier in dieser Saison vergangen.

Lok Leipzig (hier Zak Paulo Piplica) gegen FC Eilenburg

Zak Paulo Piplica (li., Archivbild) verletzte sich im vergangenen Pokalspiel gegen Taucha.

Lok mit einigen Fragezeichen nach Lichterfelde

Es ist also nur allzu naheliegend, dass sich Trainer Almedin Civa nichts sehnlicher wünscht, als "endlich auch mal wieder ein Spiel zu gewinnen." Selbstredend eines im Lohn-und-Brot-Alltag der Regionalliga. Worauf der 51-Jährige aller Voraussicht nach aber weiterhin vergeblich hoffen muss – einen vollständigen Kader. Hinter der Mittelfeldschaltzentrale aus Zak Piplica (Bänderdehnung), Farid Abderrahmane und Riccardo Grym steht ein Fragezeichen. Auch Linksverteidiger Abou Ballo fehlte zuletzt. Zudem wird Innenverteidiger-Routinier Lukas Wilton (Knie-Op) seit Mitte August schmerzlich vermisst.

Sachsenpokal: Almedin Civa: "Am Ende bin ich schon zufrieden"

Immerhin konnten die personell angeschlagenen Blau-Gelben am vergangenen Wochenende im Sachsenpokal "ein bisschen Selbstvertrauen tanken", wie Antreiber Luca Sirch im Interview mit dem Vereins-TV resümierte. Der Titelverteidiger war durch ein letztendlich souveränes 3:0 bei der SG Taucha ins Achtelfinale eingezogen.

1. FC Lok Leipzig sticht in Taucha drei Mal zu

Doch für den erhofften wirklichen Befreiungsschlag muss der 1. FC Lok am Sonntagmittag im Stadion Lichterfelde eine ungleich kompliziertere Herausforderung meistern als den couragierten Sachsenliga-Spitzenreiter Taucha.

Viktoria Berlin: Defensivstarker Favoritenschreck

Der einstige Drittligist Viktoria Berlin ist bestens in die Spielzeit gekommen, hat bereits 16 Punkte gesammelt und stellt mir nur neun Gegentoren die zweitbeste Defensive der Liga. Gleich ein Drittel dieser Treffer setzte es allerdings am zurückliegenden 10. Spieltag – beim 0:3 in Babelsberg kassierte das Team von Trainer Semih Keskin den ergebnistechnisch ersten herberen Dämpfer. "Aus unserer Sicht ist es etwas zu hoch", meinte Keskin. "Im Großen und Ganzen sind wir vom spielerischen Aspekt her zufrieden, aber mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein und das tut ein bisschen weh."

Berk Inaler, Lucas Bradley Falcao Cini und Nikell Touglo

Favoritenschreck in Himmelblau: Viktoria Berlin um Berk Inaler, Lukas Falcao, Nikell Touglo (v.li.) und Co. wies in dieser Saison bereits Cottbus, Altglienicke und Jena in die Schranken.

Dennoch: So stabil die Mannschaft in der Regel verteidigt, so schwer tut sie sich zuweilen im Abschluss. Erst neunmal trafen die himmelblauen Südwestberliner, nur die Ausbeute des CFC (7) und Berliner AK (4) ist schlechter. Schwächeln die Schlüsselspieler Berk Inaler und Lucas Falcao, gerät das Korsett ins Wanken. Trotzdem ist die junge Viktoria – die Routiniers Eke Uzoma (34) und Nicolas Hebisch (33) sind die einzigen Ü25-Akteure im Kader – wiederholt als Favoritenschreck aufgefallen. Das bekamen sowohl Energie Cottbus (1:2), Altgienicke (0:1) als auch Jena (1:2) und Greifswald (2:2) schmerzlich zu spüren.

mhe