Olympia | Eiskunstlauf Eiskunstlaufen: Olympiateam der russischen Athleten schwebt zu Gold

Stand: 07.02.2022 05:42 Uhr

Die Eiskunstläufer des Russischen Olympischen Komitees haben die erste Goldmedaille eingetütet. Im Team-Wettbewerb führte sie die erst 15-jährige Kamila Walijewa zum Sieg. Es soll nur der Auftakt von goldenen Winterspielen sein.

Gold für das Olympiateam aus Russland, was sonst? Die olympischen Eiskunstläufer aus Russland sind ihrer Favoritenrolle im olympischen Teamwettbewerb gerecht geworden und ließen der Konkurrenz (fast) keine Chance. Das i-Tüpfelchen auf eine starke Teamleistung setzte am Montag (07.02.2022) die erst 15-jährige Kamila Walijewa mit einer famosen Kür.

Hinter dem russischen Olympiateam liefen die Teams der USA und Japan in der ersten Entscheidung im Eiskunstlaufen auf das Siegerpodest. China ging dagegen leer aus.

Schrecksekunde im Paarlauf

Der letzte und entscheidende Wettkampftag begann aus russischer Sicht mit einer Schrecksekunde. Die Paarläufer Anastassija Mischina/Alexander Galljamow stürzten, gewannen aber dennoch.

Kurz vor dem Ende ihrer traumhaften Darbietung mit schwierigsten Sprüngen verlor Galljamow bei einer vermeintlich leichten Hebefigur das Gleichgewicht. Beide landeten unsanft auf dem Eis und wirkten sichtlich irritiert. 145,20 Punkte reichten trotz des schweren Sturzes zum Sieg der jungen Russen. Die 20-jährige Mishina und ihr zwei Jahre älterer Partner gehen im Paarlaufen als Mitfavoriten an den Start und überstanden den Sturz auf den ersten Blick unverletzt.

Eistanz: USA schlägt ROC

Im anschließenden Eistanz mussten die erfolgsverwöhnten russischen Athleten eine "Niederlage" hinnehmen. Die amerikanischen Tänzer Madison Chock/Evan Bates rockten das Eis und gewannen mit einem Punkt Vorsprung vor den nicht ganz fehlerfreien Wiktorija Sinizina/Nikitah Kazalapow. In der Gesamtwertung änderte sich nichts. Das ROC blieb weiter die Nummer eins.

Kür der Frauen: Walijewa unterstreicht Favoritenrolle

Den Schlussakkord im Teamwettbewerb setzten die Frauen mit ihrer Kür. Wie schon im Kurzprogramm überragte die erst 15 Jahre alte Russin Kamila Walijewa. Sie zündete ein Feuerwerk aus Kunst und Sprung, wagte hochklassige Sprünge, konnte aber nicht alle stehen. Mit 178,92 Punkten gewann sie deutlich vor der Japanerin Kaori Sakamoto (148,66 Punkte).

Walijewa machte ihrem Ruf als Wunderkind des Eiskunstlaufens alle Ehre und ist in dieser Form ohne Zweifel Favoritin auf Einzel-Gold.

Chinesin Zhu Yi hält Druck nicht stand

Dagegen konnte die Chinesin Zhu Yi dem Druck in der Kür nicht standhalten. Die nach ihrem verpatzten Kurzprogramm am Sonntag in den sozialen Medien heftig kritisierte Läuferin beendete ihre Kür nach mehreren Stürzen unter Tränen, bei ihrem Vortrag blieb die 19-Jährige fast 20 Punkte unter ihrer persönlichen Bestleistung.

Deutsches Team nicht im Teamfinale dabei

Die deutsche Mannschaft verpasste die Qualifikation für das Kürfinale, war allerdings durch den Corona-Ausfall von Paarläufer Nolan Seegert gehandicapt. Besonders bitter: Als Gesamtneunte von zehn Mannschaften verfehlten sie auch den für die finanzielle Förderung in den kommenden Jahren nötigen achten Rang.

Einzig Nicole Schott durfte zufrieden sein. Die deutsche Meisterin aus Essen lieferte zu den Klängen von "Adios Nonino" von Astor Piazzolla einen überzeugenden Vortrag ab, kam mit 62,66 Punkten auf einen guten sechsten Platz und freute sich über eine gelungene Generalprobe für das Einzel.