Trainer Christian Titz, 1. FC Magdeburg, am Spielfeldrand.

Fußball | 2. Bundesliga Kann der 1. FC Magdeburg die vorzeitige Darmstädter Aufstiegsparty verhindern?

Stand: 18.05.2023 12:59 Uhr

Nach dem Erreichen des Klassenerhalts kann der 1. FC Magdeburg an den letzten beiden Spieltagen befreit aufspielen. Allzu große personelle Experimente hat Trainer Christian Titz beim SV Darmstadt 98 jedoch nicht vor. Angesichts der zahlreichen Ausfälle ist das auch gar nicht möglich.

Die große Anspannung ist gewichen, dennoch will der 1. FC Magdeburg nach dem Erreichen des Klassenerhalts in der 2. Bundesliga weiter punkten. Am Freitagabend hat die Mannschaft von Trainer Christian Titz die Chance, den vorzeitigen Aufstieg des SV Darmstadt 98 zu verhindern.

FCM kann grandiose Rückrunde krönen

Sollte der FCM bei den Hessen (Anstoß: 18:30 Uhr, live im Ticker bei sport-im-osten.de und in der SpiO-App) mindestens einen Punkt holen, muss Darmstadt die seit Wochen geplante Aufstiegsparty weiter verschieben - mindestens bis zum nächsten Tag. Dann trifft der Hamburger SV, der sich mit vier Punkten Rückstand auf dem Relegationsplatz befindet, auf Greuther Fürth. Es ist also möglich, dass Darmstadt erst am Samstag den Aufstieg feiern kann - oder sogar bis zum letzten Spieltag zittern muss.

Die Magdeburger wird das nur am Rande interessieren. Sie können nun befreit aufspielen und eine fantastische zweite Halbserie mit weiteren Erfolgserlebnissen krönen. In der Rückrundentabelle liegen sie mit 23 Punkten auf einem grandiosen achten Platz - und das, obwohl Coach Titz ständig Verletzungsprobleme zu beklagen hat.

FCM-Trainer Titz: "Die Jungs sind hungrig"

Neun Magdeburger fehlen in Darmstadt

Auch in Darmstadt fehlen mit Florian Kath (Achillessehnenprobleme), Belal Halbouni (Kreuzbandriss), Andreas Müller (Syndesmosebandriss), Luc Castaignos (Innenbandriss Knie), Julian Rieckmann (Meniskuseinriss), Maximilian Franzke (Muskelfaserriss), Connor Krempicki (Meniskusverletzung), Dominik Reimann (Schambeinentzündung) und Moritz-Broni Kwarteng insgesamt neun Spieler.

Besonders der Fall Kwarteng ist - in puncto Personal - fast schon symptomatisch für die Magdeburger Saison. Der 24-jährige Offensivspieler, der beim FCM zu den Leistungsträgern zählt, ist gleich doppelt geschwächt: Er habe Magen-Darm-Probleme und zudem Kniebeschwerden, berichtete Titz auf der Pressekonferenz am Mittwoch.

1. FC Magdeburg beseitigt gegen Nürnberg die letzten Zweifel

Dementsprechend wird es in Darmstadt nur begrenzt Möglichkeiten geben, neue Dinge auszuprobieren. "Wir verfügen momentan gar nicht über die Breite im Kader", sagte Titz. Vielmehr sei er froh, überhaupt noch genügend Spieler beisammen zu haben. Doch auch abgesehen davon will er die letzten beiden Spieltage ernsthaft angehen: "Wir wollen mit der bestmöglichen Mannschaft das bestmögliche Ergebnis erzielen." Klingt nicht nach großen Experimenten.

FCM-Trainer Titz: "Wir verfügen momentan gar nicht über die Breite im Kader"

Auch Darmstadt fehlen einige Spieler

Derweil gehen auch dem Aufstiegsaspiranten immer mehr die Spieler aus. Mit Braydon Manu und Matthias Bader waren bei der 1:2-Niederlage in Hannover gleich zwei Darmstädter mit Gelb-Rot vom Platz geflogen, zudem wird gegen Magdeburg auch Verteidiger Jannik Müller verletzungsbedingt fehlen. "Jannik hat sich einen Muskelbündelriss im Adduktorenbereich zugezogen und wird ausfallen", sagte Trainer Torsten Lieberknecht am Mittwoch. Zwei weitere Spieler, Frank Ronstadt und Oscar Vilhelmsson, fehlen schon längere Zeit.

Für Darmstadt ist es bereits der dritte Matchball, nachdem man zuvor schon gegen den FC St. Pauli verloren hatte (0:3). Dennoch ist Lieberknecht weiter "total überzeugt" von seinem Team: "Hier sitzt der Tabellenerste - und das seit dem zwölften Spieltag. Wir haben vier Punkte Vorsprung und es in der eigenen Hand. Natürlich wollen wir aufsteigen."

Darmstadt will die letzten Zweifel beseitigen

Es könnte ein interessantes Spiel werden, da Magdeburg ohnehin einen ballbesitzorientierten, proaktiven Stil pflegt und Darmstadt die letzten Zweifel beseitigen will. "Wir finden es gut, dass wir in den Spielen drin sind, in denen es um etwas geht", sagte Titz, der natürlich unter besonderer Beobachtung der Kontrahenten im Aufstiegskampf steht und sich hinterher nicht vorwerfen lassen will, sein Team habe nicht vollen Einsatz gezeigt.

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mze/dpa