Siegerehrung, Jubel Team SC Magdeburg mit dem Pokal

Handball | Champions League Das Feuer brennt noch: SC Magdeburg will Fabel-Saison die Krone aufsetzen

Stand: 08.06.2024 09:00 Uhr

Die Meisterfeier ist Geschichte, die Handballer des SC Magdeburg wollen am kommenden Wochenende weiter Geschichte schreiben. Und Cheftrainer Bennet Wiegert spürt, sein Team hat noch lange nicht genug. Doch beim Final Four der Champions League warten harte Brocken auf den SCM.

Die Vorfreude ist riesig, wenn der SC Magdeburg am kommenden Wochenende im Final Four nach der Titelverteidigung in der Champions League greift. Alle Spieler und Trainer Bennet Wiegert sind heiß, einer muss aber ausgerechnet gegen den dänischen Meister Aalborg Handbold am Samstag (15 Uhr im Audiostream und Ticker) passen: Magdeburgs Däne Mika Daamgard zog sich im letzten Bundesliga-Heimspiel vor einer Woche eine Verletzung an der linken Schulter zu. Der 34-Jährige wird auf unbestimmte Zeit ausfallen.

Trainer Bennet Wiegert, SC Magdeburg

Bennet Wiegert blickt auf eine jetzt schon "perfekte Saison".

"Diese Saison kann nicht mehr schlecht sein"

Das trübt zwar ein wenig die Vorbereitung, doch alle sind absolut fokussiert, was nicht selbstverständlich ist nach den großen Meisterschafts-Feierlichkeiten vergangenes Wochenende. "Ich habe es mir schwerer vorgestellt, die Spieler wissen, was das für eine Bühne ist. Das habe ich gespürt, ich muss keine Keule schwingen. Die wissen, um was es geht", gesteht Wiegert, der aber unabhängig vom Ausgang des Final Four von einer perfekten Saison sprach. "Diese Saison kann nicht mehr schlecht sein, wir haben schon zu viel erreicht. Es gibt viel mehr zu gewinnen als zu verlieren."

SCM-Coach Bennet Wiegert: "Wenn man oben war, will man dort bleiben"

Wiegert warnt vor starken Aalborgern

Verlieren will der ehrgeizige Coach natürlich dennoch nicht. Wiegert gibt zu: "20.000 Leute, das ist wie eine Sucht. Wenn man einmal ganz oben stand, will man da oben bleiben. Man will sich dort stehen sehen." Aber der SCM-Trainer weiß auch, dass mit Aalborg ein extrem starker Gegner kommt. Auch mit Blick auf die starken Auftritte im Viertelfinale gegen Veszprem erklärte der 42-Jährige: "Die haben eine tolle Mannschaft, einen tollen Mix aus Erfahrung und vielen jungen Talenten, die den Welthandball bestimmen werden."

Gisli Kristjansson brennt auf den Titel

Ein kleiner Vorteil für die Magdeburger könnte sein, dass man gerade in Köln zuletzt große Erfolge gefeiert hatte. Vergangenes Jahr holte der SCM dramatisch die Champions League, in diesem Frühjahr den DHB-Pokal. "Ich hoffe, es ist ein Vorteil. Wir haben hier viele positive Erfahrungen gemacht", so Wiegert.

Nur gute Erinnerungen hat auch Gisli Kristjansson mit Köln. Man erinnert sich: Vor einem Jahr verletzte sich der Isländer im Halbfinale an der Schulter und stand dann sensationell im Endspiel doch auf der Platte und sorgte mit seinen Toren für den Titel. Jetzt brennt der 24-Jährige auf eine Wiederholung: "Die Erfahrungen werden uns helfen. Wir müssen aber eine starke Aalborg-Mannschaft schlagen. Doch wenn man im Final Four steht, das sind Spiele, die du als Kind immer spielen wolltest. Wir brennen für den vierten Titel."

Gisli Kristjansson: "Wir brennen auf den vierten Titel"

THW Kiel kann verkorkste Saison retten

Mit dem THW Kiel steht sogar noch eine deutsche Mannschaft im Halbfinale, trifft dort auf das spanische Topteam des FC Barcelona. Nach nur Platz vier in der Meisterschaft und dem frühen Pokal-Aus ist es für die sonst so erfolgsverwöhnten Norddeutschen die Chance, die Saison zu retten. "Wir sind der absolute Underdog in diesem Teilnehmerfeld", sagte Nationalspieler Rune Dahmke: "Aber diese Rolle nehmen wir gerne an."

Rune Dahmke

Kiels Nationalspieler Rune Dahmke

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