Gewann die Qualifikation: Ferraris Charles Leclerc

Formel 1 Ferrari jubelt: Charles Leclerc rast auf Pole

Stand: 10.09.2022 17:44 Uhr

Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Ferrari haben das Qualifying für das Heimrennen in Italien für sich entschieden. Weltmeister Max Verstappen macht sich dennoch Hoffnungen auf den Sieg.

Leclerc stieg am Samstag (10.09.2022) im ungewohnten gelben Overall auf seinen roten Ferrari und ließ sich von den begeisterten "Tifosi" feiern. Der Monza-Sieger von 2019 gab sich keinen Gedanken über Rechenspiele wegen unzähliger und unübersichtlicher Startplatzstrafen seiner Konkurrenten hin. Sondern raste euphorisiert von den Fans zur Pole beim Großen Preis von Italien (Sonntag, 15 Uhr).

Ferrari fiebert Heimsieg entgegen

"Es ist wunderbar", sagte der 24 Jahre alte Monegasse. "Ich bin viel Risiko eingegangen, ich wusste, es war die letzte Runde."

Mit dem finalen Versuch rettete er die 17. Pole seiner Karriere und nährte die Hoffnungen auf einen Heimerfolg von Ferrari im Hochgeschwindigkeits-Mekka Monza. Denn WM-Spitzenreiter und Titelverteidiger Max Verstappen kam zwar auf Platz zwei in der Qualifikation, war aber mit einer Startplatzstrafe von fünf Rängen angetreten.

Russell profitiert von Startplatzstrafen

Weil auch Carlos Sainz (Dritter im Ferrari), Sergio Perez (Vierter im Red Bull) und Lewis Hamilton (Fünfter im Mercedes) neue Teile über dem erlaubten Kontingent in ihre Autos bekommen hatten, müssen sie auch nach hinten rücken - allerdings unterschiedlich weit. Großer Profiteur: George Russell, der als Sechster die K.o.-Ausscheidung beendet hatte und auf Startrang zwei vorrückt.

Und selbst Mick Schumacher, Schlusslicht im lahmen Haas an einem bereits problembeladenen Wochenende, und Sebastian Vettel, 17. im Aston Martin, werden am Sonntag (15.00 Uhr) Plätze nach vorne rücken.

Verstappen glaubt an seine Siegchance

Doch Verstappen zeigte sich zuversichtlich, der selbst von Startrang sieben ausgeht. "Es sei denn, ich bin dumm." Eine saubere erste Runde, dann schnell die Lücke schließen, und er habe auch gute Chancen, Leclerc zu schlagen, der vor dem 16. Saisonrennen ebenso wie Perez satte 109 Punkte Rückstand auf Verstappen im Klassement hat.

Rechnerisch kann der Niederländer beim letzten Saisonrennen in Europa in diesem Jahr seinen zweiten Weltmeister-Titel noch nicht perfekt machen, wohl aber beim darauffolgenden Grand Prix Anfang kommenden Monats in Singapur.

Allen voran will Leclerc genau das verhindern und wird dabei auch wieder auf die volle Unterstützung der Zehntausenden "Tifosi" im "Autodromo Nazionale di Monza" setzen können.

Denn es wurde laut, als zunächst Sainz und dann Leclerc im ersten Zeitabschnitt die Bestzeit fuhren. Verstappen beeindruckte das wenig, er schnappte sich die schnellste Runde im ersten K.o.-Abschnitt, der für das deutsche Duo schon das Aus bedeutete.

Vettel wollte hingegen sein Ausscheiden nicht glauben. "Ich fürchte, wir sind raus, Sebastian", bekam er ins Auto gefunkt. "Das kann nicht sein", entgegnete Vettel. Es wurde nur Platz 17 im Aston Martin auf dem Kurs, auf dem er vor 14 Jahren seine erste Pole und danach seinen ersten Grand-Prix-Sieg gefeiert hatte, damals am Steuer eines Toro Rosso.

Die Leiden des Mick Schumacher

Bei Mick Schumacher reihte sich der nächste unverschuldete Rückschlag ein. Am Freitag hatte er seinen Wagen im ersten Training dem ehemaligen Formel-1-Piloten Antonio Giovinazzi überlassen müssen, im zweiten Training stoppte dann ein Motordefekt den Deutschen.

In der Einheit vor der Qualifikation gab es Probleme mit der Kupplung, insgesamt konnte Schumacher nur 17 Trainingsrunden absolvieren und wurde Quali-Letzter hinter Teamkollege Kevin Magnussen. "Man hat gar keine Referenzpunkte", erklärte Schumacher. Er sei nicht "allzu happy".