Olympia | Eisschnelllauf Wüst gewinnt historisches Gold über 1.500 m
Ireen Wüst hat ihrer eindrucksvollen Eisschnelllauf-Karriere ein weiteres, historisches Kapitel hinzugefügt. In Peking lief sie mit olympischem Rekord zu Gold.
Ireen Wüst, die Grande Dame des Eisschnelllaufs, konnte am Montag in Peking Tränen der Freude nicht zurückhalten. Verständlich, denn die 35 Jahre alte Niederländerin hat Geschichte geschrieben. Über 1.500 m lief Wüst in 1:53,28 Minuten olympischen Rekord und holte sich die Goldmedaille - ihre sechste und die insgesamt zwölfte bei Olympischen Spielen.
Auch vor vier Jahren in Pyeongchang hatte sie Gold über 1.500 m geholt. Sie ist nun die einzige Eisschnellläuferin, die in fünf aufeinanderfolgenden Spielen Edelmetall gewonnen hat. Im Ranking der erfolgreichsten Winter-Olympioniken schob sich die Niederländerin auf den vierten Platz vor.
Name, Sportart | Jahre | Gold, Silber, Bronze |
---|---|---|
1. Marit Björgen (Norwegen) Skilanglauf | 2002 - 2018 | 8 4 3 |
2. Ole Einar Björndalen (Norwegen) Biathlon | 1998 - 2014 | 8 4 1 |
3. Björn Dählie (Norwegen) Skilanglauf | 1992 - 1998 | 8 4 0 |
4. Ireen Wüst (Niederlande) Eisschnelllauf | 2006 - 2018 | 6 5 1 |
5. Ljubow Jegorowa (GUS) Skilanglauf | 1992 - 1994 | 6 3 0 |
6. Wiktor Ahn (Südkorea/Russland) Shorttrack | 2006 - 2014 | 6 0 2 |
7. Lidija Skoblikowa (UdSSR) Eisschnelllauf | 1960 - 1964 | 6 0 0 |
8. Claudia Pechstein (Berlin) Eisschnelllauf | 1992 - 2018 | 5 2 2 |
9. Martin Fourcade (Frankreich) Biathlon | 2010 - 2018 | 5 2 0 |
10. Larissa Lasutina (Russland) Skilanglauf | 1992 - 1998 | 5 1 1 |
10. Clas Thunberg (Finnland) Eisschnelllauf | 1924 - 1928 | 5 1 1 |
Japanerin Takagi lässt Wüst zittern und holt Silber
Wüst musste allerdings bis zum letzten Duell zittern. Da stand die Japanerin Miho Takagi auf dem Eis und lag in den ersten Zwischenzeiten auf Goldkurs. Doch hinten raus konnte die Japanerin das Tempo nicht ganz halten. Letzlich durfte sie sich über Silber in 1:53,72 Minuten freuen. Mitfavoritin Antoinette de Jong (1:54,82) kam auf den Bronzerang und konnte ihre Enttäuschung darüber nur schwer verbergen.
Uhrig auf Platz 25 - "Ich bin mega zufrieden"
Die Berlinerin Michelle Uhrig hatte erwartungsgemäß mit der Medaillenvergabe nichts zu tun, landete mit einer Zeit von 2:00,20 Minuten auf Platz 25. "Ich bin mega zufrieden. Es ist alles gut gelaufen", sagte Uhrig, die sich nach einem Fahrradunfall im Jahr 2020 lange zurückkämpfen musste: "Meine letzte Operation an beiden Knien ist erst zehn Monate her. Viele haben nicht daran geglaubt, dass ich hier starte. Dass ich jetzt noch einen guten Lauf hatte, lässt mich doppelt jubeln."
Uhrig läuft zum Abschluss der Eisschnelllauf-Wettbewerbe am 19. Februar noch den Massenstart. "Ich fühle mich perfekt, so dass ich jetzt ein gutes Gefühl habe, dann zum Ende der Spiele nochmal ein Topergebnis einzulaufen", sagte Uhrig.
Am Dienstag (08.02.2022) steht das 1.500-m-Rennen der Männer auf dem Programm. Deutsche Eisschnellläufer sind nicht qualifiziert.