Die Reiterin Jessica von Bredow-Werndl empfindet die FEI-Auslegung zur Mutterschutz-Regel "als ungerecht".

Olympiasiegerin muss Babypause einhalten Dressurreiterin Bredow-Werndl verärgert über Weltverband

Stand: 17.09.2022 08:06 Uhr

Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl kritisiert den Pferdesport-Weltverband FEI wegen der aus ihrer Sicht ungerechten Mutterschutz-Regel.

Dressur-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl muss ihr geplantes Comeback nach der Babypause unfreiwillig verschieben. Nach der Geburt ihrer Tochter im August verweigerte der Weltverband FEI der 36-Jährigen die Starterlaubnis beim Ludwigsburger Pferdefestival (22. bis 25. September).

In einem Statement auf ihrem Instagram-Kanal kritisierte von Bredow-Werndl die Auslegung der "Maternity Leave Rule" seitens der FEI als "schlichtweg ungerecht" und nicht nachvollziehbar. Die Reiterin war Mitte August zum zweiten Mal Mutter geworden.

Verlust von Weltranglistenpunkten

Im Reglement geht es vor allem um Weltranglistenpunkte. Wer Mutterschutz beantragt, kann die Hälfte der Punkte für sechs Monate behalten, darf nach FEI-Ansicht aber erst nach einem halben Jahr wieder reiten. Wer eher startet, so wie es die deutsche Dressurreiterin geplant hatte, verliert nach FEI-Auslegung rückwirkend die Punkte während der gesamten Schwangerschaftspause.

Da eine kurzfristige Entscheidung des FEI-Tribunals nicht realistisch erschien, verzichtete sie auf eine Klage. "Ich wünsche mir für die Zukunft (für meine Kolleginnen), dass das Reglement angepasst wird", schloss von Bredow-Werndl ihr Statement und ergänzte den Hashtag #berufsverbot.

Auch Springreiterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann kämpft

Unterstützung erhält von Bredow-Werndl vom deutschen Verband FN. Es sei nicht geregelt, "dass eine Athletin auch sechs Monate pausieren muss", sagte FN-Justiziarin Constanze Winter in einer Mitteilung. Die Sportlerinnen können nach ihrer Ansicht den Mutterschafts-Urlaub auch "früher beenden".

Seit Monaten kämpft bereits die Springreiterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann gegen die FEI-Auslegung. Nach der Geburt ihres Sohnes Friedrich hatte sie früh angefangen, wieder zu reiten. Deshalb stürzte sie in der Weltrangliste ab und erhielt nach eigener Aussage bei einigen bei internationalen Turnieren keine Startgenehmigung.