Olympia | Eishockey-Gruppenphase Deutsche Eishockey-Auswahl mit Fehlstart gegen Kanada

Stand: 10.02.2022 18:20 Uhr

Deutschlands Eishockey-Nationalmannschaft, die in Pyeongchang 2018 sensationell die Silbermedaille gewann, hat in Peking einen Fehlstart ins olympische Turnier erlebt. Die DEB-Auswahl unterlag Kanada deutlich mit 1:5 (0:3, 1:1, 0:1).

Kanada erwischte den besseren Start in die Partie. Die deutsche Auswahl versuchte dagegenzuhalten, musste nach fünf Minuten aber den ersten Gegentreffer hinnehmen. Alex Grant brachte sein Team nach einem fragwürdigen Check hinter dem deutschen Tor von Eric O'Dell an Marco Nowak, der in der Folge nicht weiterspielen konnte, nach fünf Minuten von der blauen Linie in Front. Wenig später legten die stürmischen Kanadier nach: In der 10. Minute erzielte Ben Street, der in der DEL bei RB München unter Vertrag steht, das frühe 2:0.

Und der deutsche Einstieg ins olympische Turnier sollte noch bitterer werden: Nur wenige Sekunden nach dem 2:0 erhöhte Daniel Winnik (11.) auf 3:0. Kanada zeigte sich vor dem Tor hocheffektiv, nutzte drei der sechs Torschüsse. Die deutsche Mannschaft hingegen wirkte verunsichert, Bundestrainer Toni Söderholm in den ersten Minuten ratlos. Insbesondere in der Abwehr stand Deutschland zu weit entfernt von den kanadischen Angreifern und ließ dem Weltmeister zu viel Platz. In den Schlussminuten des ersten Drittels konnte Deutschland sich zwar etwas befreien, ein Treffer gelang dem Team, das nur durch Marcel Brandt (18.) zu einer Chance kam, aber nicht.

Deutschland im zweiten Drittel verbessert

Zu Beginn des zweiten Drittels zeigte sich die deutsche Mannschaft dann zwingender und aggressiver. Durch David Wolf (23.) und Moritz Müller (24.) wurde das DEB-Team innerhalb kürzester Zeit zweimal gefährlich, musste aber weiter auf das erste Tor warten. Dennoch schaffte es Deutschland jetzt, das Tempo hochzuhalten und Kanada so deutlich mehr zu fordern als noch im ersten Abschnitt.

Trotzdem blieben die starken Kanadier auch weiterhin gefährlich. Nach 30 Minuten tauchte Adam Tembellini nach einem groben Fehler der deutschen Hintermannschaft plötzlich frei vor Mathias Niederbeger auf, der deutsche Goalie parierte aber gut und bewahrte seine Mannschaft so vor einem noch höheren Rückstand. Seine Vordermannschaft bedankte sich wenig später mit dem Treffer zum 1:3. Tobias Rieder (31.) ließ seine Mannschaft im zweiten Drittel wieder hoffen.

Doch Kanada antwortete prompt: In der 33. Minute war es Maxim Noreau, der den Drei-Tore-Vorsprung für die Nordamerikaner wiederherstellte und das 4:1 erzielte. Bei dem Distanzschuss sah Goalie Niederbeger diesmal eher unglücklich aus.

Kanada insgesamt zu stark

Auch im Schlussdrittel übernahm Kanada wieder die Kontrolle. Insgesamt war die Mannschaft von Jeremy Colliton am Donnerstag zu stark für die deutsche Auswahl. Auch im letzten Abschnitt war das Tempo, das die Kanadier vorgaben, zu schnell, und Deutschland verlor auch in der Deutlichkeit verdient gegen einen Anwärter auf die Goldmedaille. Den Schlusspunkt setzte Jordan Weal in der 52. Minute mit dem 5:1 für Kanada.