Radsport | Paris-Roubaix Italiener Colbrelli gewinnt Schlammschlacht von Paris - Roubaix

Stand: 03.10.2021 18:04 Uhr

Stürze, Schlamm, Spektakel: Bei der denkwürdigen 118. Auflage des legendären Klassikers Paris-Roubaix haben die deutschen Radprofis den Kampf gegen die Elemente verloren und den Sieg verfehlt. Bei Dauerregen, starkem Wind und auf spiegelglattem Kopfsteinpflaster machte das Rennen seinem Beinamen "Hölle des Nordens" am Sonntag (03.10.2021) alle Ehre.

Das beste Ende hatte dabei Europameister Sonny Colbrelli für sich. Der Italiener vom Team Bahrain-Victorious gewann nach 257,7 km im berühmten Velodrom von Roubaix und durfte wenig später die begehrte Pflasterstein-Trophäe in die Höhe stemmen. Das Podium komplettierten Florian Vermeersch (Belgien/Lotto-Soudal) und Mitfavorit Mathieu van der Poel (Niederlande/Alpecin-Fenix). Bester Deutscher wurde Jonas Rutsch (EF Education-Nippo/+ 1:16 Minuten) als Elfter. "Das ist das Rennen meiner Träume. Es war stressig und ermüdend. Ich hatte Angst, dass mich noch ein Defekt trifft", sagte Colbrelli, der nach der Zieldurchfahrt von Weinkrämpfen durchschüttelt wurde.

Regen macht Pave-Passagen hochgefährlich

Die gefürchteten Pave-Sektoren hatten eine Länge von insgesamt 55 Kilometern. Die holprigen Pisten im Norden Frankreichs waren durch das schlechte Wetter allerdings deutlich gefährlicher als gewohnt.

Mixed-Zeitfahr-Weltmeister Max Walscheid (Qhubeka) war lange in einer Führungsgruppe dabei, ehe er 53 Kilometer vor dem Ziel stürzte. Er durfte sich aber über einen guten zwölften Platz freuen. Für den 2015-Sieger John Degenkolb (Lotto Soudal) und die deutsche Bora-hansgrohe-Mannschaft mit Nils Politt, dem Zweiten von 2019, Ex-Sieger Peter Sagan und Maximilian Schachmann war es ein enttäuschendes Rennen. Das Trio stürzte auf nassen Straßen ebenfalls und war frühzeitig ohne Chance.

Brennauer verpasst Podium im Frauenrennen

Paris-Roubaix war im Vorjahr wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. In diesem Jahr wurde der Termin aus dem Frühjahr in den Herbst verlegt.

Am Samstag hatte bei der Premiere des Frauenrennens die Britin Elizabeth Deignan (Trek-Segafredo) nach 116,4 km als Solistin triumphiert. Bahn-Olympiasiegerin Lisa Brennauer (Durach/Team Ceratizit-WNT) verpasste das Podium als Vierte knapp.