Lok Leipzig gegen Eintracht Frankfurt DFB DFB-Pokal

Fußball | DFB-Pokal Lok Leipzig macht Frankfurt lange das Leben schwer – Unterbrechung vermiest den Nachmittag

Stand: 13.08.2023 18:12 Uhr

70 Minuten war es ein Fußballfest im Bruno-Plache-Stadion, bei dem der 1. FC Lok Leipzig in Runde 1 des DFB-Pokals Eintracht Frankfurt das Leben lange schwermachte. Im Anschluss sorgten Böller für eine Unterbrechung und vermiesten allen den Nachmittag.

Der 1. FC Lok Leipzig ist nach einem deutlichen 0:7 (0:1) gegen Vorjahresfinalist Eintracht Frankfurt aus der 1. Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Der Regionalligist bot dem drei Klassen höher spielenden Favoriten vor 11.100 Zuschauern im ausverkauften Bruno-Plache-Stadion über lange Strecken der Partie bestens Paroli, verlor aber spätestens nach den ersten zwei Frankfurter Treffern in der zweiten Halbzeit durch Mario Götze (58.) und Omar Marmoush (66.) den Faden.

Negativ auf sich aufmerksam machten in der Folge Lok-Fans nahe des Spielertunnels, die mit Böllern, Rauch und Leuchtspuren nicht zuletzt ihre eigenen Rollstuhl-Anhänger in Gefahr brachten und für eine knapp 15-minütige Unterbrechung sorgten.

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Ziane hat die Lok-Führung auf dem Fuß

Mit Neuzugang Ballo links hinten und Rückkehrer Atilgan anstelle von Maximilian Schütt und Ryan Adigo gingen die Blau-Gelben ihre große Aufgabe gegen den Pokalfinalisten der Vorsaison an. Und dieser sollte das Team von Almedin Civa – so viel vorweg – zumindest eine gute Stunde lang gewachsen sein. Aggressiv, lauffreudig und konsequent im Zweikampf ließ der FCL vor allem vor der Halbzeit nahezu nichts im und um den eigenen Strafraum herum zu.

Die Gäste aus der Mainmetropole waren zwar mit mehr als 70 Prozent Ballbesitz ausgestattet, wussten das gegen die leidenschaftlich verteidigenden Probstheidaer aber keineswegs gewinnbringend einzusetzen. Stattdessen mussten sich die zehn Vorderleute von Kevin Trapp bei ihrem Keeper bedanken, dass er Lok-Kapitän Djamal Ziane den Führungstreffer verwehrte. Pacho und Koch waren sich in der Entstehung uneins gewesen, Atilgan hatte gestört, bevor Ziane allein vor dem 33-jährigen Trapp nicht die Nerven behielt (11.).

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Dombrowa fehlen Zentimeter – Kolo Muani mit Glück

Machtlos wäre Trapp aber gegen Tobias Dombrowas feinen Kopfball gewesen, der nur um Zentimeter am rechten oberen Giebel vorbeisegelte – der auffällige Farid Abderrahmane hatte geflankt (35.). In Führung ging kaum 120 Sekunden später dann aber Eintracht Frankfurt. Koch spitzelte auf halbrechts zu Kolo Muani, der schoss aus spitzem Winkel scharf an den kurzen Pfosten, wo Lok-Schlussmann Isa Dogan den Ball unglücklich ins eigene Netz verlängerte (37.).

Mit Wiederanpfiff wurden die Frankfurter Bemühungen deutlich zielstrebiger. Zudem mussten die Gastgeber ihrem mutigen und aufwendigen Auftritt immer mehr Tribut zollen. Mit Götzes freiem Flachschuss aus acht Metern ins Eck (58.) war die Vorentscheidung gefallen. Der nur Augenblicke zuvor eingewechselte Marmoush besiegelte das Aus des FCL (66.).

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Böller und Leuchtspuren: Spielunterbrechung nach dem 0:3

Wenig später trat der Sport jedoch in den Hintergrund. Bereits vor dem Pausenpfiff war ein Böller auf der Gegengerade-Seite neben dem Schiedsrichter-Assistenten detoniert. Nun explodierten auf der Aschenbahn nahe des Spieltertunnels in unmittelbarer Nähe der Rollstuhl-Anhänger des FCL und von Security-Mitarbeitern mächtige Böller, die vom Dammsitz geflogen kamen. Zudem wurden Leuchtspuren gezündet.

Schiri Michael Bacher unterbrach für knapp eine Viertelstunde und schickte die Teams in die Katakomben. Danach war sowohl atmosphärisch als auch fußballerisch die Luft raus. Eric Dina Ebimbe (86./90.+14) und Jessic Ngankam (89./90.+10) mit je zwei Toren erhöhten im Anschluss zum Endstand.    

mhe

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