Xavi Simons im RB-Trainingslager in Südtirol

Fußball | Bundesliga Offene Fragen beim Leipziger Benelux-Duo Simons und Openda

Stand: 27.07.2023 22:57 Uhr

Ein Duo aus Benelux soll bei RB Leipzig künftig für Furore sorgen: Der Niederländer Simons genoss eine Top-Ausbildung und ist schon eine Berühmtheit auf Instagram. Für den Belgier Openda öffnete RB die Schatulle so weit wie noch nie. Bei beiden gibt es die eine oder andere Frage.

Fußballprofi Xavi Simons hat offengelassen, ob er länger als das vereinbarte Jahr Leihe bei RB Leipzig bleiben will. Der 20 Jahre alte Niederländer gehört aktuell dem französischen Meister Paris Saint-Germain und ist nur bis kommenden Sommer an den Fußball-Bundesligisten gebunden. Bei einer Vorstellungsrunde im Rahmen des Trainingslagers des Clubs aus Sachsen im italienischen Bruneck sagte der Offensivspieler: "Mein Ziel ist es, meine Zeit bei RB zu genießen. Ich werde 100 Prozent geben, weiß aber nicht, was die Zukunft bringt. Was ich sagen kann: Ich werde alles für den Club geben, dann wird man sehen."

Großes Talent Xavi Simons will bei RB auf sich aufmerksam machen

Simons war erst im Sommer mithilfe einer Rückkauf-Option vom niederländischen Vizemeister PSV Eindhoven zu PSG zurückgekehrt, entschied sich aber aufgrund mangelnder Aussichten auf viel Spielzeit für ein Leihgeschäft mit RB. Dies begründet er vor allem mit dem Ruf der Leipziger, jungen Talente viele Einsätze zu ermöglichen, Spielen in der Champions League und dem Ruf der deutschen Liga. "In der Bundesliga können sich Talente bestens entwickeln", sagte er. "Als die Anfrage kam, wollte ich sie mit beiden Händen ergreifen."

Ausbildung in Barcelona und bei PSG

Simons ist ein Star seiner Generation. Der Sohn des früheren niederländischen Fußballprofis Regillio Simons ging bereits mit sieben Jahren zum FC Barcelona, wo er heutige RB-Spieler wie Dani Olmo, Ilaix Moriba oder El-Chadaille Bitshiabu kennenlernte. Die Ausbildung in der Barca-Akademie La Masia gilt als exzellent. Mit 16 wechselte er zu Paris Saint-Germain und schloss sich dem französischen Club in diesem Sommer nach einem Jahr in Eindhoven erneut an. Sein Vertrag mit PSG läuft bis 2027.

Fünf Millionen Follower auf Instagram

Simons hat auf Instagram fünf Millionen Follower. Auf die Frage, ob der Ruhm geplant gewesen sei, sagte er: "Es war nie mein Plan, ein Instagram-Star zu sein. Ich habe nur ein Ziel im Leben, und das ist, Profifußballer und die beste Version meiner selbst zu sein."

Openda: Königstransfer und Nkunku-Ersatz

Lois Openda, der übrigens auf 130.000 Instagram-Follower kommt, verspürt keinen besonderen Druck. Diesen Eindruck vermittelt der 23 Jahre alte belgische Fußballspieler bei einer Medienrunde von RB. Weder aufgrund der mit 38 Millionen Euro höchsten Transfersumme in der Vereinsgeschichte, noch aufgrund der Erwartungen, den zum englischen Erstligisten FC Chelsea abgewanderten Topscorer des DFB-Pokalsiegers, Christopher Nkunku, ersetzen zu sollen.

RB Leipzigs Lois Openda: Altbekannte Muster

Nachfragen bei Domenico Tedesco

"Christo ist ein Weltklasse-Topspieler. Wir haben auch Gemeinsamkeiten, sind beide schnell und treffsicher. Doch ich habe meinen eigenen Stil und bin hier, um meinen Fußball zu spielen", sagt Openda. Er ist Leipzigs Königstransfer in diesem Sommer. Der Angreifer kommt vom französischen Club RC Lens, den er mit 21 Toren zur französischen Vizemeisterschaft hinter Paris Saint-Germain geschossen hat. Der Wechsel nach Leipzig soll ihm helfen, den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen. "RB spielt auf einem höheren Level als Lens", sagt der Stürmer, der sich vor dem Transfer mit seinem Nationaltrainer Domenico Tedesco ausgetauscht hat. Der gebürtige Italiener war von Herbst 2021 bis Herbst 2022 Trainer in Leipzig und gewann mit dem Club aus Sachsen den DFB-Pokal. "Ich habe ihn ein paar Sachen gefragt", berichtet Openda. "Und er hat mir nur positive Antworten gegeben."

Lois Openda

Lois Openda konnte sich beim belgischen Nationaltrainer Domenico Tedesco über die RB erkundigen. Der arbeitete bis Herbst 2022 in Leipzig.

Erfahrungen in Belgien, den Niederlanden und Frankreich

Der 14-fache Nationalspieler ist von stillem Gemüt, er spricht neben seiner Muttersprache Französisch fließend Englisch und hat einen klaren Blick auf seine Karriere. Immer wieder fällt bei ihm das Wort "Entwicklung". Diese begann beim belgischen Erstligaclub aus seinem Geburtsort, Standard Lüttich. Noch als Teenager wechselte er zum FC Brügge, ließ sich zwei Jahre an den niederländischen Eredivisie-Verein Vitesse Arnheim verleihen und wechselte dann im Sommer 2022 nach Lens.

Rolle des Toptransfers noch unklar

Mit RB Leipzig will Openda "Großes" erreichen. Eine klare Zielsetzung vermeidet der Neuzugang aber, der seit vergangenen Donnerstag mit seinen neuen Kollegen trainiert und im ersten Trainingslagertest am Dienstag (25.07.23) beim 1:2 gegen den italienischen Serie-A-Club Udinese Calcio zum zwischenzeitlichen 1:1 seinen ersten Treffer für den Bundesliga-Dritten der Vorsaison erzielte. Später lobte Trainer Marco Rose: "Das hat er sehr gut gemacht. Ball gewonnen, schnell in die Spitze gespielt, so einfach kann Fußball sein."

In welcher Rolle Rose seinen Toptransfer einsetzen wird, ist noch unklar. In der zweiten Hälfte gegen Udinese spielte er an der Seite des deutschen Nationalspielers Timo Werner in der Spitze. Der legte seinem neuen Partner prompt den Treffer auf.

Vorbild Didier Drogba

Die Parallelen im Spielstil, die Openda zwischen Lens und RB sieht, helfen ihm dabei, sich schnell zurechtzufinden. Bei beiden Teams, so der neue Mann für Leipzigs Tore, dessen Idol der frühere Top-Stürmer Didier Drogba ist, dominiere hohes Pressing, schnelles und geradliniges Umschalten, eine hohe Trefferquote. "RB Leipzig ist das Beste für mich", sagt er und freut sich auf das neue Abenteuer Bundesliga. "Hier kann ich mich sehr gut entwickeln."

Am Freitag bestreitet der Pokalsieger am letzten Tag seines Trainingslagers ein Mini-Turnier gegen Bundesliga-Konkurrent SV Werder Bremen und den englischen Zweitligisten Ipswich Town.

----
dpa/sid/cke