Fußball | Bundesliga Freiburg, die Zweite: Bringt RB Leipzig sein Pokalgesicht auf das Feld?
Teil 2 vom Doppelduell: Nach dem Kampf um das Pokalfinale folgt das Spiel um die Königsklasse. Kann RB Leipzig den SC Freiburg wieder überrumpeln? Es wird auch ein Taktikspielchen.
RB Leipzig kann am Samstag (15:30 Uhr im Ticker und live hören in der SpiO-App) endgültig zum Spielverderber für den SC Freiburg werden. Den Pokaltraum musste der Aus- und Weiterbildungsverein, wie sich der Sport-Club selbst sieht, nach dem 1:5 am Dienstag schon begraben, jetzt könnte auch noch die Champions-League-Premiere einen Dämpfer bekommen.
Rose: Gleiche Mannschaften, anderes Spiel
Mit einem Sieg in diesem "klassischen Sechs-Punkte-Spiel" würde die Elf von Marco Rose am SC Freiburg vorbeiziehen und den vierten Platz zurückerobern. Das Spielchen zwischen den Sachsen und den Breisgauern um den vierten Tabellenplatz oder um "rein in die Champions League, raus aus der Champions League" geht schon seit Wochen.
Leipzig Auswärtsschwäche (drei der vergangenen vier Auswärtsspiele in der Bundesliga gingen verloren) ist schuld daran, dass RB unter Zugzwang steht und mindestens einen Punkt ergattern sollte. Bei einer Niederlage hätten die Leipziger schon fünf Punkte Rückstand auf den SC, und das bei nur noch neun zu vergebenen Zählern. "Dass wir einen anderen Etat haben, andere Möglichkeiten und daher auch Ziele anders formulieren, ist klar. Wir werden daran gemessen, ob wir uns für die Champions League qualifizieren", sagte Rose, der erneut über Kampf und Tempo kommen und ein völlig anderes Spiel erwartet: "Es stehen sich am Samstag zwar die gleichen Mannschaften gegenüber wie am Dienstag, dennoch wird es ein anderes Spiel", so Rose, der die "richtige Haltung" und "maximale Aufmerksamkeit" erwartet.
Mohamed Simakan steht mit RB Leipzig im Pokalfinale, jetzt will der Abwehrspieler in Freiburg einen weiteren Schritt Richtung Champions League gehen.
Wie reagiert Freiburg auf das 1:5?
Ob die rauschende Pokalnacht Segen oder Fluch sein wird, wird sich in den 90 Minuten zeigen. Sicher ist: Trainerfuchs Christian Streich, seit 2012 Chefcoach, wird tüfteln und sich personell und taktisch etwas einfallen lassen, um nicht wieder überrollt zu werden. Wenn Dani Olmo (wird am Sonntag 25) und Christopher Nkunku ins Rollen kommen, hilft allerdings auch keine Taktiktafel. Dieser messerscharfe Fußball ist dann einfach verdammt schwer, zu verteidigen. Nur kam RB zuletzt in der Liga nicht mehr wirklich in Fahrt. Während im Pokal im Durchschnitt pro Spiel vier Tore glückten, fehlte in der Liga die Effizienz. Zeigt RB am Samstag im Breisgau sein Pokalgesicht?
Leipzigs famoser Auftritt war zumindest für Rose nicht das Leistungsmaximum. Der Coach sah "noch Dinge, die wir besser machen können". In der ein oder anderen Situation habe man Glück gehabt, dass der Ball nicht durchrutscht ist, so der 46-Jährige, der die Gala nicht größer und Freiburg nicht kleiner reden wollte. "Im Fußball entscheiden auch immer wieder Kleinigkeiten über Spielverläufe. Kleine Momente und 50:50-Situation haben wir am Dienstag – mit der Art und Weise wie wir aufgetreten sind – auf unsere Seite gezogen", so Rose.
Schlager in den Startlöchern
Personell blüht RB im Endspurt auf. Erstmals seit gefühlten Monden sind alle Feldspieler bereit. Lediglich bei Kevin Kampl steht wegen muskulärer Probleme ein winziges Fragezeichen. Sollte der Routinier im Abschlusstraining abwinken und in Leipzig bleiben, ist Xaver Schlager drin im Kader. Der österreichische Nationalspieler ist am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und soll spätestens gegen Bremen wieder zum Aufgebot gehören.
sst
