Bernhard Langer

Aus beim Golf in Augusta Fans bereiten Langer fantastischen Abschied, McIlroy führt

Stand: 13.04.2025 15:56 Uhr

Bernhard Langer ist beim Masters in Augusta ausgeschieden. Doch die Fans bereiteten dem 67-Jährigen einen fantastischen Abschied. Vor der Schlussrunde führt Rory McIlroy.

Sekunden nachdem Bernhard Langer durch einen banalen Fehler seine Chance auf eine Verlängerung verpatzt hatte, erhoben sich die Zuschauer und applaudierten Deutschlands Golf-Ikone. Der Vorsitzende des Augusta Golf Clubs nahm ihn am Ausgang von Bahn 18 in Empfang, dann lief Langer Hand in Hand mit seiner Frau Vikki Carol ein letztes Mal als Teilnehmer das Spalier der Fans entlang, die ihm zujubelten und ihn für seine beeindruckenden Leistungen auf dem legendären Golf-Kurs im US-Bundesstaat Georgia feierten. 

Dass er wegen eines Schlages den Cut und das Wochenende verpassen würde, wusste Langer zu der Zeit noch nicht sicher - aber er ahnte es. "Ich habe echt gut gespielt heute und hatte einfach ein furchtbares Ende, das hat mich rausgehauen. Aber ich wusste nicht, ob ich zum letzten Mal auf Bahn 18 laufe oder ob ich morgen noch hier bin", erzählte Langer im US-Sender "ESPN", bevor sein Aus am Freitagabend (Ortszeit) offiziell wurde. Der 67-Jährige brauchte am Ende einen Schlag zu viel und musste nach Runden von 74 und 73 Schlägen seine Sachen packen. 

Kleine Fehler mit großer Wirkung

Lange sieht es sehr gut aus für den Cut Bis zur 15. Spielbahn standen die Chancen gut, dass Langer zu den beiden entscheidenden Runden würde antreten können. Doch der Routinier und Sieger der Jahre 1985 und 1993 schlug auf dem Par 5 seinen Ball mit dem dritten Schlag ins Wasser. Am Ende benötigte er am 15. Loch sieben Schläge. Auch am Schlussloch leistete sich Langer einen Fehlschlag. Beim entscheidenden Putt zum Par lief sein Ball hauchdünn am Loch vorbei. "So ist Golf. Es kann das großartigste Spiel und manchmal sehr brutal sein", sagte er später.

Der einzelne Schlag kostet den Cut

Langer stand damit nach zwei Tagen bei drei Schlägen über Par, den Cut schafften alle Spieler mit maximal zwei Schlägen über Par - darunter auch Stephan Jäger. Für Langer endete das Turnier zwar zwei Tage früher, als er sich erhofft hatte - glücklich war der seit langem in den USA lebende Schwabe aber dennoch.

"Die beiden vergangenen Tage waren besonders für mich, schon als ich gestern zum ersten Abschlag gelaufen bin, habe ich stehende Ovationen bekommen und die Leute haben mir so richtig applaudiert", erzählte er: "Da sind mir fast die Tränen gekommen und ich habe fast angefangen zu weinen. Ich habe mir dann gesagt, reiß dich zusammen, du hast hier noch etwas Golf zu spielen."

Masters-Abschied nach 40 Jahren

Langer hatte im Vorfeld angekündigt, zum letzten Mal bei dem Major-Turnier an der Magnolia Lane anzutreten. Mit seinem ersten Masters-Triumph vor 40 Jahren hatte er Golf in Deutschland schlagartig ins Rampenlicht gerückt. 1993 sicherte er sich erneut das legendäre grüne Jackett für den Sieger. In Zukunft will sich Langer nur noch auf die Turniere der US-Senioren-Tour konzentrieren.

"Mir sind viele Emotionen durch den Kopf gegangen während der beiden vergangenen Tage, als ich die Faiways langelaufen bin", sagte Langer: "Ich habe meine Frau gesehen, meine vier Kinder, zwei meiner Enkelkinder waren hier und haben mich unterstützt, Freunde aus Deutschland, Familie aus Deutschland. Sogar Freunde aus aller Welt sind ein paar Bahnen mit mir gelaufen. Das hat mir viel bedeutet."

McIlroy führt vor Schlussrunde

Rory McIlroy hat mit einer starken dritten Runde die Führung erobert. Dank einer weiteren 66 am Samstag greift der Nordire nach seinem ersten Triumph in Augusta, mit zwei Schlägen Vorsprung auf Bryson DeChambeau (USA) geht er auf die Schlussrunde. Das Masters ist das einzige Major-Turnier, das McIlroy noch nicht gewonnen hat.

"Er ist definitiv der beste Spieler unserer Generation", sagte der frühere Weltranglistenerste Jason Day, der als geteilter Sechster auf die Schlussrunde geht, über McIlroy. "Bei ihm sieht alles so einfach aus", führte der Australier aus: "Er wirkt im Moment sehr konzentriert und besonnen, und er wird sehr schwer zu schlagen sein." Als erst sechster Spieler der Golf-Geschichte kann der 35-Jährige seinen Karriere-Grand-Slam perfekt machen.

Und am Moving Day legte er einen historischen Start hin: McIlroy gelangen an den ersten sechs Löchern durchgehend Dreien, ein Novum in der Masters-Geschichte.  Zwei Eagles, vier Birdies und zwei Bogeys verbuchte der Weltranglistenzweite auf seinem Weg an die Spitze des Leaderboards mit insgesamt 204 Schlägen. Auf Rang drei liegt der Kanadier Corey Conners vier Schläge hinter McIlroy in Lauerstellung, der zuvor führende Justin Rose (England) und Titelverteidiger Scottie Scheffler (USA/beide 211) rangieren auf dem geteilten sechsten Platz.