Wettbewerbe des Tages Olympia: Das war der Dienstag in Peking

Stand: 15.02.2022 16:50 Uhr

Am elften Wettkampftag bei den Olympischen Winterspielen in Peking standen acht Medaillenentscheidungen an. Team Deutschland konnte sich dabei wieder einmal auf die Bobpiloten verlassen.

Deutsche Biathlon-Staffel verpasst Bronze

Die deutschen Biathlon-Männer sind bei den Olympischen Winterspielen wie zuletzt 2010 ohne Staffel-Medaille geblieben. Erik Lesser, Roman Rees, Benedikt Doll und Philipp Nawrath mussten sich nach einer Strafrunde im letzten Schießen und neun Nachladern mit dem vierten Platz begnügen. Das Quartett des Deutschen Skiverbands hatte nach 4 x 7,5 Kilometern 1:04,3 Minuten Rückstand auf Olympiasieger Norwegen. Silber sicherte sich in Zhangjiakou Frankreich, Bronze ging an das russische Team.

Weidle rast in der Abfahrt an Medaille vorbei

Kira Weidle hat im Abfahrtsrennen die angestrebte Medaille verpasst. Während Corinne Suter aus der Schweiz ein Jahr nach ihrem Sieg bei der WM auch in Peking zu Gold fuhr, belegte die Vizeweltmeisterin den vierten Platz. Ihr Rückstand auf die drittplatzierte Italienerin Nadia Delgado betrug 0,14 Sekunden.

Sportschau-Wintersport-Podcast, 15.02.2022 06:45 Uhr

Suter siegte mit 0,16 Sekunden Vorsprung vor Sofia Goggia aus Italien. Die Olympiasiegerin von 2018 war trotz einer schweren Knieverletzung, die sie drei Wochen zuvor bei einem Sturz in Cortina d'Ampezzo erlitten hatte, an den Start gegangen.

Deutsches Eishockey-Team früh ausgeschieden

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist im olympischen Turnier früh ausgeschieden. Vier Jahre nach dem Gewinn der Silbermedaille in Pyeongchang verlor das Team von Bundestrainer Toni Söderholm das erste K.o.-Spiel gegen die Slowakei mit 0:4 (0:1, 0:2, 0:1). Damit verpasste die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) den Einzug ins Viertelfinale. Dort steht nach einem 3:2-Erfolg über Lettland überraschend Nachbar Dänemark.

Die Dänen bezwangen in ihrem Qualispiel Lettland mit 3:2, außerdem setzten sich die Schweiz mit 4:2 gegen Tschechien und Kanada durch ein 7:2 gegen China durch.

Snowboard: Morgan Zehnte im Big-Air-Finale

Snowboarderin Annika Morgan aus Mittenwald hat das Big-Air-Finale als Zehnte abgeschlossen. Zwei unsaubere Landungen verhinderten ein besseres Ergebnis. Gold ging an Anna Gasser aus Österreich, Silber holte Zoi Sadowski-Synnott aus Neuseeland, Bronze ging an Kokomo Murase aus Japan.

Freestylerin Gremaud Olympiasiegerin im Slopestyle vor Gu

Ski-Freestyle-Star Eileen Gu hat nach ihrem Olympiasieg im Big-Air-Wettbewerb einen weiteren Triumph bei den Winterspielen in Peking knapp verpasst. Die favorisierte 18 Jahre alte Doppelweltmeisterin, die aus Kalifornien stammt, aber für China startet, gewann im Slopestyle-Wettbewerb mit 86,23 Punkten Silber. Mathilde Gremaud aus der Schweiz flog mit 86,56 Punkten zu Gold.

Chinese Su gewinnt Flugshow der Snowboarder

Im Big-Air-Finale der Männer ging Gold an den 17 Jahre alten Chinesen Su Yiming. Der Silbergewinner im Slopestyle sicherte dem Gastgeberland mit 182,50 Punkten die erste Snowboard-Goldmedaille bei Olympischen Spielen. Silber ging an den Norweger Mons Roisland (171,75). Der Kanadier Max Parrot (170,25), der im Slopestyle drei Jahre nach einer Krebsdiagnose Gold gewonnen hatte, holte Bronze.

Nordische Kombination: Faißt verpasst Bronze im Zielsprint

Der Norweger Jörgen Nyland Graabak ist neuer Olympiasieger der Nordischen Kombinierer von der Großschanze. Im Zielsprint setzte sich der Norweger gegen seinen Landsmann Jens Luuras Oftebro und den Japaner Akito Watabe durch. Manuel Faißt war ebenfalls in der Vierer-Spitzengruppe dabei, ihm blieb aber nur der undankbare vierte Platz. Jarl Magnus Riiber, der nach dem Springen geführt hatte, verlief sich auf dem Rundkurs, büßte wertvolle Sekunden ein und kam am Ende "nur" auf Platz acht. Direkt vor ihm Siebter: der Olympiasieger von der kleinen Schanze, Vinzenz Geiger.

Zweier-Bob: Historischer Dreifacherfolg für deutsche Piloten

Im Zweierbob der Männer haben die deutschen Starter in Peking Historisches geschafft: Erstmals in der Geschichte dieses Wettbewerbs gab es einen Dreifacherfolg für eine Nation. Gold ging zusammen mit seinem Anschieber Thorsten Margis an Seriensieger Francesco Friedrich, der Johannes Lochner und Christoph Hafer auf die Plätze verwies.

Friedrich dominierte die ersten drei Läufe nach Belieben und musste bei der abschließenden vierten Fahrt eigentlich nur noch halbwegs fehlerfrei durchkommen. Doch Friedrich wäre nicht Friedrich, hätte er nicht wieder die schnellste Fahrt durch den Eiskanal heruntergebracht. Für den 31-Jährigen war es das dritte olympische Gold nach den Siegen im Zweier und Vierer vor vier Jahren in Pyeongchang. Dazu kann er auf 13 WM-Titel zurückblicken.

Weitere Wettbewerbe

Die wegen Dopingverdachts unter Vorbehalt startende russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa hat nach dem Kurzprogramm der Frauen die Führung übernommen. Die sechsmalige deutsche Meisterin Nicole Schott aus Essen qualifizierte sich nach einer guten Leistung als 14. sicher für das Finale am Donnerstag (ab 11.00 Uhr MEZ).

Bei den Eisschnellläufern schaffte Norwegen in der Teamverfolgung die Titelverteidigung. Bei den Frauen gab es eine Überraschung: Top-Favorit Japan musste sich nach einem Sturz kurz vor Rennende mit Silber begnügen. Deutsche Athleten waren nicht am Start.

Im Curling bleiben bei den Frauen die Teams aus der Schweiz und aus Schweden erste Anwärter auf einen Platz im Halbfinale. Im Verfolgerduell schlugen die Britinnen das Team aus Japan.

Bei den Männern ziehen die Schweden einsam ihre Kreise. Die Skandinavier verloren zwar in der Spätsession ihre erste Partie mit 6:7 gegen Großbritannien, stehen mit nun 7:1 Siegen aber ebenso als Halbfinalist fest wie die Briten (6:1 Siege). Beste Chancen aufs Semifinale haben außerdem die Teams aus Kanada (5:3), den USA (4:4) und des Russischen Olympischen Komitees (4:4).