Olympia | Eiskunstlauf Eiskunstlauf: Schott stark - Wunderkind Walijewa überragend

Stand: 06.02.2022 06:55 Uhr

Nicole Schott zeigte im Teamwettbewerb ein gelungenes Kurzprogramm. In einer eigenen Liga liefen die Russin Kamila Walijewa und der Japaner Yuma Kagiyama.

Nicole Schott hat am Sonntag (06.02.2022) bei den Olympischen Spielen in Peking die Ehre der deutschen Eiskünstläufer ein bisschen gerettet. Die deutsche Meisterin aus Essen lieferte zu den Klängen von "Adios Nonino" von Astor Piazzolla einen überzeugenden Vortrag ab, kam mit 62,66 Punkten auf einen guten sechsten Platz und durfte sich gleichzeitig über eine gelungene Generalprobe für das Einzel freuen.

Schott: "Bestes Kurzprogramm, das ich je gelaufen bin"

"Das war das beste Kurzprogramm, das ich je gelaufen bin", sagte Schott: "Damit habe ich gezeigt, dass ich auf höherem Niveau mithalten kann, obwohl ich schon etwas älter bin." Der Medaillenkampf im Einzel beginnt am 15. Februar.

Die Qualifikation für das Kürfinale am Montag (07.02.2022, live bei sportschau.de) hatte das durch den Corona-Ausfall von Paarläufer Nolan Seegert gehandicapte deutsche Team bereits am Freitag verspielt, nicht einmal der für die finanzielle Förderung in den kommenden Jahren wichtige achte Platz wurde erreicht. Am Ende stand Rang neun unter zehn Mannschaften.

Russisches Olympiateam führt im Teamwettbewerb

Als führendes Team geht das Team des Russischen Olympischen Komitees (ROC) in die Medaillenentscheidung am Montag. Mit 45 Punkten liegt der Mannschafts-Olympiasieger nach der Kür der Männer vor den USA (42) und Japan (39). Kanada (30) und China (29) komplettieren das Finale.

15 Jahre alte Russin Walijewa überragend

Kamila Walijewa sorgte am Sonntag dafür, dass das russische Olympiateam sich in der Gesamtwertung an den USA vorbeischob. Sie lief in einer eigenen Liga. Die Russin deklassierte mit einem herausragenden Kurzprogramm die Konkurrenz und bekam 90,18 Punkte.

Die erst 15 Jahre alte Walijewa machte mit einem ebenso sprunggewaltigen wie anmutigem Kurzprogramm ihrem Ruf als Wunderkind des Eiskunstlaufens alle Ehre. Sie ist in dieser Form ohne Zweifel Favoritin auf Einzel-Gold.

Wozu die Russin imstande ist, hatte sie bereits zu Beginn des Jahres gezeigt. Bei den Europameisterschaften landete Walijewa in ihrer Kür zwei vierfache und sechs dreifache Sprünge, ohne dazwischen die Eiskunst zu vernachlässigen. Gold war der Lohn. In Peking könnte es für die 15-Jährige ähnlich laufen.

Sprungshow des Japaners Kagiyama

Bei den Männern gab in der Kür der Japaner Yuma Kagiyama eine eindrucksvolle Medaillenbewerbung für die Einzelkonkurenz ab. Vier federleichte Vierfachsprünge zeigte der Vize-Weltmeister, bekam für seine Gesamtperformance überragende 208,94 Punkte und deklassierte die Konkurrenz damit ebenso wie Walijewa.

Superstar Hanyu kündigt vierfachen Axel an

Die Japaner verzichteten im Teamwettbewerb auf einen Einsatz ihres Superstars Yuzuru Hanyu. Der Olympiasieger von 2014 und 2018 will sich ganz auf den Gewinn seiner dritten Goldmedaille im Einzel konzentrieren. In einem vom japanischen Verband veröffentlichten Video kündigte der 27-Jährige für Peking die Weltpremiere des vierfachen Axel an.