Olympia | Ski Alpin Abfahrt: Weidle fährt knapp an Olympia-Medaille vorbei

Stand: 15.02.2022 07:06 Uhr

Die deutschen Alpinen bleiben weiter ohne Medaille bei Olympia. Kira Weidle wurde in der Abfahrt Vierte. Gold ging an Weltmeisterin Corinne Suter.

Die Durststrecke der Alpinen des Deutschen Skiverbandes (DSV) bei den Olympischen Winterspielen in China hält an. Die nach starken Trainingsleistungen als Mitfavoritin gestartete Kira Weidle verpasste am Dienstag (15.02.2022) als Vierte in der Abfahrt wie zuvor Lena Dürr im Slalom knapp die ersehnte erste Medaille. In 1:32,58 Minuten lag die WM-Zweite von 2021 im Ziel 71 Hundertstelsekunden hinter Siegerin Corinne Suter. 14 Hundertstel fehlten zu Bronze.

Die Schweizerin Suter ließ ihrem WM-Gold von Cortina d'Ampezzo den Triumph bei Olympia folgen. In 1:31,87 Minuten setzte sie die Bestzeit auf der "Rock"-Piste in Yanqing.

Goggia mit lädiertem Knie zu Silber

Suter verdrängte Titelverteidigerin Sofia Goggia von der Spitzenposition. Die "Speed Queen" aus Italien war mit angerissenem Kreuzband in die Königsdisziplin im Skirennsport gegangen und hatte trotz dieses Handicaps einen Wahnsinnsritt hingelegt (1:32,03).

Umso größer war ihr Ärger, als die nach ihr gestartete Suter ihre Zeit mit 16 Hundertsteln Vorsprung toppte. Bronze ging an eine weitere Italienerin: Olympia-Debütantin Nadia Delago (1:32,44).

Tränen bei Weidle: "Man hätte es besser machen können"

Weidle lag bei ihrem Rennen bis zur letzten Zwischenzeit auf Medaillenkurs, verlor aber auf dem letzten Gleitstück noch viel Zeit. Im Auslauf schüttelte sie den Kopf, die Enttäuschung war groß.

"Es ist extrem hart, vor allem, weil Lena [Dürr] auch schon Vierte war", sagte die Athletin vom SC Starnberg unter Tränen dem ZDF und übte Selbstkritik: "Es war heute deutlich schneller als in den Trainings. Es war ein bisschen anders zum Fahren. Es sollte halt nicht sein. Man hätte es besser machen können."

Eiseskälte und Wind - Start um eine halbe Stunde verschoben

Am Starthäuschen im National-Alpine-Skiing-Centre herrschten am Dienstagvormittag (Ortszeit) erneut eisige Temperaturen von minus 22 Grad. Zudem fegte ein wechselhafter und böiger Wind über die Strecke. Daher verschob die Rennleitung den Start um eine halbe Stunde.