Olympia | Biathlon Biathlon: Topfavorit Norwegen holt Gold in der Mixed Staffel

Stand: 05.02.2022 11:16 Uhr

Die deutschen Biathleten haben zum Auftakt der Olympischen Spiele in Peking eine kleine Enttäuschung erlebt. Mit zwei Olympia-Neulingen im Team und bei schwierigen Bedingungen am Schießstand landete das Quartett Vanessa Voigt, Denise Herrmann, Benedikt Doll und Philipp Nawrath am Samstag (05.02.2022) auf Rang fünf. Gold ging an die Favoriten aus Norwegen vor Frankreich und dem Quartett aus Russland.

Auch wenn das deutsche Team nicht zu den Favoriten gehörte, hatte man auf eine Überraschung gehofft. Allerdings musste diese Hoffnungen schon nach der ersten Läuferin begraben werden.

Vanessa Voigt musste bei ihrer Olympia-Premiere gleich zwei Mal in die Strafrunde. "So habe ich mir meinen Einstand nicht vorgestellt. Liegend wusste ich nicht mehr, wo ich bin, und stehend war ich einfach nur nervös", sagte Voigt.

Nach zahlreichen Wechseln an der Spitze kam es auf der Schlussrunde schließlich zu einem Dreikampf, in dem die Norweger die Oberhand behielten. Marte Olsbu Röiseland, Tiril Eckhoff sowie die Brüder Tarjei und Johannes Thingnes Bö gewannen das erste Biathlon-Gold in China.

Voigt mit Nervosität am Schießstand

Voigt ging als Startläuferin für das deutsche Team in die Loipe. Die 24-Jährige war bezogen auf die Statistiken die beste Schützin im Aufgebot, doch dann hatte sie mit viel Wind zu kämpfen. Nach den ersten Fehlschüssen kam noch die Nervosität dazu.

So reichten auch die drei Nachlader nicht, die Thüringerin musste in die Strafrunde. An der Spitze lag die italienische Staffel vor Finnland und den Gastgebern, nur diese drei Teams kamen mit fünf Treffern durch das erste Schießen.

Voigt hatte da schon fast eine Minute Rückstand. Und das Defizit sollte sich nach der nächsten Einlage verdoppeln. Wieder musste sie 150 Zusatzmeter laufen. Ganz vorne hatte Norwegen mit der Weltcup-Dominatorin Marte Olsbu Röiseland das Kommando übernommen und konnte als erstes Team wechseln. 17 Sekunden hinter den Skandinaviern übergaben Italien. Auf Rang drei folgte Belarus. Denise Herrmann hatte auf Rang 15 bereits 2:20 Minuten Rückstand.

Auch Herrmann kann nicht aufholen

Doch auch bei Herrmann ging es am Schießstand denkbar schlecht los. Gleich die ersten beiden Schüsse gingen vorbei. Nach mehrfachem Nachjustieren konnte sie die Strafrunde aber vermeiden. Da Tiril Eckhoff ganz vorne ebenfalls eine Strafrunde gehen musste, schob sich Italien wieder vorbei. Auf Rang drei lag weiterhin Belarus.

Das letzte Schießen der Frauen sollte für weitere Verschiebungen sorgen. Alle Nationen mussten sich entweder viel Zeit oder alle Zusatzpatronen nehmen. Dorothea Wierer kam am besten zurecht und konnte zunächst die Führung behaupten. Dahinter reihten sich Frankreich und die USA ein. Norwegen musste gleich zwei Mal in die Runde. Herrmann zeigte stehend eine schnelle Einlage, brauchte dann aber für die letzte Scheibe gleich vier Versuche. Sie konnte sich mit knapp 1:40 Minuten Rückstand auf Rang zehn vorschieben.

Doll bringt Deutschland wieder näher heran

Die Französin Julia Simon ging noch an Wierer vorbei und übergab als erste an die männlichen Kollegen. Nun konnten die Olympiasieger von 2018 das Rennen von vorne laufen. Emil Jacquelin konnte bei nun deutlich besseren Bedingungen alle fünf Scheiben umlegen und so die Führung auf Italien und Schweden zunächst ausbauen. Benedikt Doll brauchte auch alle Nachlader und bekam so wieder zusätzliche Sekunden draufgepackt.

Doch das nächste Schießen brachte erneut eine Wendung. Nun musste Frankreich zweimal in die Strafrunde. So lag nun das Team aus Russland ganz vorne vor den USA und Schweden. Dahinter folgten die Franzosen. Doll konnte mit einem ordentlichen Schießen den Rückstand auf 1:20 Minuten verkürzen, lag aber weiterhin auf Rang zehn.

Trio kämpft um Gold

So ging es für Philipp Nawrath nur noch um Schadensbegrenzung. An der Spitze musste sich Eduard Latypow den Angriffen von Frankreich und Norwegen erwehren. Ein Nachlader beim letzten Schießen rückte alles sehr eng zusammen. Mit zehn Sekunden Unterschied gingen die Top drei von Schießstand weg. Kurz dahinter folgte noch Schweden. Nawrath schob das deutsche Quartett mit jeweils einem Nachlader noch auf Rang fünf nach vorne. Doch die Medaillen machten in einem spannenden Schlussspurt drei andere Nationen unter sich aus.