Olympia | Ski Alpin 34 Jahre nach dem Vater: Strolz gewinnt Alpine Kombi

Stand: 10.02.2022 07:48 Uhr

34 Jahre nach seinem Vater Hubert hat Johannes Strolz Olympia-Gold in der Alpinen Kombination gewonnen. Der Österreicher, der erst einen Weltcupsieg feiern konnte, siegte vor Aleksander Aamodt Kilde und James Crawford.

Wie der Vater, so der Sohn: Johannes Strolz, Slalomsieger von Adelboden, hat die "Familientradition" fortgesetzt und Gold in der Alpinen Kombination gewonnen.

1988 in Calgary triumphierte Vater Hubert Strolz - damals vor Bernhard Gstrein und Paul Accola - bei den Allroundern. Nun hat es ihm Johannes in Peking gleichgetan. Vergleichbares gab es in der olympischen Geschichte des alpinen Skirennsports noch nicht.

Von Platz vier zu Gold

Nach der Kombinationsabfahrt hatte Strolz junior auf Platz vier gelegen, mit einem Rückstand von 0,75 Sekunden auf den führenden Norweger Kilde. Der 29-jährige Slalomspezialist spielte dann seine technischen Vorteile auf dem sehr fair und ohne versteckte Fallen gesteckten Slalomlauf aus und nahm Kilde 1,34 Sekunden ab - das reichte für Gold.

Der Norweger gewann Silber (+ 0,59 Sekunden), Bronze sicherte sich der Kanadier James Crawford, der nach der Abfahrt noch auf Platz zwei gelegen hatte (+ 0,68).

Weltmeister Schwarz nur Fünfter

Strolz überflügelte auch seinen Landsmann Marco Schwarz, vor einem Jahr in Cortina d'Ampezzo noch Kombinations-Weltmeister. Schwarz war nach Platz fünf in der Abfahrt durchaus in der Favoritenrolle, wurde in der Endabrechnung aber sogar nur Fünfter (+ 1,28 Sekunden). Der Schweizer Justin Murisier schob sich noch an ihm vorbei auf Rang vier.

"Favoritensterben" und ein enttäuschender Auftritt von Simon Jocher

Der einzige deutsche Starter kam nicht in die Wertung: Simon Jocher aus Schongau - bei der WM 2021 noch Fünfter in der Kombination - erwischte schon in der Abfahrt keinen guten Lauf und musste den Slalom mit rund zweieinhalb Sekunden Rückstand angehen. Dort schied er dann nach einem Fahrfehler aus. Das deutsche Alpinteam bleibt in Peking damit weiter ohne Medaille.

Doch nicht nur die Deutschen mussten Federn lassen. Die drei hoch gehandelten Alexis Pinturault (Frankreich), Loic Meillard und Luca Aerni (beide Schweiz) hatten schon nach der Abfahrt praktisch keine Chance mehr, noch in die Medaillenentscheidung einzugreifen. Alle drei riskierten im Slalom folgerichtig alles und schieden wie Jocher aus.

Speziell für Pinturault, in der vergangenen Saison noch Weltcupgesamtsieger, die nächste herbe Enttäuschung nach einem für ihn indiskutablen elften Platz im Super-G.