Denise Herrmann-Wick

Jahresrückblick 2023 | Februar Goldene Momente in Oberhof und Planica

Stand: 24.12.2023 14:00 Uhr

Oberhof glänzte als Gastgeber der Biathlon-WM. Die Medaillenbilanz war mäßig, nur Denise Herrmann-Wick stand einmal ganz oben. Bei der Nordischen Ski-WM bejubelte Skispringerin Selina Freitag gleich zwei Goldmedaillen.

Oberhof war vom 6. bis 19. Februar Gastgeber der Biathlon-Weltmeisterschaften. Die Organisation war top, die deutschen Athletinnen und Athleten aber mussten lange warten, bis die erste Medaille feststand. Die Bilanz mit insgesamt drei Medaillen war am Ende doch recht mager, wobei die deutschen Männer kein Edelmetall beisteuern konnten. "Die Konkurrenz ist groß und sehr herausragend. Wir können aber im Konzert der vier, fünf, sechs großen Nationen mitmischen", sagte Franz Steinle, Präsident des Deutschen Skiverbandes. Der überragende Athlet der WM war der Norweger Johannes Thingnes Bö, der in sieben Rennen sieben Medaillen gewann, davon fünf Goldene.

Gold, Silber und Silber für Herrmann-Wick

Bei den Frauen ruhten die deutschen Hoffnungen auf Denise Herrmann-Wick. Und die Sächsin lieferte. Im Sprintrennen verwies sie nach einem fehlerfreien Lauf die Schwedin Hanna Öberg mit 2,2 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz und sicherte nach fünf Tagen die erste deutsche Medaille. "Heute war ich total aufgeregt. Ich bin schon beim Einlaufen vom Puls gar nicht runtergekommen. Dass ich dann so ein Rennen mit Null im Sprint in den Schnee zaubern kann, und dann noch bei der Heim-Weltmeisterschaft. Das kann man mit Worten gar nicht beschreiben", versuchte Herrmann-Wick das Erlebte einzuordnen. Und in der Verfolgung zwei Tage später sollte es zwar nicht ganz zu Platz eins reichen, hinter der Französin Julia Simon aber sicherte Herrmann-Wick Silber.

Und in der Staffel lieferte Herrmann-Wick erneut. Mit Vanessa Voigt, Hanna Kebinger und Sophia Schneider reichte es erneut zu Silber, nur das italienische Quartett war nicht zu schlagen. Und Gold schien sogar möglich, aber Hermann-Wick benötigte beim letzten Schießen zwei Nachlader, Lisa Vittozzi kam fehlerfrei durch. "Wenn mir das vorher jemand gesagt hätte, hätte ich natürlich direkt unterschrieben. Das ist ein einmaliges Erlebnis bei der Heim-WM – und das bleibt auch", resümierte die Deutsche.

Weniger Zuschauer als erwartet

Nicht ganz zufriedenstellend waren die Zuschauerzahlen. Mit 152.000 Zuschauern blieben die Veranstaltungen unter den erwarteten 200.000 Fans und rund 25 Prozent unter der Marke der WM 2004. Die Gründe für den Rückgang, so vermutete OK-Chef Grellmann, liegen in der "gegenwärtigen Situation mit einer internationalen Wirtschaftskrise“, aber auch im sportlichen Abschneiden der Deutschen.

Nordische Ski-WM: Doppel-Gold für Selina Freitag

Die Nordische Ski-WM in Planica sollte für Selina Freitag eine besondere werden. Bei ihrem WM-Debüt segelte die Skispringerin von der SG Nickelhütte Aue zu zwei Goldmedaillen, im Team-Springen der Frauen und im Mixed-Teamwettbewerb. Im Wettkampf von der Normalschanze belegte damals 21-Jährige zudem einen starken vierten Platz.

Katharina Althaus (Deutschland), Anna Rupprecht (Deutschland), Selina Freitag (Deutschland) und Luisa Goerlich (Deutschland) jubeln über den WM-Titel.

Katharina Althaus (Deutschland), Anna Rupprecht (Deutschland), Selina Freitag (Deutschland) und Luisa Goerlich (Deutschland) jubeln über den WM-Titel.

Im Teamspringen durfte sich neben Katharina Althaus - sie gewann insgesamt drei Gold- und eine Bronzemedaille - und Anna Rupprecht auch Luisa Görlich aus Lauscha freuen. Das Quartett verwies mit 843,8 Punkten Österreich (831,1) und Norwegen (828,6) auf die Plätze. "Ich war nervös. Um zu gewinnen, muss seine Sprünge runterbringen, das haben wir echt gut gemacht. Einfach sprachlos. Im Teamspringen Gold zu holen, ist einfach noch schöner", jubelte Freitag nach dem atemberaubenden Wettkampf.

"Die Nummer eins der Welt sind wir" - Deutsche Gold-Springerinnen im Siegerinterview

Nur einen Tag später gab es erneut Gold, diesmal im Mixed-Springen. Freitag, Althaus (die nach ihrer Heirat im Frühling nun Schmid heißt), Karl Geiger und Andreas Wellinger siegten mit 1017,2 Punkten vor Norwegen (1004,5) und Slowenien (1000,4).

red

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