Olympia | Monobob Laura Nolte im Monobob nach zwei Läufen auf Medaillenkurs

Stand: 13.02.2022 08:04 Uhr

Licht und Schatten für die deutschen Pilotinnen zum Auftakt der Monobob-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen. Während die eine um die Medaillen kämpft, liegt die andere aussichtlos zurück.

Laura Nolte hat bei der Olympia-Premiere des Monobob zur Halbzeit noch alle Chancen auf einen Platz auf dem Podium. Hinter der überragend fahrenden US-Amerikanerin Kaillie Humphries und Christine de Bruin aus Kanada liegt sie auf dem dritten Rang.

Einen Auftakt zum Vergessen erlebte dagegen Mariama Jamanka. Zur Halbzeit hat sie schon über dreieinhalb Sekunden Rückstand auf Humphries.

"Ich hatte schon im Training oben meine Probleme und wusste, dass es im Wettkampf sitzen muss. Im ersten war ich eigentlich relativ zufrieden, trotz ein paar kleinerer Fehler. Aber ich wusste, dass jeder Fehler machen würde. Ich hatte gehofft, es im zweiten Lauf besser zu machen, aber das ist mir leider nicht gelungen", analysierte Nolte ihre Leistung.

Zwar könne noch viel passieren, der zweifachen Goldmedaillengewinnerin Humphries (2010 und 2014) sei der dritte Triumph aber wohl nicht mehr zu nehmen. "Kaillie war von Anfang an die Favoritin, sie war die ganze Zeit am konstantesten. Sie fährt schon so lange. Als sie das erste Mal Bob gefahren ist, war ich noch in der Grundschule", so Nolte.

Strecke stellt die Pilotinnen vor Herausforderungen

Viele Fahrerinnen hatten mit Bahn und Gefährt zu kämpfen, keine kam fehlerfrei die knapp 1,6 Kilometer lange Strecke hinunter. Letztlich ging es im Kampf um einen vorderen Platz darum, so wenige Banden wie möglich mitzunehmen und die Anzahl der Drifts gering zu halten. Der geringe Druck in den Kurven sorgte immer wieder für schrägstehende Bobs.

Nolte fiel nach dem zweiten Lauf noch von Rang zwei auf drei zurück. Sie hatte in beiden Läufen im oberen Teil der Bahn zu kämpfen und verlor dort die Zeit auf ihre Kontrahentinnen. Nach der Hälfte der Fahrten liegt sie 1,22 Sekunden hinter der Führenden. Rang zwei ist 18 Hundertstel entfernt. Hinter der Winterbergerin lauert noch Elana Meyers Taylors, mit einer Zehntelsekunde Differenz.

Zu viele Fehler bei Jamanka

Die zweite deutsche Starterin Mariama Jamanka kam am ersten Tag überhaupt nicht mit der Bahn zurecht. Im ersten Lauf traf sie gleich in Kurve zwei die obere Kurvenbegrenzung, im zweiten Durchgang war es eine Bande nach der vierten Kurve, die ihr zum Verhängnis wurde. Das Gefährt der Zweierbob-Olympiasiegerin von 2018 stand mehrfach quer in der Bahn, sie verlor massiv an Geschwindigkeit und damit auch viel Zeit. Vor dem Finaltag hat sie als 17. bereits 3,69 Sekunden Rückstand.

"Die beiden Läufe waren eine Katastrophe. Ich konnte nicht das zeigen, was im Training ging. Das ist sehr enttäuschend. Die Kurven am Anfang sind die Problemstellen auf dieser Bahn und ich habe sie ausgiebig behandelt. Ich möchte dann morgen zumindest mal einen Lauf ordentlich nach unten bringen", erklärte die Oberhoferin.

Umstrittener Monobob soll für Gleichbehandlung sorgen

Der Wettkampf im Monobob feiert in Peking seine olympische Premiere. In erster Linie möchte das IOC damit eine Geschlechter-Gleichheit erreichen, auch die Frauen sollen zwei olympische Disziplinen haben. Bisher mussten sie sich mit dem Zweierbob zufrieden geben.

Allerdings stößt die Wahl des Gefährts nicht nur auf Gegenliebe. Immer wieder wurde von Athletinnen-Seite kritisiert, dass sie nicht im Viererbob an den Start gehen dürfen. Jamanka - immerhin amtierende Europameisterin in dieser noch jungen Disziplin - erklärte im Vorfeld, dass die Leistungsspanne zu groß sei. Außerdem würde der Teamsport Bobfahren so zu einem Individual-Ereignis werden.