Langlauf Jonas Dobler nach seinem Karriereende: Zwischen Wehmut und Glück
Für Langläufer Jonas Dobler ist die Profi-Karriere nach über zehn Jahren im Weltcup vorbei. "Es war ein absoluter Traum", sagt der 31-Jährige.
Es war sein letzter Auftritt als professioneller Langläufer. 50 Kilometer kämpfte sich Jonas Dobler durch die Schneelandschaft am Holmenkollen. Langlauf-Marathon - viel härter geht es kaum. Am Ende wurde der 31-Jährige vom SC Traunstein Sechzehnter. Ein starkes Ergebnis, kein Deutscher war besser als er. Ein würdiger Abschluss seiner Karriere.
Doch das eigentliche Highlight gab es wenige Tage zuvor. Bei der Nordischen Ski-WM holte Dobler mit der Staffel überraschend die Bronze-Medaille. Die erste internationale Medaille seiner Karriere. Bei Deutschen Meisterschaften holte er zweimal Gold, dreimal Silber und sechsmal Bronze.
Dobler: Ein "bisschen Wehmut" und Vorfreude auf "das, was kommt"
Wie fühlt sich Dobler jetzt nach seinem Abschied aus dem Weltcup-Zirkus - mehr als zehn Jahre, nachdem alles begann? "Das ist natürlich alles dabei", sagt Dobler im Interview mit BR24Sport. "Ein bisschen Wehmut, wenn man sich jetzt von den Teamkollegen für längere Zeit verabschiedet. Aber ich bin genauso glücklich über das, was ich jetzt noch einmal erreicht habe - vor allem bei der WM. Und ich freue mich auf das, was kommt. Ich zweifele nicht an meiner Entscheidung."
Das absolute Highlight seiner Karriere hat sich Dobler für den Schluss aufgehoben. Es war ein packendes Rennen bei der Nordischen Ski-WM in Planica. Norwegen und Finnland waren schon im Ziel und im Schlusssprint musste sich Friedrich Moch gegen die starken Franzosen durchsetzen. Zuvor hatte Dobler den 22-Jährigen in die Position gebracht, auf der Zielgerade den Turbo zu zünden und der ersten Medaille für die deutschen Männer seit zwölf Jahren entgegenfliegen zu können.
WM-Bronze: Alle schreien von Glück
"Es war ein absoluter Traum", sagt Dobler. "Das war sportlich das mit Abstand Größte, was ich erreicht habe. Und auch was wir als Team erreicht haben. Daran gibt es überhaupt keinen Zweifel." Eine Sensation, ein Wunder, hieß es im Nachhinein. Doch ganz aus heiterem Himmel kam diese Bronze-Medaille laut Dobler nicht: "Man konnte an den Statistiken schon sehen, dass wir von den Einzelplatzierungen her um Bronze mitfahren können. Wir sind so rangegangen, dass wenn alles passt, wir mit den Großen mitkämpfen können. Das war das Ziel."
Was Dobler von diesem Sieg am besten in Erinnerung bleiben wird: "Diese ersten zehn Sekunden danach. Wo einfach alle Betreuer von den Streckenposten hergelaufen kommen, wo alle Techniker aus dem Truck in den Zielbereich kommen und alle vor Glück schreien."
Neue Herausforderungen: Vater und duales Studium
Für Dobler steht nun ein komplett neuer Lebensabschnitt an. Der 31-Jährige beginnt ein Duales Studium - und auch privat steht er vor einer großen Veränderung: Er und seine Ehefrau Carla werden bald zum ersten Mal Eltern. "Es wird was ganz anderes. Aber ich glaube, es wird mindestens genauso schön. Jetzt passt einfach alles zusammen und einfach super gewesen, so aufzuhören. Jetzt kann ich mich auf etwas ganz anderes freuen."