Olympia | Skeleton Doch noch ein Happy End für Axel Jungk

Stand: 01.02.2022 16:05 Uhr

Skeletoni Axel Jungk darf nach überstandener Corona-Erkrankung nun doch nach Peking reisen und bei den Olympischen Spielen teilnehmen.

Es könnte tatsächlich noch ein Happy End geben für Axel Jungk aus dem Erzgebirge. 2020 wird er WM-Zweiter im Skeleton, verletzt sich danach und verpasst die folgende Weltcupsaison. In diesem Winter kämpft er sich wieder ran, holt sich Rang zwei im Gesamtweltcup. Sein Ziel: eine Medaille bei den Olympischen Winterspielen in Peking. Und dann - zwei Wochen bevor es losgeht - Corona.

"Ich hatte mir nichts vorzuwerfen"

"Der schlimmste Gedanke nach der Infektion war, dass ich völlig schuldlos war. Ich hatte mir nichts vorzuwerfen, ich war nach dem letzten Weltcup in keiner Bar, habe ein halbes Jahr gelebt wie ein Mönch. Ganz gegen meine Natur, keine Party, nix. Und dann ist Olympia plötzlich ganz weit weg", beschreibt Jungk die Zeit nach dem Testergebnis.

Eine Zeit der Ungewissheit für ihn, der vor vier Jahren bei den Spielen in Pyeongchang Siebter wurde und nun mit fast 31 vielleicht seine letzte große Chance auf Edelmetall hat. Inzwischen ist er vier Mal negativ getestet worden. Gerade noch rechtzeitig. Die Einreiseformalitäten hat er just erledigt, um den sogenannten Green Health Code zu bekommen. Ohne den lassen die chinesischen Organisatoren keinen rein zu Olympia.

"Endorphine wie noch nie"

Jungk hat ihn und sitzt an diesem Dienstag um 17.20 Uhr glücklich im Flieger nach Peking: "Nach dem entscheidenden dritten negativen Ergebnis hatte ich soviel Endorphine wie noch nie. Da kann kein Weltcupsieg mithalten".

Verpassen wird er nur die ersten beiden Trainingsläufe. Und an seiner Athletik hat er weiter gearbeitet, zu Hause in Dresden. "Körperlich geht's mir gut. Ich glaube nicht, dass ich einen großen Nachteil haben werde. Das ist Olympia, da bin ich jeden Tag on fire, und an meinem Medaillentraum ändert sich nichts",  blickt der ehemalige Skispringer zuversichtlich auf die nächsten zwei Wochen.  

Bundestrainer trotzdem noch in Sorge

Wenn Axel Jungk heil ankommt, hat Bundestrainer Christian Baude seine sechsköpfige Mannschaft komplett. Hannah Neise war wie Jungk nach dem letzten Weltcup in St Moritz positiv auf Covid 19 getestet worden, aber schon früher genesen und regulär angereist.

Die Angst, dass trotzdem noch irgendwas passieren könnte, ist bei Baude allerdings groß: "Wir erleben jeden Tag, wie der Krankenwagen im olympischen Dorf Leute abholt. Man kann sich einfach nicht komplett schützen." Deshalb hätte der Bundestrainer eine Verschiebung der Veranstaltung in China auch befürwortet.

Wer weiß, wer noch ausfällt"

"Das werden einfach keine sportlich fairen Wettkämpfe. Die beiden Russen Tregubov und Semenov, immerhin Weltcup-Vierter und Fünfter, werden definitiv nicht dabei sein. Wer weiß, wer noch ausfällt", sagt Christian Baude. Jeweils eine Medaille bei Frauen und Männern würde er gerne mit nach Hause bringen.

Der zuletzt vor allem am Start schwächelnden weiblichen Abteilung im deutschen Team kommt die lange Bahn in Peking sehr entgegen. Und bei den Herren könnte Axel Jungk ja seine aufregende Geschichte durchaus krönen.