Der polnische Sportminister Kamil Bortniczuk

Russland und Belarus Polnischer Sportminister bringt Olympia-Ultimatum ins Spiel

Stand: 23.02.2023 12:43 Uhr

Der polnische Sportminister hat in der Diskussion um eine Rückkehr russischer Athleten ein mögliches Ultimatum gegen das IOC ins Spiel gebracht. Die Frage könnte lauten: "Entweder Russland oder wir."

Sportminister Kamil Bortniczuk bekräftigte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass die internationale Sportgemeinschaft keinen Boykott der Olympischen Spiele 2024 in Paris anstrebe. Spiele ohne die Ukraine seien aber auch nicht das Ziel. "Wir wollen Olympische Spiele ohne Russland und Belarus feiern. Vielleicht müssen wir ein Ultimatum stellen - entweder Russland oder wir", sagte Bortniczuk.

"Man kann schwerlich von uns Sportministern erwarten, dass wir schweigen, wenn wir die Versuche des IOC sehen, russischen und belarussischen Sportlern die Rückkehr zu ermöglichen. Man kann die Sportwelt nicht völlig vom Krieg isolieren", sagte Bortniczuk.

Initative aus 35 Ländern zum Ausschluss von Russland und Belarus

Zuletzt hatten Sportpolitiker aus 35 Ländern auf Initiative von Großbritannien bei einer Video-Konferenz den Ausschluss von Sportlern aus Russland und Belarus von den Paris-Spielen wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine gefordert.

Damit hatten sie darauf reagiert, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) unter Führung des Deutschen Thomas Bach nach Möglichkeiten sucht, Sportler der genannten beiden Länder als neutrale Athleten bei internationalen Wettkämpfen starten zu lassen.