Jess Thorup, Trainer des FC Augsburg

BR24 Sport Das neue Selbstverständnis des FCA: Kein Zittern vor Leverkusen

Stand: 12.01.2024 12:48 Uhr

Der FC Augsburg kommt aus der Winterpause – mit einem dicken Polster und voller Selbstvertrauen. Gegen Spitzenreiter Leverkusen formuliert Trainer Jess Thorup ein großes Ziel: "Wir wollen die ersten sein, die Leverkusen schlagen."

Von Raphael Weiss

Es ist nicht allzu lange her, da gab der FC Augsburg ein besorgniserregendes Bild ab. Ohne Selbstvertrauen, mit bangem Blick nach unten, taumelte man dem Abstieg entgegen. Der eigentlich so beliebte Trainer Enrico Maaßen wirkte ideenlos und seine Spieler erlaubten sich die ein oder andere öffentliche Spitze gegen den Chef.

Thorup will als erste Mannschaft "Bayer Leverkusen schlagen"

Drei Monate später wirkt der FCA wie ausgewechselt. Selbstbewusst, geradezu spitzbübisch, präsentiert er sich in der Bundesliga, in der ihm auch in Saison Nummer zwölf ein Underdog-Image anhängt. Doch seitdem Jess Thorup Mannschaft und Verein neues Leben eingehaucht und mit 13 Punkten aus neun Spielen auf Platz elf der Tabelle geführt hat, erinnern die Augsburger wieder an den FCA, der kurz nach dem Aufstieg die Bundesliga aufmischte.

Und so wirken Thorups Worte vor dem Duell mit Spitzenreiter Bayer Leverkusen (Samstag, 13. Januar, ab 15.30 live in der Radioreportage und im Ticker) auch nicht wie eine leere Phrase, sondern ehrlich: "Wir sehen die Möglichkeit, die erste Mannschaft in dieser Saison zu sein, Bayer Leverkusen zu schlagen", sagte der Däne am Donnerstag mit Blick auf das erste Spiel des Jahres in der Fußball-Bundesliga.

Ausverkaufte Arena: "Vor unseren Fans ist alles möglich"

Leverkusen, trainiert von Xabi Alonso, ist zweifelsohne die Mannschaft der bisherigen Saison. Das Werksteam mäht alles weg, was sich ihnen versucht, in den Weg zu stellen. Stuttgart, Dortmund, FC Bayern - nur diese drei Mannschaften konnten Leverkusen bislang ein Unentschieden abringen. Alle anderen verloren, fast immer deutlich.

Nun ist Augsburg an der Reihe, das Leverkusener Angriffsmonster, das Alonso geschaffen hat, zu zähmen. "Vor unseren Fans ist alles möglich", sagt Thorup und erklärt gleich, dass er sich nicht nur hinten reinstellen möchte, sondern seine Mannschaft sich durchaus am Spielgeschehen beteiligen soll.

Leverkusen: Afrika-Cup und Boniface-Verletzung

Daran ist der FCA gut beraten, denn Leverkusen muss in den kommenden Spielen auf zwei wichtige Defensiv-Stützen verzichten. In Edmond Tabsoba und Odilon Kossounou (beide beim Afrika-Cup) fehlen zwei Stamminnenverteidiger. Und nach der schweren Adduktorenverletzung von Victor Boniface fehlt der Offensive ihr Anführer. Doch auch der Rest des Leverkusener Kaders kann sich durchaus sehen lassen.

Erst Leverkusen, dann Gladbach und der FC Bayern

Für Thorup und seinen FCA wird dieser Re-Start nach dem Winter eine echte Herausforderung. Denn nach Leverkusen warten mit Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern zwei weitere Duelle, die ebenfalls alles andere als angenehm sein dürften. Thorup sieht das freilich gelassen. "Es ist eine Möglichkeit für uns, zu zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte der FCA-Trainer.

Und sollte der FCA bei diesem schweren Auftaktprogramm doch ins Stolpern geraten, haben die Schwaben zumindest ein dickes Polster auf die Abstiegsränge. Acht Punkte liegen zwischen Augsburg und dem FSV Mainz auf Platz 16. Doch dieses Polster will der Trainer Thorup eigentlich gar nicht anrühren. Das ist schließlich das neue Selbstverständnis, die der Däne beim FCA geschaffen hat.

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Quelle: Heute im Stadion 12.01.2024 - 15:05 Uhr