Xabi Alonso und Thomas Tuchel

BR24 Sport Tuchel-Nachfolge: Alonso Favorit – doch es gibt andere Optionen

Stand: 21.02.2024 19:55 Uhr

Mit der Bekanntgabe der Trennung von Thomas Tuchel zum Saisonende hat beim FC Bayern München die Suche nach dem Nachfolger begonnen. Viele große Namen werden gehandelt. Als Favorit kristallisiert sich Ex-Bayern-Profi Xabi Alonso heraus.

Von BR24Sport , Wolfram Porr

Also wieder mal ein Neustart mit neuem Trainer: Wie schon bei der Verpflichtung von Julian Nagelsmann und später bei dessen Ablösung durch Thomas Tuchel vor nicht mal einem Jahr bekommt die sportliche Führung beim deutschen Fußball-Rekordmeister ein neues Gesicht.

Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen erklärte nach einem "einvernehmlichen Gespräch" mit Tuchel, dass sein Klub "mit der Saison 2024/25 eine sportliche Neuausrichtung mit einem neuen Trainer" vorzunehmen gedenke. Nur: Wer könnte dieser neue Trainer sein? Und führt man jetzt schon hinter den Kulissen Gespräche oder wartet man, bis Max Eberl am 1. März seine Arbeit als Sportvorstand aufnimmt?

Xabi Alonso - die logische Lösung

In den Medien kursieren bereits eine Reihe hochkarätiger Trainernamen. Ganz oben auf der Liste steht ein alter Bekannter: Xabi Alonso, derzeit Trainer von Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen. Der frühere FC-Bayern-Profi arbeitet seit 5. Oktober 2022 sehr erfolgreich für die Werkself, ist für die Krise des FC Bayern indirekt mitverantwortlich und wäre eine logische Lösung. Beim FC Bayern könnte Alonso einen großen Topklub trainieren und den nächsten Karriereschritt machen.

Von 2014 bis 2017 war der Spanier ein hoch angesehener Stratege beim FC Bayern, Ex-Klubchef Karl-Heinz Rummenigge wollte ihn 2018 als Co-Trainer holen. Alonsos Vertrag bei Leverkusen läuft bis 2026. Laut "Bild" besitzt der 42-Jährige eine Vereinbarung mit Bayer, dass er den Klub vorzeitig verlassen darf, sollte er ein Angebot von einem seiner früheren Vereine erhalten: Bayern, Real Madrid oder Liverpool - auch die "Reds" suchen einen neuen Trainer, seit bekannt ist, dass Jürgen Klopp zum Saisonende eine Pause einlegen will.

Wobei FC-Bayern-Experte Florian Eckl im BR24Sport live zu bedenken gibt: "Auf Klopp zu folgen, ist schon eine Challenge. Klopp hat sich in Liverpool ein Denkmal errichtet. Ich weiß nicht, ob er das will."

Hansi Flick - würde das gut gehen mit dem "Ex"?

Es ist noch gar nicht so lange her, da räumte Flick als Nachfolger des bedingt erfolgreichen Niko Kovač innerhalb weniger Monaten alles ab, was abzuräumen war, inklusive Champions League und Weltpokal (beides 2020). Fraglich, ob sich derlei wiederholen ließe, zumal der Ruf von Flick (58) als Meistermacher durch seine Zeit als Bundestrainer und vor allem die missratene WM in Katar arg gelitten hat.

Frei wäre er. Das Ende seines Engagements an der Säbener Straße lief aber nicht ganz so geräuschlos ab wie geplant. Weil er offenbar mit dem damaligen Sportvorstand Hasan Salihamidžić nicht zurechtkam, hatte es zuvor immer mal wieder Unstimmigkeiten gegeben. Auch wenn Salihamidžić inzwischen weg ist: Ein bisschen was soll hängen geblieben sein. Mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat sich der frühere Bundestrainer laut "Sport Bild" aber wieder versöhnt. Der Bayern-Patron war damals über Flicks Abgang nicht erfreut.

Sebastian Hoeneß - Fehlende Erfahrung spricht gegen den VfB-Coach

Der Neffe von Uli Hoeneß ist ein weiterer Kandidat - einer mit Stallgeruch. Von 2017 bis 2019 trainierte er die U19 der Bayern, danach für ein Jahr die zweite Mannschaft der Münchner, mit der er in die 3. Liga aufstieg. Danach wechselte er in die Bundesliga zur TSG Hoffenheim, wo er zwei Jahre arbeitete. Am 3. April 2023 übernahm er den VfB Stuttgart, rettete ihn erst vor dem Abstieg und formte ihn danach zu einem Anwärter auf die Champions League. Gute Referenzen - aber genug für den FC Bayern?

Das Beispiel Niko Kovač zeigt, dass die Aufgabe, den FC Bayern zu trainieren, für jemanden wie Hoeneß möglicherweise noch zu früh kommt. Ihm fehlt es an internationaler Erfahrung. Was in Stuttgart funktioniert, muss beim FC Bayern noch lange nicht zum Erfolg führen.

Zinédine Zidane

Zinédine Zidane

Zinédine Zidane - großer Name, Sprache als Hindernis

Der wohl größte Name, der derzeit gehandelt wird, ist Zinédine Zidane. Der 51-Jährige gewann als Spieler alles, was es zu gewinnen gibt, war anschließend auch als Trainer von Real Madrid überaus erfolgreich: Hattrick in der Champions League (2016 bis 2018), Weltpokalsieger (2017).

Weniger gut lief es für den Franzosen in einer zweiten Amtszeit bei den Königlichen (2019 bis 2021). Im Moment ist er ohne Trainerjob. In München würde Zidane auf einige französische Stars (Kingsley Coman, Dayot Upamecano, Mathys Tel) treffen. Größtes Problem: Der Franzose spricht kein Deutsch, worauf man beim FC Bayern aber großen Wert legt.

Wer noch? Conte, Mourinho und Solskjaer auf dem Markt

Auch die Namen Antonio Conte, José Mourinho und Ole Gunnar Solskjaer tauchen hier und da auf, wenn es um die Tuchel-Nachfolge geht. Allerdings: Wie bei Zidane sorgen vor allem die fehlenden Deutschkenntnisse dafür, dass sie als Dauerlösung bei einer "Neuausrichtung" wohl chancenlos sind.

Jürgen Klopps Berater winkt ab

Ehrenpräsident Uli Hoeneß wollte Jürgen Klopp bereits 2008 zum FC Bayern holen - Karl-Heinz Rummenigge kam dann jedoch auf die "großartige Idee", wie Hoeneß es einst bezeichnete, mit Jürgen Klinsmann. Auch der zweite Anlauf von Hoeneß im Jahre 2018 misslang. Und nun? Klopp hat seinen Abschied beim FC Liverpool zum Saisonende angekündigt. Das große Aber: Der 56-Jährige möchte sich mindestens ein Jahr Auszeit nehmen. "Dabei bleibt es", ließ Klopps Berater Marc Kosicke am Mittwoch wissen.

Dominik Vischer (l.) und Florian Eckl im Gespräch im Studio

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Quelle: BR24 21.02.2024 - 18:30 Uhr