Mario Stevens überquert auf Starissa eine Hürde in Balve (2022)

Springreiten und Dressur Das Wichtigste zu den deutschen Meisterschaften in Balve

Stand: 07.06.2023 11:01 Uhr

Bei den deutschen Meisterschaften in Balve kämpft die Dressur-Prominenz auch um einen Platz im EM-Kader. Im Springen greift Mario Stevens nach seinem dritten Titel - hier die wichtigsten Infos zum Turnier.

Welche deutschen Meistertitel werden beim Balve Optimum vergeben?

Vom Donnerstag, 8. Juni, bis Sonntag, 11. Juni, werden beim Balve Optimum sechs deutsche Meisterinnen und Meister gekürt. Der kleine Ort in Südwestfalen ist seit 2008 und noch bis mindestens 2025 Austragungsort der nationalen Titelkämpfe im Dressur- und Springreiten.

Im Springreiten gibt es eine offene Wertung und eine Wertung für Frauen. In der Dressur treten Frauen und Männer seit 2009 in einem gemeinsamen Klassement an. Es gibt Medaillen im Grand Prix Special und Grand Prix Kür, in beiden Disziplinen werden jeweils auch U25-Meistertitel ausgeritten.

Wer überträgt live?

Der WDR zeigt am Samstag von 15.45 bis 17.15 Uhr sowie am Sonntag von 15.15 Uhr bis 17.15 Uhr die Entscheidungen im Dressur- und Springreiten - im WDR Fernsehen und im Livestream.

Wie ist das mit der EM-Qualifikation?

In der Dressur sind die DM in Balve wie auch der CHIO in Aachen wichtige Turniere, um sich einen Platz im deutschen EM-Team zu sichern. Die Europameisterschaften im Springreiten finden vom 30. August bis 3. September in Mailand statt. Die Dressur-EM in Riesenbeck auf der Anlage von Ludger Beerbaum startet am 5. September und endet am 10. September.

Wer ist beim Springreiten dabei?

Titelverteidiger Mario Stevens ist 2023 nicht dabei, zu den Favoriten zählen diesmal unter anderem Simone Blum, Felix Haßmann, Marcus Ehning und Maurice Tebbel.

Einige Reiterinnen und Reiter aus dem Olympiakader, darunter Daniel Deußer und Jana Wargers, setzen im vollgepackten internationalen Turnierkalender andere Schwerpunkte.

Wer ist in der Dressur dabei?

In der Dressur ist die Dichte an Topstars deutlich größer: An den Start gehen unter anderem Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl, Isabell Werth, Dorothee Schneider, Ingrid Klimke und Frederic Wandres.

Wie ist der Modus im Springreiten?

Die Regularien sehen in der offenen Springreit-Wertung vier Umläufe vor: Am Freitag steht ein Springen mit zwei identischen Umläufen an, die besten 25 dieser Umläufe dürfen auch am Sonntag starten. Dann wartet auf sie ein schwerer Parcours mit Wassergraben sowie ein leichterer Umlauf ohne Wassergraben. Abschließend werden die Wertungen aller vier Umläufe zusammengerechnet, bei Punktgleichheit entscheidet ein Stechen über die Medaillenplätze.

Bei den Frauen stehen drei Umläufe auf dem Programm, die besten 25 des ersten Umlaufs qualifizieren sich für die beiden Finalumläufe. Auch hier zählen am Ende alle drei Umläufe zusammen, bei Punktgleichheit kommt es zum Stechen um die Medaillenvergabe.

Wie ist der Modus in der Dressur?

Auch in der Dressur gibt es eine Qualifikationsprüfung am Freitag, am Samstag dann die Entscheidung im Grand Prix Special. Dabei müssen die Pferde einen festgelegten Lektionenablauf absolvieren - es ist die schwerste internationale Dressurprüfung und dauert 6:40 Minuten.

Beim Grand Prix Kür reiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Lektionen, die am Grand Prix Spécial orientiert sind, in frei gewählter Reihenfolge und zu selbst ausgesuchter Musik. Die Wertungsrichter vergeben Punkte in 0,5er-Schritten zwischen 0,0 (nicht ausgeführt) über 5,0 (genügend) bis 10,0 (ausgezeichnet).

Wie ist der Zeitplan?

Donnerstag, 8. Juni
Uhrzeit Disziplin Wettbewerb
14:00 Uhr Springreiten 1. Wertungsprüfung, Frauen
18:00 Uhr Dressur Vorbereitungsprüfung Grand Prix U25
Freitag, 9. Juni
Uhrzeit Disziplin Wettbewerb
11:30 Uhr Springreiten 1. Wertungsprüfung, offen
12:00 Uhr Dressur Qualifikationsprüfung Grand Prix
Samstag, 10. Juni
Uhrzeit Disziplin Wettbewerb
10:00 Uhr Dressur Grand Prix Special
13:00 Uhr Dressur Grand Prix U25
14:30 Uhr Springreiten Finalwertung, Frauen
Sonntag, 11. Juni
Uhrzeit Disziplin Wettbewerb
09:00 Uhr Dressur Grand Prix Kür U25
11.30 Uhr Dressur Grand Prix Kür
14:30 Uhr Springreiten Finalwertung, offen

Wer sind die Titelverteidiger?

Bei den Männern hat sich Mario Stevens auf Starissa im vergangenen Jahr seinen zweiten deutschen Meistertitel gesichert. Bei den Frauen gewann Katrin Eckermann auf Cascadello-Boy - die 32-Jährige holte damit nach zwei Silbermedaillen zum ersten Mal Gold.

In der Dressur sicherte sich Dorothee Schneider mit Showtime FRH ihre dritte Goldmedaille im Grand Prix Special. In der Kür gewann Isabell Werth mit ihrem Hengst DSP Quantaz ihren 17. deutschen Meistertitel. In der U25-Wertung der Dressur ging Gold an Alina Schrader mit Paola (Kür) und Helen Herbe mit Carlos FRH.

Wer sind die Rekordsieger?

Ludger Beerbaum kommt in seiner langen Karriere auf neun deutsche Meistertitel, der jüngste stammt aus dem Jahr 2011. In der Frauen-Wertung hat Eva Bitter sechs Goldmedaillen gesammelt, zuletzt gewann sie 2014. In den 50er Jahren holte Helga Köhler ebenfalls sechs Titel, den DM-Vorgänger "Deutsches Springchampionat" mit eingerechnet.

In der Dressur liegt Isabell Werth mit 17 Titeln und großem Abstand vorne.

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Worum geht es beim Harmonie- und Fairness-Preis?

Das ist ein mit 10.000 Euro dotierter Publikumspreis im Grand-Prix-Kür-Finale am Sonntag. Die Zuschauerinnen und Zuschauer stimmen über ihr Smartphone ab, wer am feinfühligsten geritten ist. Sie vergeben Punkte in den drei Kategorien Leichtigkeit, Harmonie und Fairness.