Felix Loch jubelt - WM-Bronze

BR24 Sport WM-Bronze mit Tränen: Rodler Felix Loch erleichtert in Altenberg

Stand: 27.01.2024 16:45 Uhr

Nach zuletzt schweren Rennen gewinnt Felix Loch Bronze bei der Heim-WM in Altenberg. Erstmals war er Dritter im Einzel bei der WM. Vermutlich hat er sich noch nie so sehr über einen dritten Rang gefreut.

Von Johannes Kirchmeier

Der Rennrodler Felix Loch hatte Tränen in den Augen, er drehte sich vom Mikrofon weg und hielt sich die Hände vors Gesicht. Das Ganze passiert nicht so oft, daher ist es durchaus erwähnenswert, dass der 34-Jährige in diesem Fall mal nichts mehr zu sagen hatte beim Interview im ZDF.

"Die Medaille war extrem wichtig", brachte er zuvor noch heraus. Der oberbayerische Parade-Rodler hatte zuvor WM-Bronze in Altenberg gewonnen. Und so sehr wie an diesem Samstagnachmittag (27.01.2024) hat er sich vermutlich noch nie über einen dritten Platz gefreut. Erstmals holte er WM-Bronze im Einzel. Loch, der Mann, der insgesamt drei Olympiasiege und 14 WM-Titel in seiner Karriere errang, erlebte damit ja so etwas wie ein vorzeitiges Happy End dieser so schwierigen Saison.

Loch nur Sechster im Gesamtweltcup

Oftmals fuhr der Athlet vom RC Berchtesgaden nur hinterher - und wusste so recht auch nicht, woran das lag. Zuletzt in Innsbruck wurde er gar nur Achter und in der Gesamtwertung liegt er auf dem sechsten Rang. Am Samstag aber, als es darauf ankam, lieferte er wieder eine starke Leistung. Hinter Max Langenhan und Nico Gleirscher reichte es für Rang drei.

"Ich fahre hier schon sehr, sehr lang", sagte Loch, als er ein paar Mal durchgeatmet hatte. "Es war heute extrem schwierig im zweiten Lauf. Ich hab mit meinem Techniker davor noch so viel probiert. Es war genau alles richtig." Von Rang fünf aus raste er noch aufs Podest. Und glücklich war er nicht nur über sein Edelmetall: "Ich bin lang genug dabei, um zu wissen, dass es einfach wichtig ist, dass wir Medaillen machen", sagte er ja schon vor der WM zum "Münchner Merkur/tz". "Jeder von uns hätte gerne eine, aber wer sie am Ende holt, ist – auch wenn es blöd klingt – vollkommen egal. Wir brauchen als Team Edelmetall, um unsere Förderung zu erhalten."

Es gewann am Ende der, der sie sich am meisten verdient hatte in dieser Saison: Max Langenhan. Den Weltcup dominiert er nach Belieben, nur bei der EM hatte er als Dritter nicht vollends überzeugen können. Der 24-jährige Lokalmatador fuhr am Samstag im Einsitzer in 1:47,813 Minuten am schnellsten, ganze 0,761 Sekunden trennten ihn vom Österreicher Nico Gleirscher in Altenberg. "Wir haben zusammen eine Medaille gewonnen, das ist das Wichtigste", sagte Langenhan: "Wir sind super glücklich."

Dass es im Team stimmt, zeigte Loch auch hinterher: Nach Langenhans Triumphfahrt hievte Loch seinen Teamkollegen unter großem Jubel in die Höhe. Und als er danach zu Tränen gerührt war, übernahm Langenhan einfach mit dem Antworten beim Interview.

Quelle: BR24Sport im Radio 27.01.2024 - 13:55 Uhr