Aue Torwart Martin Männel enttäuscht nach der Niederlage.

3. Liga Aue kann Ulm von Platz drei verdrängen - Männel vor Jubiläumsspiel

Stand: 22.10.2023 09:12 Uhr

Erzgebirge Aue hat am Sonntag gegen Ulm die Chance, den Relegationsplatz zu erklimmen. Die Augen der Fans werden jedoch vor allem auf Torwart Martin Männel gerichtet sein, der sein 500. Spiel für Aue absolvieren wird.

Am Sonntagabend werden alle Augen auf Martin Männel gerichtet sein. Der Torhüter des FC Erzgebirge Aue feiert im Drittliga-Heimspiel gegen den SSV Ulm (19:30 Uhr im Audio-Livestream und Ticker in der Spio-App und auf sport-im-osten.de) ein äußerst bemerkenswertes und höchst seltenes Jubiläum: Er wird zum 500. Mal für denselben Verein - für die "Veilchen" - zwischen den Pfosten stehen.

Männel: "Freue mich über jeden einzelnen Tag"

Am Donnerstag saß Männel in der Pressekonferenz und versuchte, seine Dankbarkeit über die vergangenen 15 Jahre in Worte zu fassen: "Ich bereue nicht, diese Entscheidung getroffen zu haben", sagte er mit Blick auf seinen damaligen Wechsel von der zweiten Mannschaft des FC Energie Cottbus nach Aue, wo er dann sein Debüt als Profi feierte. "Ich hatte viele schöne Momente. In der Rückschau freue ich mich über jeden einzelnen Tag, den ich hier verbringen durfte", fügte er an - wohlwissend, dass er nicht nur erfolgreiche Zeiten in Aue erlebt hat.

Erzgebirge Aue: Martin Männel über "Momente, die man nicht so schnell los wird"

Am 26. Juli 2008 lief Männel im Alter von 20 Jahren erstmals für die "Veilchen" auf. Die Premiere verlief nicht gerade glücklich: Erzgebirge Aue, gerade aus der 2. Bundesliga abgestiegen, verlor zur Saisoneröffnung in der neu gegründeten 3. Liga mit 0:2 gegen Eintracht Braunschweig.

Seitdem ist Männel aus dem Erzgebirge aber nicht mehr wegzudenken. Als "Nummer eins" war er sofort gesetzt. Nur zu Beginn der Saison 2013/14 verlor er seinen Stammplatz für kurze Zeit an Neuzugang Sascha Kirschstein, erkämpfte sich diesen aber schnell wieder zurück. Zwei Aufstiege in die 2. Bundesliga schaffte er mit den "Veilchen": 2010 und 2016. Und sogar ein Tor erzielte er: Am letzten Spieltag der Saison 2014/15 traf er beim 1. FC Heidenheim kurz vor Schluss zum 2:2-Ausgleich. Der Treffer half den Auern jedoch nicht mehr, sie stiegen damals ab.

Pressekonferenz Erzgebirge Aue mit Martin Männel

Interessant: Männel zählte diesen Abstieg in der PK zu den drei emotionalsten Momenten seiner Laufbahn in Aue. Der Gang in die 3. Liga habe sich "extrem schlecht angefühlt", jedoch sei danach "durch die gesamte Region ein Riesen-Ruck" gegangen. Der große Zusammenhalt führte zum direkten Wiederaufstieg.

Aue kann den Relegationsplatz erklimmen

Auch in diesem Jahr zeigt die Formkurve bei den Auern wieder nach oben. Nach dem 2:2-Unentschieden bei Viktoria Köln stehen sie auf Tabellenplatz vier. Und mit einem Sieg gegen den Überraschungsaufsteiger aus Ulm könnten sie diesen am Sonntag vom Relegationsplatz verdrängen. Das weiß auch Trainer Pavel Dotchev: "Es ist ein richtungsweisendes Spiel. Mit einem Sieg würden wir uns oben festsetzen. Das muss der Plan sein." Und natürlich wolle man Martin Männel "ein schönes Geschenk machen".

Aue-Trainer Dotchev: "Was Martin geleistet hat, verdient größten Respekt"

Gleichwohl zollte Dotchev dem Gegner Respekt: "Ich weiß, dass wir ein sehr schweres Spiel vor der Brust haben", sagte er. Der SSV habe "den Schwung des Aufstiegs mitgenommen". Die Ulmer seinen eine "eingeschworene Truppe", eine "eingespielte Mannschaft". Dotchev erwartet, dass der Aufsteiger zunächst auf Kompaktheit aus sei und dann kontern wolle: "Wir müssen Geduld haben."

Bär, Nkansah und Danhof erkrankt

Personell hatte Aue in dieser Woche ein paar Probleme zu verkraften: Mehrere Spieler fehlten im Training aufgrund von Erkrankungen. Marcel Bär hat es erwischt, auch Steffen Nkansah und Tim Danhof. Dotchev hofft, dass sich das Lazarett bis zum Sonntag wieder etwas lichtet. Anthony Barylla ist nach seiner Oberschenkelverletzung im Aufbautraining, aber noch nicht einsatzbereit.

mze