Sergey Hernandez Ferrer, Magdeburg, und Magnus Saugstrup, Magdeburg

Handball | Bundesliga SC Magdeburg und Hernandez auch in Flensburg nicht zu stoppen

Stand: 19.04.2024 21:49 Uhr

Der SC Magdeburg hat im Spitzenspiel bei der SG Flensburg-Handewitt erneut seine Klasse unter Beweis gestellt und den nächsten Sieg eingefahren. Die Elbestädter übernehmen mindestens bis Sonntag die Tabellenführung der HBL.

Mit 32:29 (19:15) behielt das Team von Bennet Wiegert in Schleswig die Oberhand. Fünf Tage nach dem Gewinn des DHB-Pokals zeigte der SCM kaum Ermüdungserscheinungen und profitierte erneut vom starken Sergey Hernandez im Tor, der im Sommer vielleicht namhafte Konkurrenz bekommt. Bester Werfer war Omar Ingi Magnusson, der neun seiner zehn Versuche im Kasten unterbrachte.

Magnusson unschlagbar von der Linie

Magdeburg kam gut in die Partie, stellte schnell auf 2:0 (3. Minute). Doch zwei leichte Fehler brachten Flensburg zum Ausgleich. Es entwickelte sich eine ansprechende, temporeiche Partie, in der der SCM fast immer die Nase vorn behielt, doch lange nicht entscheidend davonziehen konnte. Ein sicherer Magnusson von der Siebenmeter-Linie (fünf von fünf im ersten Durchgang) war offensiv der Garant für Tore. Und hinter der Defensive, die wackliger wirkte als sonst, überragte Hernandez erneut. Der wertvollste Spieler des Final-Four im DHB-Pokal brachte die SG mit zehn Paraden in der ersten Halbzeit zum Verzweifeln. Und im Angriff zeigten seine Teamkollegen kaum Nerven, nutzten Chance um Chance und zogen vor der Pause auf vier Tore davon.

Wurf aufs Tor - Omar Ingi Magnusson, SC Magdeburg.

War mit neun Toren bester Werfer auf der Platte: Omar Ingi Magnusson.

Wiegert: "Bleibt bitte cool!"

Die Gastgeber kamen besser aus der Kabine, erzielten zwei schnelle Treffer. Doch statt Rückenwind gab es Gegenwehr für Flensburg: Zweimal Magnusson und einmal Felix Claar bereiteten einen 3:0-Lauf des SCM, der sich in der Folge nicht mehr aufhalten ließ. Hernandez ließ nicht nach, Magnusson traf von der Linie und aus dem Feld wie er wollte. Nach einem weiteren 3:0-Run stand es 19:26 (43.), die Partie schien gelaufen. Flensburg zeigte Moral, kämpfte sich bis auf zwei Tore heran. Bennet Wiegert nahm eine Auszeit: "Es ist die 50. Minute, wir führen in Flensburg mit zwei Toren. Wo ist das Problem? Bleibt bitte cool." Und sein Team blieb cool, fing sich. Matthias Musche machte mit seinem fünften Tor eine Minute vor dem Ende alles klar. Weiter geht es für den SCM am Mittwoch (24. April 2024, 18:45 Uhr live im Audiostream und Ticker) in der Champions League gegen Vorjahresfinalgegner Kielce.

Sebastian Karlsson und Andreas Wolff

DHB-Nationalkeeper Andreas Wolff wird mit dem SCM in Verbindung gebracht. Bennet Wiegert wollte die Personalie nicht kommentieren.

Wiegert schweigt zu Wolff

Stunden vor der Partie kamen Gerüchte auf, dass sich der SCM im Sommer auf der Torhüterposition verstärken werde. Die Sportbild berichtete, dass Andreas Wolff von Kielce an die Elbe wechseln werde. Nach dem Sieg in Flensburg nahm Wiegert die Gerüchte gewohnt gelassen: "Das habe ich heute auch gelesen. Es ist ja erstmal nichts Negatives, aber ich kann nicht alles kommentieren. Aber es ist toll, dass der SC Magdeburg mit so tollen Spielern in Verbindung gebracht wird", so der Trainer der Magdeburger im Interview mit Dyn. "Ich möchte den Fokus auf der Mannschaft halten. Nächste Woche ist es wahrscheinlich Emil Nielsen, dann ist es Landin, dann kommen die nächsten", kommentierte Wiegert weiter. Nach den Dopingvorwürfen gegen Nikola Portner hat der SCM auf der Torwartposition Handlungsbedarf. Ob es ausgerechnet der Schlussmann des kommenden Gegners und der Nationalkeeper wird, bleibt offen.

jar/dpa