Marinko Jurendic und Stefan Reuter bei der Vorstellung

BR24 Sport Jurendic beendet Reuters Alleinherrschaft in Augsburg

Stand: 03.08.2023 18:53 Uhr

Mit Marinko Jurendic vom FC Zürich bekommt der FC Augsburg erstmals einen Sportdirektor. Der Neue musste Augsburg zwar googeln und wird Geschäftsführer Stefan Reuter auf der Ersatzbank ersetzen.

Von René Kirsch

„Ich werde nicht mehr auf der Bank sitzen. Vielleicht freut sich der ein oder andere Schiedsrichter“, schmunzelt Stefan Reuter in Anspielung auf seine impulsive Art, die Spiele seines Vereins zu begleiten und dabei manchen Zwist mit den Schiedsrichtern der Bundesliga auszufechten. An seiner Stelle wird künftig Marinko Jurendic neben Trainer Enrico Maaßen die Spiele von der Bank aus verfolgen. Der 45-jährige Schweizer soll das Bindeglied werden, zwischen Management und Mannschaft: „Es ist vorgesehen, dass ich eng bei der Mannschaft und beim Trainer bin. Wichtig ist, dass der Trainer dabei ein gutes Gefühl hat. Ich bin aber nicht nur der ruhige Schweizer“, so Jurendic.

Erstmals ein FCA-Sportdirektor

Die Position des Sportdirektors gab es bisher nicht beim FC Augsburg, sie wurde von Fans und Kennern des Vereins aber schon länger gefordert und auch die Saisonanalyse im Sommer hat ergeben, dass hier Defizite in der sportlichen Führung offengelegt, bestätigt Reuter: „Wir wollten schon vor zwei Jahren einen Sportdirektor installieren und sind umso glücklicher sie nun mit Marinko besetzen zu können.“

Bislang war der Weltmeister von 1990 im sportlichen Bereich alleinverantwortlich für Zu- und Abgänge beim Bundesligisten. Nach elf Jahren als Hauptverantwortlicher wird er nun bei der Kaderplanung von Jurendic unterstützt, der die Position des Sportdirektors bis zuletzt erfolgreich beim FC Zürich ausgeführt hat und mit der Empfehlung einer Schweizer Meisterschaft 2022 kommt.

Jurendic erhält in Augsburg einen Vertrag bis Sommer 2026. Wie die weitere Zusammenarbeit zwischen dem Geschäftsführer Sport Stefan Reuter und ihm als Sportdirektor aussehen wird, sollen die kommenden Wochen und Monate zeigen. Nach der Anfrage des FC Augsburg, „musste ich zuerst mal schauen, wo genau Augsburg liegt“ gesteht Jurendic, aber „eine Anfrage aus der Bundesliga lässt dich nicht kalt.“

Ein Experte für den Nachwuchs

Beim FC Zürich stieg Jurendic in den letzten Jahren vom U21-Trainer zum Sportdirektor auf, zuvor war er auch beim Schweizer Verband in der Nachwuchsförderung tätig. Expertise die er nun auch beim FCA einbringen soll. Erklärtes Ziel sind mehr Eigengewächse bei den Profis. Hierzu bringt Jurendic seinen Assistenten Heinz Moser aus Zürich mit. Moser wird im September als Talente-Manager einsteigen. Bei der Talententwicklung bittet Jurendic aber um Geduld, der Sprung von der Jugend oder der Regionalliga sei schließlich gewaltig.

Malone verlässt FCA - weitere Transfers möglich

Ein Spieler, der diesen Sprung zumindest nicht mehr beim FCA versuchen wird, ist Maurice Malone. Manager Stefan Reuter bestätigte, dass man mit Sturm Graz „in finalen Gesprächen“ über einen Wechsel des Eigengewächses sei.

Die aktuelle Kaderplanung ist damit zwar längst nicht abgeschlossen, zu konkreten Personalien will sich der neue Sportdirektor aber erst ein umfassendes Bild machen: „Objetzt noch im August Transfers getätigt werden und wem man das zuschreibt, ist letztlich egal. Es geht nicht um meine Handschrift, sondern es geht um die Handschrift des FC Augsburg. Wenn wir erfolgreich sind, sind alle glücklich.“ Und Stefan Reuter wird dann von der Tribüne aus die Siege seines FCA bejubeln, denn „von oben hat man einen viel besseren Blick auf das Spielfeld.“

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Quelle: BR24Sport 03.08.2023 - 18:30 Uhr