"Danke, Franz" - Anzeige vor dem Spiel in der Arena

Fußball-Bundesliga FC-Bayern-Spiel ganz im Zeichen der Trauer um Beckenbauer

Stand: 13.01.2024 10:05 Uhr

Paul Breitner hatte auf der Tribüne feuchte Augen, die Mannschaft lief einträchtig mit einem Trikot mit Franz Beckenbauers Rückennummer fünf ins Stadion ein - der Fußball war vor der Partie des FC Bayern gegen Hoffenheim erstmal zweitrangig.

Von Wolfram Porr

Den Mittelkreis zierte ein Foto vom "Kaiser", vor der Südkurve hing ein schwarzes Banner mit dem Schriftzug "Die Lichtgestalt geht auf die letzte Reise - Ruhe in Frieden, Kaiser!". Beim Einlauf der beiden Mannschaften ertönte "Gute Freunde kann niemand trennen" - Franz Beckenbauers Charterfolg aus den 1960er Jahren. Und Tausende sangen inbrünstig mit. Das Lied sollte an diesem Abend noch häufiger zu hören sein.

Noch vor dem Anpfiff ergriff dann Stadionsprecher Stephan Lehmann das Wort: "Es gibt keine Worte, diesen Verlust auszudrücken", sagte er. "Lieber Franz. danke für alles. Ruhe in Frieden!" Gefolgt von einer Schweigeminute, die mit Stille, aber auch von Applaus begleitet wurde.

Sondertrikots zum Beckenbauer-Gedenken

Der FC Bayern hat das große Lebenswerk seiner verstorbenen Ikone Franz Beckenbauer im Bundesliga-Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim noch einmal ausführlich gewürdigt. Die Bayern-Profis hatten sich schon mit der legendären Nummer 5 auf ihren roten Retro-Trainingsanzügen aufgewärmt. Während des Spiels trugen beide Teams einen Trauerflor, die Münchner zusätzlich ein Sondertrikot mit der Aufschrift "Danke Franz", was man zugunsten der Franz-Beckenbauer-Stiftung auch käuflich erwerben kann. Die Spieltrikots werden nach dem Spiel unterschrieben und versteigert. Der Erlös kommt ebenfalls der Stiftung zugute.

Mit diesem Banner verabschiedeten sich die Fans von Franz Beckenbauer

Mit diesem Banner verabschiedeten sich die Fans von Franz Beckenbauer

Viele Weggefährten im Stadion

Im weiten Rund konnte man viele alte Weggefährten Beckenbauers entdecken, darunter Paul Breitner, Sepp Maier und viele andere. Der FC Bayern hatte sie eingeladen. Erst nach all diesen Trauerbekundungen durfte es um Fußball gehen. Dass nach 90 Minuten ein 3:0-Sieg gegen die Hoffenheimer heraussprang, war ausnahmsweise mal nur Beiwerk und fast nebensächlich.

"Es ist für die Mannschaft und mich ein großer Ansporn, das Spiel ihm zu widmen und zu gewinnen", hatte Trainer Thomas Tuchel vor der Partie gesagt. Zuvor hatte sich bereits Thomas Müller ganz ähnlich in den sozialen Medien geäußert. Und sie hielten Wort.

Der Weltmeister-Kapitän von 1974 und -Teamchef von 1990 war am vergangenen Sonntag im Alter von 78 Jahren verstorben. Die Beisetzung fand am Freitag im engsten Familienkreis statt, am kommenden Freitag (14.40 Uhr im BR Fernsehen) findet eine Trauerfeier für Beckenbauer in der Allianz Arena statt.

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Quelle: Blickpunkt Sport 14.01.2024 - 21:45 Uhr