Die Skyliners jubeln

Sieg gegen die 46ers Skyliners Frankfurt - Derby-Meister, aber nicht mehr

Stand: 19.02.2024 20:32 Uhr

Die Skyliners Frankfurt lassen den Gießen 46ers auch im zweiten Hessen-Derby keine Chance. Trainer Denis Wucherer will den krachenden Sieg dennoch nicht überbewerten. Die 46ers entschuldigen sich derweil bei den mitgereisten Fans.

Nein, Denis Wucherer hat nach dem erneuten Derby-Sieg gegen die Gießen 46ers nicht die Sektkorken knallen lassen. "Aus dem Alter bin ich raus", sagte der Trainer der Skyliners Frankfurt nach dem 94:67 (46:29)-Erfolg am Sonntag dem hr-sport. "Aber die Jungs werden wissen, wie man das genießt", stellte er seinen Spielern einen Freifahrtschein für den Abend aus.

"Dann sind wir nur schwer zu schlagen"

Die Frankfurter haben sich mit einem echten Statement in die Länderspielpause der 2. Basketball-Bundesliga verabschiedet. 20 Sieg braucht es, um die Playoffs zu erreichen, hatte Wucherer Anfang des Jahres gemutmaßt. Die Skyliners haben elf Spieltage vor Rundenende schon deren 17 auf dem Konto. Als Tabellen-Dritter stehen die Hessen gut da. Der Sieg gegen die 46ers soll den nötigen Boost für den Hauptrunden-Endspurt geben. "Wir haben sechs bis acht Wochen vor uns, in den wir hart an uns arbeiten werden, um mit der richtigen Einstellung in die Playoffs zu kommen", kündigte der Chef-Trainer an.

Der Sieg kommt für die zuletzt eher schwächelnden Skyliners zur rechten Zeit. Endlich konnten sie wieder einmal eindrucksvoll zeigen, was sie in dieser Saison so stark macht: Vorne stark unterm Brett (72 Prozent Trefferquote aus dem 2-Punkte-Bereich), hinten mit zahlreichen Stopps. Vier Blocks und sagenhafte zwölf Steals: Die beste Defense der Liga hat geliefert. "In den letzten Heimspiel haben wir keine guten Quoten geworfen, da geht die Selbstverständlichkeit so ein bisschen verloren. Die war heute über 40 Minuten da. Dann sind wir nur schwer zu schlagen", fasste Wucherer zusammen.

Skyliners profitieren vom Matchup

Was sie in Frankfurt aber nicht tun wollen, ist, den Sieg überzubewerten. Klar ist ein Derby-Erfolg immer gut fürs Selbstvertrauen und natürlich tut jeder Sieg gut auf dem Weg zu den Playoffs, den Skyliners ist aber auch bewusst, dass die 46ers in dieser Saison quasi das perfekte Matchup für sie sind.

"Frankfurt hat uns jetzt zum zweiten Mal in dieser Saison gezeigt, dass sie uns mit ihrer Athletik und ihrer Größe überhaupt nicht liegen", gestand auch Gäste-Trainer Frenki Ignjatovic im Gespräch mit dem hr-sport. "Die haben 50 Punkte von 94 unter dem Korb gemacht. Das haben wir selten erlebt, aber gegen Frankfurt schon zum zweiten Mal." Schon das Hinspiel in Gießen hatten die Skyliners mit 92:69 klar gewonnen.

Entschuldigung an 500 Schlachtenbummler

Sehr zum Leidweisen der treuen Gießener Fans, von denen circa 500 am Sonntag die Reise nach Frankfurt mitangetreten hatten. "Wenn Gießen etwas erstklassiges hat, dann sind es die Fans. Da muss man lange suchen, um so viele zu finden, die auswärts mitfahren", lobte Ignjatovic. Irgendwann während des Spiels hatte aber auch der treue 46ers-Anhang die Nase voll und skandierte: "Wir wollen euch kämpfen sehen."

Zwar wollte der Trainer seiner Mannschaft den Willen nicht absprechen, für den Unmut der Fans hatte er aber natürlich trotzdem Verständnis. "Ich kann mich nur entschuldigen und hoffen, dass wir schon beim nächsten Spiel wieder eine bessere Leistung zeigen."

"In den Playoffs werden die Karten neu gemischt"

Für Gießen ist die Niederlage nach zuvor vier Siegen Folge zwar ein Rückschlag, aber auch hier gilt: zu hoch sollten die 46ers das Ergebnis nicht hängen. Als Liga-Fünfter liegen auch die Mittelhessen weiter klar auf Playoff-Kurs – und vielleicht gelingt ihnen ja in der Post Season doch noch die Revanche gegen die Skyliners. "Sollten beide Mannschaften dabei sein, werden die Karten in den Playoffs neu gemischt", ist zumindest deren Trainer Wucherer überzeugt.