Juri Tscheban 2016 in Rio auf dem Weg zu Olympischem Gold.

Erlös für Mykolajiw Ukrainischer Kanute versteigert olympische Goldmedaillen

Stand: 01.12.2022 09:25 Uhr

Der ukrainische Kanu-Olympiasieger Juri Tscheban versteigert seine Olympia-Medaillen zugunsten einer Hilfsorganisation für die südukrainische Stadt Mykolajiw.

Auf der Online-Plattform des Auktionshaus SCP Auctions aus dem kalifornischen Laguna Niguel werden noch bis zum 10. Dezember die zwei Goldmedaillen von den Spielen 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro sowie die Bronzemedaille von 2008 in Peking angeboten. "Meine olympischen Medaillen spielen keine Rolle, wenn die Ukraine diesem Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit nicht standhalten kann", erklärte der 36-Jährige schriftlich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AP. 

Für die Goldmedaillen ist ein Mindestgebot von 10.000 Dollar (ca. 9656 Euro) festgesetzt, für die Bronzemedaille die Hälfte. AP zufolge rechnet das Auktionshaus mit jeweils rund 75.000 Dollar für die Goldmedaillen. Der Erlös soll dann dem Olympic Circle Charity Fund und über diesen der Stadt Mykolajiw zugutekommen. "Im Moment sind friedliche ukrainische Städte ohne Strom, Krankenhäuser, Schulen, Geschäfte. Die Leute frieren in ihren eigenen Wohnungen und ein Teil meiner Familie versucht, unter diesen Bedingungen zu leben und zu arbeiten", sagte Tscheban. 

Mit der Versteigerung seiner Medaillen möchte er nach eigener Aussage dazu beitragen, dass die Ukraine den Angriffskrieg Russlands beenden kann. Er sei "pessimistisch", dass der Sport allein die Angriffe auf die Ukraine stoppen könne. "Aber der Verkauf der Medaillen berühmter Athleten kann dazu beitragen, viele ukrainische Leben zu retten und die Armee mit der notwendigen Ausrüstung auszustatten", betonte er.