Osman Atilgan

Fußball | Regionalliga 1. FC Lok Leipzig lässt sich von Viktoria Berlin vorführen

Stand: 22.10.2023 15:23 Uhr

Der 1. FC Lok Leipzig ist weiter im freien Fall. Bei Viktoria Berlin brach das Team des unter Druck stehenden Trainers Almedin Civa nach einem frühen Elfmetergegentor auseinander. Die Blau-Gelben warten seit sieben Spielen auf einen Sieg.

 Osman Atilgan

Bezeichnende Mimik: Osman Atilgan (vorn) und der 1. FC Lok Leipzig kassierte eine Klatsche bei Viktoria Berlin.

Die sportliche Krise des 1. FC Lok Leipzig hat sich verschärft. Durch einen desolaten Auftritt vor 725 Zuschauern im Stadion Lichterfelde handelte sich das Team des in die Kritik geratenen Trainers Almedin Civa eine derbe 0:5-Klatsche von Viktoria Berlin ein. Bereits mit dem Pausenpfiff war die Partie zu Ungunsten der seit Ende August auf einen Dreier wartenden Blau-Gelben vorentschieden.

Lucas Falcao Cini erzielt per Foulelfmeter ein Tor gegen Torhüter Niclas Müller

Eiskalt verwandelt Lucas Falcao den Elfmeter zum 1:0 in den rechten Giebel.

Falcao trifft – Lok verliert vollkommen den Halt

Beim von Personalsorgen geplagten FCL – mit Zak Paulo Piplica und Farid Abderrahmane fiel die Stamm-Doppelsechs aus – gab der erst 19-jährige Joe Löwe sein Startelfdebüt im Mittelfeldzentrum. Zudem war Riccardo Grym rechtzeitig fit geworden. So viel vorweg: Auch sie sollten sich in eine alsbald vollkommen verunsicherte Mannschaft einreihen. Das Elfmetergegentor von Lucas Falcao in den rechten Giebel genügte (19.), dass die Leipziger in der Folge jegliche Stabilität verloren und zum Sparringspartner der Himmelblauen wurden. Der Anfang vom Ende war Julian Weigels Tritt auf den Fuß von Viktoria-Angreifer Nicolas Hebisch, der besagten ersten Strafstoß zur Folge hatte.

"Eine Halbzeit, in der du die Mannschaft nicht wiedererkennst"

Vor allem über die linke Offensivseite von Eke Uzoma und Shean Mensah machten die Berliner mit dem FCL, was sie wollten. Nächster Nutznießer war Kapitän Berk Inaler, der von Hebisch in Szene gesetzt wurde, Maximilian Schütt auswackelte und verwandelte (23.). Lok-Innenverteidiger Schütt holte wenig später nach verpatzter Ballannahme im Strafraum auch Fatih Baca von den Beinen. Wieder ließ sich Falcao vom Punkt nicht zweimal bitten (36.). Zu allem Übel aus FCL-Sicht köpfte der von Djamal Ziane ziehen gelassene Hebisch Falcaos Eckball einen Wimpernschlag vor dem Pausenpfiff ins linke Eck (45.+5).

Almedin Civa

Lok-Trainer Almedin Civa dürfte nun mehr denn je in die Kritik geraten.

Ziane und Atilgang verpassen Ergebniskosmetik

Zwar waren die bis dato ebenso offensiv nicht in Erscheinung getretenen Gäste nach Wiederanpfiff um Schadensbegrenzung bemüht, doch weder Ziane (66./71./86.) noch Osman Atilgan (67.) brachte den Ball aus jeweils guten Positionen ins Netz. Wie das geht, bewies dann einmal mehr der alles überragende Lucas Falcao – Julien Damelang leitete über rechts ein, Grym blieb passiv, was Dreifachschütze Falcao zum Schlenzer ins rechte Eck nutzte (71.).

"Wir stehen zu 100 Prozent hinter dem Trainer"

Als nachher der Abpfiff von Schiri Henry Müller ertönte, hatte der Gästeblock seinen Support längst eingestellt. Die Situation des nunmehr auf Rang 13 abgerutschten FCL vor dem kommenden Heimspiel gegen Rot-Weiß Erfurt (So., 29. Oktober, 16 Uhr im MDR FERNSEHEN und SpiO-Livestream) ist mehr als brenzlig.

mhe