Olympia | Snowboard Slopestyle Snowboarderin Morgan bei Flugshow starke Achte

Stand: 06.02.2022 04:33 Uhr

Die deutsche Snowboarderin Annika Morgan hat Geschichte geschrieben. Auch wenn es für die 19-Jährige im Slopestyle nicht zur Medaille reichte, machte sie Werbung - für sich und ihren atemberaubenden Sport.

Cool im Gefierschrank: Die Snowboarderin Annika Morgan ist bei ihrer Olympia-Premiere am Sonntag (06.02.2022) im Slopestyle-Finale auf dem achten Platz gelandet. Mit den Medaillen hatte die 19-Jährige bei minus 19 Grad erwartungsgemäß nichts zu tun, der Einzug ins Finale der besten zwölf war ihr Ziel, alles andere Zugabe.

Gold im letzten Versuch

Über den Olympiasieg im Genting Snowpark von Zhangjiakou jubelte die Neuseeländerin Zoi Sadowski-Synnott. Die Goldfavoritin machte es ganz spannend. Erst im letzten von drei Versuchen schnappte sie sich mit einer unglaublichen Flugshow noch den Sieg. Julia Marino (USA/87,68 Punkte) freute sich über Silber. Bronze sicherte sich Tess Coady (Australien/84,15 Punkte).

Morgan - mit Musik im Ohr zur Höchstleistung

Annika Morgan, die als erste deutsche Snowboarderin ein olympisches Slopestyle-Finale erreicht hatte, startete auf dem anspruchsvollen Kurs, auf dem die Athletinnen über Geländer und Rampen fahren und über eine kleine Hütte springen, erstaunlich abgezockt. Ihr erster Versuch über die langen und anspruchsvollen Rails glückte und wurde mit 64,13 Punkten honoriert. Das bedeutete zwischenzeitlich Platz fünf.

Die gute Punktzahl in der Tasche, konnte die junge Freestylerin im zweiten und dritten Durchgang riskieren, brachte die Läufe aber nicht sauber ins Ziel. So ging der erste Run in die Wertung ein - damit landete Morgan noch vor der Doppel-Olympiasiegerin und Freestyle-Legende Jamie Anderson (USA/60,78 Punkte) auf Rang acht. "Ich hatte heute so viel Spaß, war selbstbewusst und überhaupt nicht nervös", lachte die 19-Jährige, die immer mit Musik im Ohr fährt. "Die Musik lenkt nicht ab. Die macht es nur besser."

Zwischen den Runs mit dem Bruder telefoniert

Zwischen den Läufen hatte Morgan sogar mit ihrem Bruder telefoniert. "Er hat gesagt: Wenn du das landest, könnte es sein, dass du eine Medaille gewinnst. Das hat mich richtig nervös gemacht." Der Sportdirektor des deutschen Teams, Andreas Scheid, traut ihr auch für die Zukunft noch Großes zu. "Annika ist noch sehr jung und das Niveau hier bislang höher als im Weltcup. Bei den Spielen 2026 ist sie dann im perfekten Alter."

Nächster Auftritt im Big Air

Für Morgan gehen die Olympischen Spiele noch weiter. Am 14. Februar kämpft die 19-Jährige um den Einzug ins Finale im Big Air und freut sich schon jetzt: "Ich glaube, dass wird witzig."