Trainer Marco Rose im Gespräch mit Dani Olmo (RB Leipzig, 7)

Fußball-Bundesliga RB Leipzig und das Aufsteiger-Phänomen – Fortsetzung in Darmstadt?

Stand: 21.10.2023 09:34 Uhr

RB Leipzig hat in der Bundesliga noch nie gegen einen Aufsteiger verloren. Am Samstag soll die Serie in Darmstadt fortgesetzt werden. Klappt das nicht, könnte der Abstand zu den Top-Teams unliebsam groß werden.

"Jetzt haben wir drei Pflichtspiele in Folge nicht gewonnen und damit einen kleinen Rucksack, den wir mitnehmen", sagt Marco Rose gewohnt klar und deutlich vor dem Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr, live hören und im Ticker in der SpiO-App) beim SV Darmstadt.

Rose: "Es liegt an uns"

Die Leipziger sind auf den sechsten Tabellenplatz gerutscht, fünf Punkte hinter der bisher ungeschlagenen Werkself aus Leverkusen. Zu einem solch frühen Zeitpunkt sind Tabellen Schall und Rauch - und dennoch wirkt RB nach der unnötigen Punkteteilung gegen den VfL Bochum gewillt, nicht wieder bei einem Underdog Federn zu lassen. "Mit einer guten Leistung wollen wir in die Erfolgsspur zurückkommen", so Rose, der das Positive hervorkehrt: "Wir haben mit die beste Abwehr der Bundesliga, haben immer wieder Torchancen und schießen Tore. Und wir spielen anständigen Fußball. All das spricht dafür, dass wir schnell wieder in einen Ergebnisflow kommen. Es liegt an uns."

Stolpergefahr für RB Leipzig in Darmstadt?

Aufsteiger sind gegen RB chancenlos

Richtig. Darmstadt ist zwar nach einem verkorksten Start angekommen und gewann die vergangenen beiden Bundesliga-Spiele. Holt der Aufsteiger auch gegen RB den Sieg, wäre das Vereinsrekord in der Bundesliga - und das Ende einer schier unglaublichen Serie. Die Leipziger haben seit ihrer Bundesliga-Zugehörigkeit nie gegen einen Aufsteiger verloren, satte 25 Siege verbucht und drei Mal die Punkte geteilt. Ein RB-Sieg sollte im Wettbüro ein sicherer Tipp sein, oder?

Lieberknecht: "Parken Bus nicht vor dem Strafraum"

Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht rechnet sich durchaus etwas aus. "Wir werden versuchen, unser Selbstbewusstsein, das wir uns erarbeitet haben, am Samstag zu zeigen und den Mannschaftsbus nicht vor dem Strafraum parken", kündigte er an. Die Leipziger Feingeister dürfen sich frisch machen und auf jede Menge Intensität und Zweikämpfe einstellen. "Die Mentalität spielt die übergeordnete Rolle bei uns", so Lieberknecht. Nicht helfen können die verletzten Fabio Torsiello und Aaron Seydel.

Torsten Lieberknecht klatscht.

Torsten Lieberknecht will der Erste sein, der als Aufsteiger RB besiegt.

In den Kader von RB kehren Dani Olmo und Benjamin Henrichs zurück, Letzterer hat gute Startelfchancen. Dagegen ist ungewiss, ob Lukas Klostermann aufgrund leichter Probleme am Mittelfuß überhaupt mitfahren kann. Die Nationalspieler Emil Forsberg und Lois Openda werden an Bord sein, haben die Anschlag-Nacht von Brüssel gut überstanden und sind startklar. "Die Umstände sind dramatisch, aber den beiden geht es ganz anständig", sagte Rose, der "von einem großen Schock sprach". "Vor allem, wenn man nicht weiß, was tatsächlich passiert. Die Stunden im Stadion mit Halbwissen waren nicht einfach."

RB-Trainer Rose: "Es war ein großer Schock"

RB Leipzig: 14 Spiele in zwei Monaten

Nicht einfach wird auch das Restprogramm bis zum Jahreswechsel. RB Leipzig wird innerhalb von zwei Monaten 14 Spiele bestreiten. "In den letzten zwei, drei Jahren hat sich die Situation nochmal maximal verschärft. Das gab es früher nicht, dass es so gar keine Pausen gab", so der frühere Profi Rose. Es bliebe keine Zeit mehr für Dinge, die früher normal waren. Etwa ein Besuch von Fan-Weihnachtsfeiern. "Wir können das machen, aber dann kommen die Jungs gar nicht mehr ins Bett", sagt Rose. Im Stadion am Böllenfalltor dürften zumindest die neun Spieler, die Länderspielpause hatten, ausgeschlafen und ausgeruht zu Werke gehen. 

sst