Der russische Präsident Wladimir Putin und Chinas Generalsekräter Xi Jinping stoßen an

Mögliche Wiederzulassung der Athleten IOC berät über Russland - Putin und Xi "begrüßen Initiative"

Stand: 23.03.2023 09:26 Uhr

Der Vorstand des IOC berät am Dienstag über die mögliche Wiederzulassung russischer und belarusicher Sportler. Die Präsidenten aus Russland und China "begrüßten die Inititative" des IOC.

Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Präsident Xi Jinping veröffentlichten nach ihrem Treffen im Kreml eine gemeinsame Stellungnahme. "Die Parteien begrüßen die einschlägigen Initiativen und Entscheidungen des Internationalen Olympischen Komitees und des Olympischen Rates von Asien, gemeinsam die olympischen Werte zu wahren", zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS aus dem Schreiben.

Die beiden politischen Amtsträger betonten, dass sie "eine Politisierung des Sports ablehnen". Man hoffe, "die einzigartige Rolle der Körperkultur und des Sports zur Förderung von Solidarität und Frieden nutzen zu können".

IOC berät am Dienstag über Russland

Der Vorstand des IOC kommt ab Dienstag (28.03.2023) bis Donnerstag in der IOC-Zentrale in Lausanne zusammen. Am ersten Tag werde der IOC-Vorstand in Bezug auf den Ausschluss von Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus über die Erkenntnisse aus Gesprächen mit IOC-Mitgliedern, Nationalen Olympischen Komitees, internationalen Verbänden der Sportarten und Athletenvertretern beraten, wie das IOC mitteilte. Eine Pressekonferenz ist für Dienstag um 16 Uhr (MESZ) anberaumt.

Der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach äußerte sich am Mittwoch bei einer Veranstaltung in Essen zum Thema. "Warten Sie bis Mitte nächster Woche. Ich bin zuversichtlich, dass wir dann mit entsprechenden Leitlinien kommen werden", sagte Bach.

Er forderte die Politik auf, bei der Entscheidung die Autonomie des Sports anzuerkennen. "Es ist für uns ein Dilemma und eine vollkommen neue Situation. Denn bisher hat keine Regierung und kein Athlet aus Konfliktländern eine totale Isolierung gefordert - oder mit Boykott gedroht", erklärte er.

Fecht-Weltverband stimmte für Wiederzulassung

Zuletzt hatte der Fecht-Weltverband einer Rückkehr von Kämpferinnen und Kämpfern aus Russland und Belarus zugestimmt, nach Informationen der Sportschau auch teilweise mit deutscher Zustimmung.

Die entsprechenden Wettbewerbe könnten dadurch im Gegenzug ohne ukrainische Beteiligung stattfinden. Wie der ukrainische Verband NFFU der Sportschau am Dienstag mitteilte, werde er weder Fechterinnen und Fechter, noch Kampfrichter oder Trainer zu solchen Wettbewerben entsenden.

IOC öffnete Tür für die Rückkehr

Zuletzt öffnete das IOC die Tür für eine Wiederzulassung und berief sich darauf, dass Menschen aus Russland und Belarus nicht allein wegen ihrer Staatsangehörigkeit ausgeschlossen werden dürften. Bach argumentierte auch in Essen, dass die olympische Charta und die der Vereinten Nationen eine Diskriminierung von Athletinnen und Athleten aufgrund ihrer Herkunft zuließen. Der Deutsche Olympische Sportbund plädierte dagegen noch am Freitag dafür, diesen Ausschluss beizubehalten.

Thomas Bach ist der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees.

Thomas Bach ist der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees.

Das IOC verlangte in einer Empfehlung, dass eine Rückkehr nur unter einem "neutralen Status" möglich sein soll. Das IOC gab dafür als Rahmen an, dass die Sportlerinnen und Sportler in keiner Weise ihren Staat vertreten dürfen und "den Krieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützt" haben dürfen. Wie das überprüft und sichergestellt werden soll, ist allerdings nicht klar.

Tod und Leid durch Russland auch im Sport der Ukraine

Russland führt seit mehr als einem Jahr einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, Belarus stellt sein Territorium dabei als Aufmarschgebiet bereit, mehrfach meldete die Ukraine Raketenbeschüsse auch aus Belarus. Der Angriff Russlands auf die Ukraine trifft neben der Zivilbevölkerung auch den Sport. Zahlreiche Sportlerinnen und Sportler wurden von Russland getötet, viele Sportstätten zerstört.